guten tag,
wir machen ungefaehr 50% BV mit Implantaten und 50% BV mit eigenfett. ich bin ehrlich gesagt etwas muede, ueber die eigenfettop informationen ins netz zu stellen, weil leider immer noch sehr viel un- gemischt mit etwas halbwissen gewuerzt mit einer prise hysterie verbreitet wird und das meist von menschen, die die methode nicht kennen oder noch nie operiert haben oder halt einfach mal was sagen wollen. ich wuerde mich wundern, wenn ein chirurg nur die brustvergroesserung mit eigenfett empfehlen wuerde, denn sie ist sehr aufwendig und anstrengend, und korrekt ausgefuehrt, koennten in der gleichen op zeit drei patientinnen mit silikongelimplantaten versorgt werden, was wiederum mehr verdienst mit sich ziehen wuerde :-).
ich denke es ist wichtig, den patientinnen beide verfahren genau zu erklaeren mit den kosten, nutzen und risiken (und tatsaechlich ist es ja schon so, dass es auch mit silikongelimplantaten probleme geben kann, die foren sind voll davon).
damit sie sich danach auch anhand ihrer ganz individuellen anatomie und persoenlichen einstellung entscheiden koennen. meiner meinung nuetzt es auch nichts, patientinnen ein verfahren aufdraengen zu wollen. unsere patientinnen in frankfurt sind derart infomiert und selbstbewusst, das bräuchte ich da nicht einmal im ansatz zu versuchen.
ich moechte noch kurz ein paar details zur eigenfettop geben, weil das ja gefragt wurde:
die op methodik gibt es im europaeischen ausland seit ca 10 jahren mit fallzahlen zwischen 600 und 800 patientinnen pro gruppe mit guten ergebnissen, es ist also keine neue methode und sie funktioniert. wenn man eigenfett konvetionell transplantiert, wachsen nur ca 50% der masse an (ein statistischer mittelwert), sodass man entweder in vielen kleinen schritten die brust aufbauen kann oder versucht, dieses in einer "grossen op" zu erreichen.auf jeden fall muessen die patientinnen wissen, dass nur ein maessiger volumenzuwachs angestrebt werden sollte( ca eine koerbchengroesse), und dass mehrere ops notwendig werden koennen, weil man mit dieser methodik keine volumengarantie geben kann( anders als beim implantat)
es gibt nun techniken neueren datums, wie die grosszentrifuge und/oder die beimengung von koerpereigenen adulten
Stammzellen (enriched fat grafting), die bessere anwachsraten versprechen( man spricht hier von 70 bis 90%) hier ist dann ggf ein einziger eingriff ausreichend. die teuren apparate und die anspruchsvolle medizintechnik steigern jedoch wesentlich die kosten fuer diese op, und wir haben festgestellt, dass sich nur ganz wenige patientinnen letztendlich dann fuer diese neueren methoden entscheiden.
da das fett mitt allen techniken nur unter die haut und unter die druese, also nicht in die brustdruese selbst eingebracht wird, koennen sie selbstverstaendlich stillen.
grundsaetzlich kann man sagen, dass silikongelimplantate eher etwas fuer patientinnen sind die schnelle und endgueltige resultate bevorzugen, die wenig körperfett haben und die kein problem mit fremdmaterial im körper sehen.
die methode mit eigenfett ist eher fuer patientinnen, die eine natuerliche lösung ohne fremdmaterial bevorzugen, die über fettdepots am körper verfügen, die vielleicht schon eine oder mehrere kapselfibrosen hatten, die eher etwas geduldiger sind und auf mehrere ops vorbereitet sind.
ich hoffe, ihnen weitergehlfen zu haben, als operateur sollten sie unbedingt jemanden aussuchen, der eine solide chirurgische erfahrung hat und am besten jemand, der beide verfahren kennt und auch operiert.
beste gruesse,
dr petra berger