Fieber nach Mastektomie

Liebes Expertenteam,

auf Grund einer BRCA2 Genmutation und bereits Erkrankung Mammacarcinom, wurde am Montag eine beidseitige Mastektomie mit sofortigem Wiederaufbau durch Silikon unter dem Brustmuskel gemacht. Am Dienstag bekam ich Schüttelfrost und Gliederschmerzen und erhöhte Tempetatur bis 38,3 °C. Es wurde sofort mit einer hochdosierten Antibiose mit Cefuroxim begonnen via Tropf in die Vene. Bis heute bleibt die Temperatur erhöht und ich leide unter Grippesymptomen. Da das AB nicht anschlägt mache ich mir große Sorgen, woran dieser Zustand liegen könnte?! Die Ärzte kontrollieren die Brust täglich (abtasten) und können nix feststellen... so langsam bekomme ich Angst. Nicht das ich mir einen gefährlichen Keim eingefangen habe??? Oder geht es Frauen nach Silikoneinlage in die Brust des Öfteren so, dass sie mit Fieber reagieren?

Ich bedanke mich für die Hilfe!

Liebe Grüße
Annamaus

Hallo Annamaus,

nach einer solchen OP kann man schon mit etwas erhöhter Temperatur reagieren, ohne dass es an einer Infektion der Brust liegt. Wenn Sie "Grippesymptome" haben kann es auch sein, dass Sie sich paralel zur Brust-OP einen grippalen Infekt eingefangen haben, dann wird das AB aber verhindern, dass die Infektion aufs Implantat übergreift. Man sollte es auf jeden Fall weiter beobachten, wenn Sie keine Infektzeichen an der Brust haben (Rötunf,, Schmerzen!, Schwellung) dann ist nicht davon auszugehen, dass die Entzündung ursächlich von der Brust ausgeht.
Falls Sie sich einen "grippalen Infekt" eingefangen haben muss man nur aufpassen, dass die Keime nicht über die Blutbahn ans Implantat gelangen, was prinzipiel möglich ist. Durch Antibiotika-Gabe, grade durch i.v.-Gabe- ist das aber dann extrem unwahrscheinlich.
Sie werden aber ja anscheinend stationär oder zumindest täglich überwacht, da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Außer körperlicher Schonung, Anibiose und ggf. Kühlen kann man zunächst nicht viel tun außer etwas Gedult zu haben. Nach einigen Tagen sollte das Fieber aber abgeklungen sein. Wenn sich ein Implantat enzündet würden Sie das immer an der Brust durch starke Schmerzen und sichtbarer Schwellung sehen.
Gute Besserung erstmal,

Dr. Juliane Bodo

Hallo Fr Dr Bodo,

sehr lieb von Ihnen, mir zu antworten.

Ja ich bin in einem Brustzentrum stationär. Mittlerweile wurden auch Blutkulturen abgenommen und eine Lungenentzündung ausgeschlossen.

Ich selbst tippe auf das Implantat. Da meine linke Brust doppelt so groß ist, wie die Rechte und sehr doll spannt und drückt, als wolle sie jeden Moment aufplatzen... Dies erwähnte ich auch bei der Visite umd auch die Ärztin sah dies... die Brust ist auch viel wärmer, als die andere. Doch irgendwie gehen sie trotzdem nicht davon aus... dabei passt die Brust kaum noch in den Kompressions-BH und sitzt durch die Schwellung viel weiter oben, als die andere.

Nun ist Wochenende und die Ärztin sowie der Oberarzt (Operateur) sind erst ab Montag wieder da. Solange bekomme ich weiterhin Antibiose i.V. und soll kühlen... ich denke aber nicht, dass dies etwas bringen wird... denn die Brust ist seit Montag kontinuierlich immer mehr angeschwollen...

Die Entzündungswerte sollen nicht nennenswert erhöht sein und meine Temperatur war heute "nur" bis 37,5 °C erhöht. Die Antibiose wurde heute auch auf ein anderes Präparat umgestellt, da ja das andere keine Linderung brachte.

Meinen Sie, es besteht ne Chance, dass die Brust wieder abschwillt? Im Moment sehe ich unmöglich aus... eine Brust kleiner und die andere sitzt viel höher und ist grösser... würde sich dies nochmal korrigieren, wenn die Schwellung verschwindet?

Mit lieben Grüßen,
Annamaus.

hallo liebe Annamaus,

es ist seriöserweise nicht besonders sinnvoll, Ihnen in dieser Situation ohne konkreten Befund mal eben blind über den Computer Ratschläge zu geben. Möglicherweise ist die Schwellung aufgrund eines Hämatomes, möglicherweise nicht. Wenn sich eine Besserung zeigt und Sie in stationärer ärztlicher Behandlung sind, ist das ja schon ganz gut. Melden Sie sich, wenn sich dramatische Ereignisse abzeichnen.

Alles Liebe und gute Besserung Ihnen

Dr Petra Berger
[Link anzeigen]