Ulalia sagt am 02.11.2011
Hier noch ein interessanter Beitrag zur selben Diskussion von einem anderen plastischen Chirurgen:
..."Ich glaube, dass es kaum ein Thema in der plastischen Chirurgie gibt, welches häufiger diskutiert wird, als über den Brustmuskel oder unter dem Brustmuskel.
Die angeführte Theorie, der Brust Drüsenatrophie durch Minderdurchblutung durch das Implantat geistert seit einiger Zeit durch die Medien, entbehrt jedoch wissenschaftlich jeglicher Grundlage. Studien gibt es hierzu nicht. Ich wüsste auch kein Studiendesign, um hier eine wirklich gute Aussage zu bekommen.
Hier noch einige Erklärungen:
Submuskuläre Platzierung:
Bei dieser Platzierungsart ist es weniger wahrscheinlich, dass das Implantat durch die Haut spürbar ist, und das Risiko einer Verhärtung des Narbengewebes rund um die Implantate ist ebenfalls geringer. Diese Platzierungsart erleichtert auch die Mammografie. Mögliche Nachteile dieser Methode sind die zumeist längere Operationsdauer und eine längere Heilungsphase. Auch der postoperative Schmerz ist größer. Gelegentlich kann sich das Implantat mitbewegen, wenn man den Muskel anspannt.
Subglanduläre Platzierung:
Vorteil dieser Platzierungsart ist die zumeist kürzere Dauer der Operation und der anschließenden Heilungsphase. Ein möglicher Nachteil kann darin bestehen, dass die Implantatränder unter der Haut deutlicher sichtbar sind. Bei subglandulärer Platzierung der Implantate ist die Mammografie etwas schwieriger durchzuführen. Bei etwas hängenden Brüsten besser geeignet. Höhere Kapselfibrosegefahr.
Wichtig ist, und da stimme ich meinen Kollegen aus dem Forum völlig zu, jeden Patienten individuell zu untersuchen und zu beraten. Es heißt keinesfalls, dass die eine Methode gut und die andere Methode schlecht ist. Ich denke eher, dass ein Arzt vielleicht seine Patienten nicht gut berät wenn, er eine Technik für alle Patienten gleich empfiehlt.
Aber dafür gibt es ja Gott sei Dank gute Foren..."
Ihr
Dr. med. D.F.R.