Dr. Berger sagt am 26.11.2006Vielen Dank für diese Anfrage,
bei dem TMG- Flap (Transverser myokutaner gazilis Lappen) handelt es sich um eine der Methoden zum
Wiederaufbau der Brust nach Krebs mit Eigengewebe. Das Eigengewebe wird vom mittelseitigen/ hinteren Oberschenkel entnommen, und an die Gefäße im Brust oder Achselbereich mit mikrochirurgischer Adaptation angeschlossen. Die Narbe verläuft nach der Entnahme äußerst versteckt in der natürlichen Beugefalte des innenseitigen Oberschenkels mit Ausläufen in die hintere Gesäßfalte. Diese Methode ist eine jüngere, kosmetisch günstige Alternative zu den anderen mikrochirurgischen Brustaufbaumethoden mit Eigengewebe, wie
[Link anzeigen]m freien TRAM, DIEP und PUP Lappen, die Gewebe und Gefäße aus dem Unterbauchbereich verwenden und eine auffällige Narbe hinterlassen, die von Hüftknochen zu Schamhügel und dann zum gegenseitigen Hüftknochen verläuft. Daneben gibt es unter anderen Methoden noch den S-GAP (superior gluteal artery perforator-flap), der ein Gewebe und Hautstück des verlängerten Rückens verwendet.
Neben den freien mikrochirugischen Methoden zum
Brustaufbau mit Eigengewebe gibt es gestielte Lappen , hier wird Gewebe geschickt präpariert und so gewendet oder gedreht, daß es sich in den Defekt einschwenken läßt, ohne die Gefäße mikrochirurgisch adaptieren zu müssen. Zu erwähnen seien an dieser Stelle der Latissimus dorsi Lappen(langer Rückenmuskel, benötigt in vielen Fällen noch zusätzlich ein Implantat zur Gewährung von ausreichend Volumen) und der gestielte Tram (transverse rectus abdominis Lappen vom Unterbauch). Diese Methoden sind in der geübten Hand recht zuverlässig, hinterlassen aber große
Narben und Hebedefekte, so z.B. die Gefahr einer Bauchhernie beim TRAM oder die Einschränkung mancher Bewegungsabläufe im Rücken/Schulterbereich beim Latissimus.
Sie sehen, hier handelt es sich um sehr zeit - und kostenaufwendige Methoden mit langer Rekonvaleszenz, die bei allen Vorteilen, die Eigengewebe bietet, für eine ästhetische Brustvergrößerung sicherlich nicht das Mittel der Wahl sind und sein sollten.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. P. Berger