Brustvergrößerungen durch Implantate bergen trotz langer Lebensdauer und gut verträglichen Materialien noch immer einige Risiken.
Dazu zählt beispielsweise die „Double Bubble“-Deformität. Dabei bildet sich eine doppelte Unterbrustfalte aus. Wörtlich übersetzt heißt dieses Phänomen entsprechend „Doppelblasen-Deformität“: Die natürlicherweise vorhandene Hautfalte bleibt deutlich sichtbar. Das schlecht platzierte oder in der Größe falsch gewählte Implantat erzeugt eine zweite Falte, indem es nach unten drückt.
Auch wenn die bestehende Unterbrustfalte beim Einsetzen des Implantates nicht operativ aufgelöst wird, kann das Double Bubble-Phänomen auftreten. Gelegentlich tritt es unmittelbar nach einer Brustvergrößerung auf: Hier rät der Chirurg, einige Wochen und Monate zu warten. Häufig bildet sich die zweite Unterbrustfalte wieder zurück und verschwindet während des Heilungsprozesses vollständig.
Bildet sich die Deformität später aus, ist eine Operation empfehlenswert: Das Silikonkissen wird neu positioniert oder gegen ein passendes Modell ausgetauscht. Überschüssiges, Falten bildendes Gewebe wird entfernt oder gestrafft, die „falsche“ Unterbrustfalte beseitigt.
Ein Double Bubble-Effekt kann an beiden Brüsten oder einseitig auftreten.
Die unschöne „Doppel-Wölbung“ an der Unterseite der Brust macht sich vor allem bei kleinen Brüsten bemerkbar. Passt das Implantat nicht perfekt in Form und Größe zur Basis der Brust, wird es auf diese Weise von außen deutlich sichtbar. Auch eine unzureichende Verlagerung der Unterbrustfalte während der Brustvergrößerung führt zur Entstehung der zweiten Unterbrustfalte.
Vor allem von der Seite gesehen, ist die Double-Bubble-Deformität unschön. Die beiden Erhebungen bilden sich an der Brustunterseite zwischen der natürlichen Unterbrustfalte und dem Warzenhof.
In den weitaus meisten Fällen einer Brustvergrößerung verlagert sich die Unterbrustfalte nach unten. Die Implantate „setzen“ sich und sinken ebenfalls leicht nach unten – dies ergibt eine schöne, natürliche Brustform.
Ein Problem tritt auf, wenn Haut, Fett- und Brustdrüsen-Gewebe stark am Brustkorb haften: Die ursprüngliche Unterbrustfalte bleibt damit bestehen. Drückt nun gleichzeitig das Implantat nach unten, werden seine Konturen seitlich und nach unten hin sichtbar. So entsteht eine zweite Unterbrustfalte.
Die „Risikozone“ ist dabei die Basis der Brust, der Bereich, in dem Fett- und Drüsengewebe direkt am Brustkorb anliegen. Ist diese Basis schmal, gemessen am Brustkorb, muss bei einer Brustvergrößerung besondere Sorgfalt angewendet werden.
Frauen mit einer tubulären Brust wünschen sich besonders oft eine operative Korrektur. Tubulär ausgebildete Brüste sind genetisch bedingt: Das Drüsengewebe im unteren Brustbereich ist unzulänglich entwickelt. Bindegewebe ist verklebt und verhindert ein symmetrisches, gleichmäßiges Wachstum der Brustdrüse. Oft kommen noch unregelmäßig entwickelte Gewebebänder hinzu. Die Folge ist eine nach unten hängende, schlauchförmige Brust, häufig mit vergrößerten Warzenvorhöfen.
Diese Brustform hat eine sehr kleine Basis auf dem Brustkorb. Aufgrund der Besonderheiten des Bindegewebes ist die Gefahr eines Double-Bubble-Effekts in diesen Fällen besonders groß.
Damit kein Double-Bubble-Effekt auftritt, sollte eine Brustvergrößerung gut geplant und von einem Spezialisten durchgeführt werden. Auch während des Eingriffs ist es dem Chirurgen möglich, die Dehnbarkeit des Gewebes zu kontrollieren. Bei Brüsten mit sehr kleiner Basis und nur begrenzt elastischem Bindegewebe muss der Operateur die Unterbrustfalte nach unten verlegen. Andernfalls besteht das Risiko, dass bestimmte Gewebestrukturen weiterhin an der Stelle der ursprünglichen Unterbrustfalte am Brustkorb anhaften. Wenn Haut und Implantat anschließend nach unten rutschen, entsteht eine sichtbare zweite Unterbrustfalte.
In einigen Fällen, beispielsweise bei der Korrektur einer tubulären Brust, helfen Entlastungsschnitte im Brustgewebe. Sie erleichtern das Ablösen vom Brustkorb und tragen dazu bei, dass sich auf natürliche Weise eine neue Unterbrustfalte bildet.
Neben diesen operativen Vorbeugungsmaßnahmen ist auch die Pflege nach der Operation entscheidend. Besteht das Risiko einer Deformität, hilft ein „Stuttgarter Gürtel“, der zusätzlich zum üblichen Stütz-BH für mehrere Wochen getragen werden muss. Dieser Gurt führt oberhalb der Brüste um den Brustkorb herum und hilft, die Implantate nach unten zu drücken. Dabei wird das Gewebe des unteren Brustbereichs gedehnt. Auch die Rückbildung von Schwellungen soll damit unterstützt werden.
Erst wenn der ursprüngliche Eingriff der Brustvergrößerung vollständig abgeheilt ist, kommt die Korrektur eines Double-Bubble-Effektes in Frage. In vielen Fällen ist das endgültige Ergebnis der Operation erst nach Monaten erkennbar. Eine Deformität dieser Art kann sich in dieser Zeit auch vollständig zurückbilden.
Erst wenn dies nach etwa sechs Monaten nicht der Fall ist, sollte eine Korrektur-OP geplant werden. Dabei setzt der Chirurg Entlastungsschnitte, damit sich das Gewebe entsprechend vom Brustkorb ablöst. Jetzt genügt meist der Zug, den das eingesetzte Implantat ausübt, damit sich Haut und Brustgewebe entsprechend nach unten dehnen.
Eine operative Korrektur des Double-Bubble-Effekts ist in ihrem Aufwand in etwa vergleichbar mit einer regulären Brustvergrößerung. Meist wird ein stationärer Aufenthalt von einem Tag empfohlen. Die Operation kann zwischen einer und drei Stunden in Anspruch nehmen. Verschiedene Narkoseformen stehen zur Auswahl, je nach Patientenwunsch. Auch für diesen Eingriff gilt: Das Tragen eines stützenden BHs für die Dauer von sechs Wochen ist angezeigt. Auf Sport müssen die Patientinnen etwa vier Wochen lang verzichten. Gesellschafts- und arbeitsfähig sind sie schon nach einigen Tagen wieder.
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Letzte Aktualisierung am 18.09.2018.