Schmerzen, Gewebeverhärtungen im Bereich des Implantates oder auch eine Dislokation (ein Verrutschen) des Implantates führen dazu, dass Patientinnen mit den Langzeitergebnissen ihrer Brustvergrößerung unzufrieden sind. 2012 machte ein Skandal Schlagzeilen: Minderwertiges Implantat-Material einer französischen Firma verursachte zahlreiche Probleme. Eine Flut von Implantat-Wechseln war die Folge.
Der Brustspezialist Dr. Thome von der Münchener Praxis aesthetic & soul spricht über die Gründe und den Ablauf eines Brustimplantatwechsels mit dem Portal der Schönheit.
Herr Dr. Thome, sind Brustimplantate eine langfristige Lösung für Frauen, die mit ihrer Figur unzufrieden sind?
Dr. Thome: Ziel einer Brustvergrößerung ist es, Frauen für viele Jahre oder Jahrzehnte ein positives Gefühl zum eigenen Körper zu verschaffen. Die Mehrzahl der Patientinnen ist dauerhaft zufrieden und glücklich mit dem Ergebnis. In Einzelfällen stellen sich mit der Zeit leider unerwünschte Veränderungen ein.
Das können Verhärtungen der Implantatkapsel sein, auch als Kapselfibrose bekannt. Manchmal treten Schmerzen auf, manchmal verformt sich die Brust. In dieser Situation sollte das Implantat überprüft und eventuell ausgetauscht werden. Wir wägen immer sehr genau ab, ob ein solcher Eingriff den gewünschten Erfolg bringt.
Statt die Implantate auszuwechseln, können sie auch dauerhaft entfernt und die Brust kann stattdessen gestrafft werden. Für eine Brustvergrößerung kommt neben einem Silikonimplantat auch Eigenfett in Frage.
Welche Schritte gehen einem Wechsel der Brustimplantate voraus?
Dr. Thome: Wir führen zuerst immer ein gründliches Eingangsgespräch über den Befund, Wünsche, Erwartungen und eventuelle Probleme – und aus den so gewonnenen Informationen entwickeln wir ein Konzept für die weitere Vorgehensweise.
Steht dieses Behandlungskonzept fest, muss vor der Operation eine Ultraschalluntersuchung oder Mammographie der Brust durchgeführt werden. Blutdiagnostik und Blutdruckkontrolle gehören wie bei jeder Operation unter Vollnarkose zur Routinevorbereitung. Ebenso das rechtzeitige, kontrollierte Absetzen blutverdünnender Medikamente .
Wie hoch sind die Kosten für einen Austausch von Brustimplantaten?
Dr. Thome: Das lässt sich nicht pauschal sagen, sondern hängt von der Situation ab. Einen individuellen Kostenplan können wir einer Patientin erst nach dem Erstgespräch und der Analyse der Untersuchungsergebnisse vorlegen.
Wie macht sich eine Kapselfibrose bemerkbar?
Dr. Thome: Im Anfangsstadium ist es gar nicht so leicht für die Betroffenen, eine Kapselfibrose festzustellen. Dazu müssen die typischen Anzeichen bekannt sein, beispielsweise das „fester“ werden der Brust. Manchmal treten leichte Schmerzen und Spannungen in der Brust auf. In schweren Fällen werden Verformungen der Brust deutlich sichtbar.
Nicht immer und in jedem Stadium müssen wir einschreiten. Eine Kapselfibrose lässt sich in mehrere Schweregrade unterteilen.
Wann ist es dringend angezeigt, die Brustimplantate zu wechseln?
Dr. Thome: Schlecht platzierte oder verrutschte Silikonkissen zählen zu den häufigsten Gründen für einen Implantatwechsel. In einigen Fällen wird versucht, eine an sich notwendige Bruststraffung zu umgehen – und stattdessen werden viel zu große Silikonkissen eingesetzt. Das Ergebnis ist meistens weder schön noch dauerhaft. Frauen wünschen sich schöne Körperproportionen, keinen überdimensionierten „Atombusen“. In diesen Fällen ist ein Austausch zu überlegen, schon bevor Beschwerden auftreten.
Wie läuft ein Brustimplantatwechsel ab?
Dr. Thome: Wir entfernen die alten Brustimplantate sowie das Kapselgewebe und ersetzen die Implantate in der Regel durch neue. In vielen Fällen ist es damit aber nicht getan. Meistens müssen wir die Brust zusätzlich straffen und neu positionieren.
Wie lange dauert ein solcher Eingriff und wie läuft er ab?
Dr. Thome: Zwischen zwei und drei Stunden dauert es, alle beschriebenen Maßnahmen auszuführen. Wir operieren stets unter Vollnarkose. Die Patientinnen können stationär bei uns bleiben, oder den Eingriff ambulant ausführen lassen – das hängt immer auch von der Situation ab.
Müssen Brustimplantate immer ausgetauscht werden, wenn Komplikationen auftreten?
Dr. Thome: Grundsätzlich nein. Das hängt vom individuellen Befund und den Beschwerden ab. Eine moderate Kapselverhärtung wird oft von den betroffenen Frauen gut toleriert und zwingt nicht zum Handeln. Wie bereits erwähnt kann nach einer Implantatentfernung die Brust gestrafft und/oder mit Eigenfett neu geformt werden. Neue Implantate sind somit nicht immer notwendig.
Wie oft muss man Brustimplantate austauschen?
Dr. Thome: Das hängt ganz von der Ausgangssituation ab. Welche Brustimplantate wurden ursprünglich eingesetzt, haben sie Beschwerden verursacht? Moderne Brustimplantate in guter Qualität sind dafür gemacht, mehrere Jahrzehnte im Körper zu verbleiben. Wenn allerdings gesundheitliche Probleme auftauchen, müssen sie entfernt oder ausgetauscht werden.
Ist der Brustimplantatwechsel sehr schmerzhaft?
Dr. Thome: Für gewöhnlich ist ein Austausch der Implantate sogar weniger schmerzhaft als der erste Eingriff. Die meisten Patientinnen haben eher eine Empfindung wie bei starkem Muskelkater und geringfügige Wundschmerzen.
Sind nach einem Wechsel der Implantate noch weitere Brustoperationen nötig?
Dr. Thome: Wenn das gewünschte ästhetische Ergebnis nach einer Korrektur erreicht ist, besteht keinerlei Grund, erneut einzugreifen. Das Risiko einer erneuten Kapselfibrose oder einer Implantatdislokation besteht immer, ist aber moderat. Gute Operationsergebnisse bedürfen oft über Jahrzehnte keiner Nachbesserung.
Welche Regeln gilt es nach dem Austausch von Implantaten zu beachten?
Dr. Thome: „Gesellschaftsfähig“ sind unsere Patientinnen bereits nach zwei oder drei Tagen. Nach etwa einer Woche können sie ihrer Arbeit wieder nachgehen. Duschen ist bereits nach zwei Tagen problemlos möglich.
Wir empfehlen unseren Patientinnen, für die Dauer von sechs Wochen einen speziellen BH zu tragen und für mindestens sechs bis acht Wochen auf Sport und andere körperliche Belastungen zu verzichten.
Bei konsequenter Schonung können die Implantate gut einheilen. Patientinnen sollten danach nicht gleich mit sehr bewegungsintensiven Sportarten starten. Radfahren oder Walking eignen sich für den Einstieg besser als Schwimmen oder Joggen.
Bei weiteren Fragen zum Thema Austausch von Brustimplantaten und Brustvergrößerung steht das professionelle Team von aesthetic and soul um Dr. Peter Neumann und Dr. Daniel Thome gerne Rede und Antwort.
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Letzte Aktualisierung am 25.10.2021.