Die Brustvergrößerung ist die am meisten nachgefragte ästhetisch-plastische Operation in Deutschland. Über 40 Prozent der Frauen sind laut Statistik nicht mit ihrer Körbchen-Größe zufrieden. Doch was lässt sich operativ ändern und verbessern? Und wo sind die Grenzen?
Dr. med. Christian Döbler ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und betreibt eine Praxis mit Standorten in Wuppertal und Düsseldorf. Dr. Döbler erklärt im Interview, welche Möglichkeiten einer Brustvergrößerung es gibt und warum er mehrfache, gründliche Vorbesprechungen für erfolgsentscheidend hält. Brustvergrößerungen führt er seit über 15 Jahren durch.
Herr Dr. Döbler, welche Frauen kommen mit dem Wunsch nach einer Brustvergrößerung zu Ihnen?
Dr. Döbler: Wir haben Patientinnen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren. Allen ist gemeinsam, dass sie sich in ihrem Körper nicht oder nicht mehr wohl fühlen. Empfehlenswert ist eine Brustvergrößerung immer dann, wenn die betroffene Person unter ihren körperlichen Gegebenheiten leidet. Dies ist beispielsweise oft der Fall, wenn
Nach einer Schwangerschaft kann die Brust sich in Größe und Form stark verändern und an Volumen verlieren. Auch nach einer Krebserkrankung mit Entfernung der Brust ist ein Wiederaufbau sinnvoll.
Wie ist der Ablauf einer Brustvergrößerung? Welche Vorbereitungen sind notwendig?
Dr. Döbler: Das Beratungsgespräch vor allen ästhetisch-plastischen Eingriffen ist immens wichtig. Die Anamnese, in diesem Fall die Aufnahme aller wichtigen Daten und Gegebenheiten der Patientin, ist die Ausgangsbasis. Die Wünsche der Patientin und die Möglichkeiten oder Grenzen bei der Umsetzung werden ausführlich besprochen.
Dabei nutzen wir eine eigene Software für eine 3-D-Simulation (Crisalix). Die Anwendung bezieht die zuvor ermittelten Maße und Körperproportionen der Patientin mit ein und liefert realistische Vorher-Nachher-Bilder. Mit über 1000 Bildern gewinnt die Patientin eine gute Vorstellung vom möglichen Ergebnis. Das vermittelt eine realistische Vorstellung des Machbaren und unterstützt bei der Entscheidungsfindung.
Im Vorgespräch werden die unterschiedlichen Implantatformen, -größen und -oberflächen vorgestellt. Auch Prothesenschalen stehen für eine Simulation zur Verfügung. Auch die Risiko-Aufklärung ist Bestandteil der Erstberatung.
Im zweiten Gespräch werden dann OP-Details erklärt und ich beantworte Fragen. Meist findet die OP etwa drei Wochen nach dem ersten Beratungstermin statt. Außerdem wird festgelegt, ob der Eingriff stationär oder ambulant durchgeführt wird oder ob eine Übernachtungen einzuplanen ist.
Wie und wo werden die Implantate genau eingesetzt?
Dr. Döbler: Zum Einsetzen von Brustimplantaten gibt es zwei gängige und sichere Methoden, nämlich
Bei der einen wird das Implantat unterhalb des Brustmuskels implantiert, bei der anderen zwischen dem Brustmuskel und dem Drüsengewebe.
Der erste Schritt der Operation ist die Formung der Implantatloge - einer Tasche, in die das Implantat eingeführt wird. Diese Loge und ihre Position müssen individuell angelegt werden, abhängig von der Größe und Form der Brust.
Die subglanduläre Technik ist mit der Zeit etwas in den Hintergrund getreten. Die Dual-Plane-Technik, bei der das Implantat unter den Brustmuskel gesetzt wird, ist meist empfehlenswerter.
Wie lassen sich größere Operationsnarben im Bereich der Brust trotz Implantat vermeiden?
Dr. Döbler: Entscheidend dafür ist die Schnittführung. Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder der Operateur schneidet in der unteren Brustfalte, am Brustwarzenrand oder in der Achselhöhle. Jede Technik hat ihre Vorzüge, abhängig von den Gegebenheiten.
Die Schnittführung hängt von verschiedenen individuellen Faktoren ab, beispielsweise von der Größe des Implantates. Entscheidend ist auch, ob die Familienplanung abgeschlossen ist oder ob künftiger Nachwuchs gestillt werden soll. Generell ist es wichtig, die Schnitte kurz zu halten, um unauffällige Narben zu hinterlassen.
Wie lange müssen sich Frauen nach einer Brustvergrößerung schonen? Wie lange brauchen Implantate zum Einheilen?
Dr. Döbler: Patientinnen müssen mit etwa einer bis drei Wochen Ausfallzeit rechnen. Weil durch das Einsetzen des Implantates der Brustmuskel aufgedehnt wurde, ist in den ersten Tagen mit deutlichen Schmerzen zu rechnen. Diese sollten aber innerhalb weniger Tage abklingen.
Der Eingriff selbst kann ambulant durchgeführt werden. Die Patientin kann aber auch eine Nacht in der Klinik bleiben. Nach etwa einer Woche ist ein normaler Alltag wieder möglich. Für eine Krankschreibung sollten vorsichtshalber zwei Wochen einkalkuliert werden.
Duschen ist schon nach drei Tagen wieder möglich, Sport erst nach vier bis sechs Wochen, wenn die Narben wirklich stabil verheilt sind. Ebenfalls sinnvoll ist es, für bis zu sechs Wochen einen Kompressions-BH zu tragen.
Mit welchen Kosten müssen Frauen für eine Brustvergrößerung rechnen?
Dr. Döbler: Ab etwa 4.900 Euro ist eine Brustvergrößerung durchführbar. Der Preis orientiert sich an Implantatform und -oberfläche und daran, wie aufwändig die Operation selbst ist, je nach angewendeter Technik.
Der Preis umfasst jeweils die Vorab-Beratung, die Anästhesie (Voll- oder Teilnarkose), die Implantate, die Operation selbst sowie die Nachsorge-Termine.
Vor einigen Jahren gab es erschreckende Berichte über Implantate, die wegen mangelnder Qualität Beschwerden verursachten – wie hoch ist das Gesundheitsrisiko für die Trägerinnen von Silikon-Implantaten?
Dr. Döbler: In meiner Praxis werden ausschließlich die Produkte des deutschen Herstellers Polytech eingesetzt, die ein EU-Gütesiegel tragen. Es gibt sie in unterschiedlichsten Formen und Größen, texturiert oder mit Polyurethan beschichtet.
Die neuesten Implantate müssen nicht mehr zwingend in Abständen ausgetauscht werden, ältere Modelle dagegen schon. Selbstverständlich führen wir auf Wunsch einen Implantatwechsel durch, wenn die Patientin Form oder Größe der Brust verändern möchte.
Heute liegen auch Langzeit-Studien zu Verträglichkeit und Haltbarkeit vor. Silikon ist vollkommen sicher und unbedenklich. Es löst weder Krebs aus noch Autoimmunerkrankungen wie beispielsweise Rheuma. Schwangerschaften, Stillen, Sport, Fliegen oder Tauchen: Die Silikonimplantate bedeuten keinerlei Einschränkung. Dank moderner Implantatoberflächen besteht auch kaum noch das Risiko einer Kapselfibrose, die bei den früheren Implantaten recht häufig auftrat. Dabei handelte es sich um eine schmerzhafte Fremdkörperreaktion, eine „Verkapselung“ des Implantates.
Weitere Informationen unter:
Privatpraxis Dr. Christian Döbler
Königsallee 86
40212 Düsseldorf
Tel: 02 11 / 91 18 90 70
info@drdoebler.de
https://plastische-chirurgie-doebler.de/
Letzte Aktualisierung am 31.08.2017.