Die Körperpartien, die einer Straffungsoperation unterzogen werden können, sind zahlreich. Der Bauch und die Brust sind bei meinen Patientinnen die am häufigsten beklagten Problemzonen, gefolgt von Armen, Beinen und Gesäß. Auch im Gesicht werden Straffungsoperationen durchgeführt, zum Beispiel am Hals, an der Wangenregion, den Lidern oder der Stirn.
Es gibt mehrere Indikationen für eine Bauchdeckenstraffung. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer ästhetischen und einer medizinischen Indikation.
Bei den ästhetischen Patientinnen liegt meistens eine Gewebeerschlaffung oder ein Hautüberschuss an der Bauchregion vor.
Die Erschlaffung kann nach einer Diät, Schwangerschaft oder einfach im Rahmen des natürlichen Alterungsprozesses auftreten.
In einigen Fällen liegt eine „Rektusdiastase“ vor. Dieser Begriff bezeichnet das Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln, was zu einer Vorwölbung am Mittelbauch führt. Die Rektusdiastase tritt häufig nach einer Schwangerschaft auf.
Manche Patientinnen beklagen zusätzlich eine unvorteilhafte Taille mit Fettpolstern an den Flanken oder an den Hüften. In dem Fall sollte die Bauchdeckenstraffung mit einer Fettabsaugung kombiniert werden, um ein harmonisches Ergebnis zu bekommen.
Ziel der Bauchdeckenstraffung ist es einen flachen Bauch zu formen und das Ergebnis mit einer schönen Taille, einer „Champagnerrinne“ und einen wohl geformten Bauchnabel zu verfeinern.
Die Erschlaffung kann nach einer Diät, Schwangerschaft oder einfach im Rahmen des natürlichen Alterungsprozesses auftreten.
Es gibt auch viele Patienten, die eine medizinische Indikation aufweisen. Diese Patienten haben in der Regel keine Gewebeerschlaffung sondern eine „Fettschürze“. Sie entsteht im Rahmen eines drastischen Gewichtsverlusts, zum Beispiel nach einer Schlauchmagen-OP oder nach anderen „bariatrischen“ Operationen. Die Patienten leiden teilweise unter Entzündungsreaktionen an der Hautfalte und unter Rückenschmerzen als Folge einer Fehlhaltung. Die Kosten der Bauchdeckenstraffung werden in solchen Fällen von den Krankenkassen übernommen.
Ja, eine Kombi-OP ist möglich, zum Beispiel im Rahmen eines „Mommy Makeovers“. Dieser Begriff steht für die Kombination Bauchdeckenstraffung, Bruststraffung und ggf. Fettabsaugung.
Kombi-Eingriffe sind aufwendiger, dauern länger und sind mit einer längeren Regenerationszeit verbunden.
Zunächst muss die richtige Indikation vorliegen. Eine Patientin, die adipös ist und die Bauchdeckenstraffung als Alternative zur Diät sieht, muss darüber aufgeklärt werden, dass dieser Eingriff im adipösen Zustand mit höherem Risiko einer Wundheilungsstörung behaftet ist. Erst nach Gewichtsreduktion ist eine solche Operation sinnvoll. Wenn die Operation beschlossen wird muss eine OP-Vorbereitung stattfinden. Im Rahmen dieser Vorbereitung gibt es bestimmte Werte, die von besonderer Bedeutung sind.
Der Hämoglobinwert bzw. Hämatokritwert muss im Normbereich liegen. Der Gerinnungsstatus des Patienten muss abgeklärt sein. Es gibt Patienten, die eine besonders hohe Blutungsneigungsneigung haben (Hämophilie) und andere die im Gegensatz dazu eine hohe Thromboseneigung aufweisen (Thrombophilie). Beide Zustände können im Rahmen einer Operation gefährlich sein und müssen berücksichtigt werden.
Bei Auffälligkeiten in der Vorgeschichte muss vorab eine ausführliche Gerinnungsdiagnostik durchgeführt werden. Insbesondere bei größeren Operationen (beispielsweise Kombi-Operationen) benötigen die Patienten eine Thromboseprophylaxe bereits VOR der Operation. Diese Prophylaxe muss am Vorabend der OP verabreicht werden, damit die Patienten während der OP geschützt sind. Nach der Operation wird diese Prophylaxe auf der Station und anschließend zu Hause fortgeführt.
Patienten, die unter Diabetes leiden oder regelmäßig Blutverdünnungsmittel oder Cortison einnehmen, müssen gesondert vorbereitet werden.
Der Nikotinkosum spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Nikotin verengt bekanntlich die Gefäße. Diese Verengung führt zu einer verminderten Durchblutung des Gewebes. Bei einer Straffungsoperation wird das Gewebe teilweise unter Spannung vernäht. Eine verminderte Durchblutung an dieser Stelle kann zu Wundheilungsstörungen führen. Deshalb müssen Patienten vor und nach einer Straffungsoperation auf Nikotinkonsum verzichten.
Die Patienten werden gründlich im Vorfeld untersucht. Dabei wird insbesondere abgeklärt, ob ein Nabelbruch, ein Leistenbruch oder eine Rektusdiastase vorliegen. Je nach Bedarf kann ein Ultraschall der Bauchdecke durchgeführt werden. Gleichzeitig wird untersucht, inwieweit Narben von früheren Operationen an der Bauchdecke vorhanden sind, da diese ebenfalls die Durchblutung des Gewebes beinträchtigen.
Eine Woche vor dem Eingriff findet die OP-Vorbereitung im Krankenhaus statt. Bei diesem Termin wird Blut abgenommen, verschiedene Werte werden kontrolliert, bei Bedarf erfolgt ein EKG sowie weitere kardiologischen Abklärungen und es finden Aufklärungsgespräche statt. Der Patient wird sowohl dem Plastischen Chirurgen als auch dem Narkosearzt vorgestellt. An diesem Tag erfolgt auch die Abmessung von Bauch und Hüfte, damit das geeignete Kompressionsmieder für die OP bereitgestellt werden kann. Dieses Kompressionsmieder muss nach der OP für 6 Wochen getragen werden.
Am OP-Tag wird die Bauchdecke im Stehen und im Liegen eingezeichnet. Das Gewebe verteilt sich sehr unterschiedlich in liegender und in stehender Position und beides muss bei der OP-Planung berücksichtigt werden.
Bei der Operation wird das überschüssige Gewebe entfernt und die Bauchdecke gestrafft. Die Rektusdiastase wird ggf. behoben und der Bauchnabel wird in einer neuen Position versetzt. In bestimmten Fällen wird zusätzlich eine Fettabsaugung durchgeführt, um die Taille zu formen oder das Ergebnis der Bauchdeckstreffung zu verfeinern. Eine Bauchdeckenstraffung dauert in der Regel 2 bis 3 Stunden.
Es gibt in der Tat verschiedene Techniken zur Bauchdeckenstraffung. Neben der klassischen Abdominoplastik, verwende ich sehr gerne die „high lateral tension abdominoplasty“. Bei speziellen Indikationen insbesondere bei größeren Befunden, die medizinisch indiziert sind, kann eine Fleur de Lis Abdominoplastik, eine Fettschürzenresektion oder eine „reverse abdominoplasty“ durchgeführt werden.
Bei kleineren Befunden kann eine Mini-Abdominoplastik (ohne Nabelversetzung) ausreichend sein.
Bei Befunden, die nicht nur den Bauch sondern auch die Flanken oder auch das Gesäß betreffen kann eine erweiterte Abdominoplastik oder ein Bodylift erforderlich sein.
Im Laufe der Jahre erfolgten stets Weiterentwicklungen der OP-Technik mit dem Ziel das Ergebnis schöner und feiner zu gestalten. Somit gibt es heute verschiedene Möglichkeiten, den Bauchnabel zu formen und die „Champagnerrinne“ in der Mittellinie attraktiver zu gestalten. Die Narbe wird mittlerweile sehr tief platziert, sodass sie immer gut versteckt ist. Der Venushügel wird in der gleichen Sitzung mitgestrafft, da diese Region eine Einheit mit dem Bauch bildet. Die Flanken und der Oberbauch werden häufig abgesaugt, um ein feineres Ergebnis zu erzielen. Bei Bedarf wird die Rektusdiastase behoben.
Bei der Bauchdeckenstraffung entsteht verglichen mit anderen Eingriffen eine größere Wundfläche. Das ist an sich kein Problem, diese Wundfläche verheilt in der Regel problemlos.
In seltenen Fällen kann nach einer Bauchdeckenstraffung eine Nachblutung auftreten, zum Beispiel, wenn ein Patient auf der Station plötzlich husten oder niesen muss. Dies erzeugt kurzzeitig einen größeren Blutdruck und kann dazu führen, dass es in der frisch verschlossenen Wunde anfängt zu bluten.
In so einem Fall müsste erneut operiert werden, damit das Gefäß verödet wird und die Blutung gestoppt wird.
Thrombosen sind eher seltene Ereignisse, die bei allen großen Operationen auftreten können. Dagegen wird eine entsprechende Prophylaxe eingeleitet, die teilweise nach Entlassung der Patienten fortgeführt wird.
Die Lagerung der Patienten nach einer Bauchdeckenstraffung ist speziell. Die Wunde über dem Venushügel wird, wie oben erwähnt, unter Spannung vernäht.
Um die Wunde zu entlasten, werden die Patienten nach der Operation in leicht gebeugter Positionen gelagert. Dies erreicht man beispielswiese mit einem Kissen unter den Knien oder mit erhöhtem Oberkörper.
Die Patienten bleiben in unserer Klinik in der Regel 4 bis 5 Tage. Dieser Aufenthalt ist in meinen Augen erforderlich, damit die Patienten zunächst einmal fit werden, bevor sie die Klinik verlassen und in ihren Alltag zurückkehren. Eine Krankschreibung erfolgt wenn eine medizinische Indikation vorliegt. Bei ästhetischen Eingriffen müssen die Patienten Urlaub einplanen. In der Regel sind die Patienten, je nach Beschäftigungsart für 2 bis 3 Wochen krank geschrieben. Sport kann nach 4 bis 6 Wochen wieder aufgenommen werden.
In der Regel sind die Patienten, je nach Beschäftigungsart für 2 bis 3 Wochen krank geschrieben.
Da gibt es in der Tat Unterschiede und die stehen in Zusammenhang mit dem geschlechtsspezifischen Schönheitsideal. Bei einer Frau ist eine Sanduhr-Figur mit einer schmalen Taille schön, während beim Mann die V-Figur attraktiv ist. Dies muss bei der Planung berücksichtigt werden, um ein schönes Ergebnis zu erzielen.
Die Kosten einer Bauchdeckenstraffung variieren zwischen 7000-9000 Euro für eine Bauchdeckenstraffung alleine und zwischen 8000-14000 Euro für eine Bauchdeckenstraffung in Kombination mit einer Fettabsaugung.
Der Preis ist abhängig vom Aufwand und somit von der Größe des Befundes.
Die aufgeführten Kosten beinhalten alle anfallenden Leistungen, von der OP und der Narkose bis zum Kompressionsmieder und dem stationären Aufenthalt.
Die Kosten einer Bauchdeckenstraffung variieren zwischen 7000-9000 Euro...
Das Ergebnis einer Bauchdeckenstraffung hält im Idealfall ein Leben lang. Idealfall bedeutet, dass die Patientin aus ihrer Seite ebenfalls dazu beitragen müssen, um möglichst lange das schöne OP-Ergebnis beizubehalten. Gewichtsschwankungen, übermäßiger Nikotinkonsum, geringe Flüssigkeitszufuhr, Bewegungsmangel wirken sich negativ auf das OP-Ergebnis.
Eine zweite Operation ist möglich und kann problemlos durchgeführt werden, wenn zum Beispiel die Patientin in der Zwischenzeit schwanger war und das Ergebnis der Bauchdecke nun korrigiert werden muss.
Die Patienten profitieren davon, dass wir große Erfahrung, sowohl bei ästhetischen als auch bei medizinischen Indikationen aufweisen. Somit beherrschen wir nicht nur eine Methode, die wir blind einsetzen, sondern verfügen über ein ganzes Repertoire an Techniken, die wir individuell anwenden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Zusätzlich profitieren unsere Patienten davon, dass diese Operationen im Krankenhaus stattfinden. Somit genießen sie maximales Maß an Sicherheit und Überwachung. Auch nach der Entlassung werden unsere Patienten im Rahmen der Nachsorge von uns begleitet. Bei Problemen können sie sich Tag und Nacht an uns wenden. Es ist stets jemand für sie da.
Unsere Klinik wurde mehrmals für diese Art von Eingriffen (Straffungsoperationen) ausgezeichnet. Gleichzeitig ist sie Weiterbildungsklinik für diese Operationen, das bedeutet, dass Ärzte hier ausbildet werden, die diese Eingriffe erlernen wollen.
Als Sachverständiger für die Ärztekammer Nordrhein, Gutachter für die Landgerichte Düsseldorf und Mönchengladbach und habilitierter Chefarzt, bin ich abschließend verpflichtet, mit dem aktuellsten Entwicklungsstand meines Fachgebietes vertraut zu sein, was meinen Patienten stets zu Gute kommt.
Letzte Aktualisierung am 24.08.2023.