Die manuelle Lymphdrainage gehört in die Therapieformen die in der physikalischen Anwendung eingesetzt werden, um Stauungen im menschlichen Gewebe aufzulösen. Die Lymphdrainage findet bei vielfältigen Erkrankungen ihr Einsatz und kann zu sehr schnelle Erfolge führen. Angewendet von Therapeuten werden mittels unterschiedlicher Verschiebetechniken durch die Hände des Anwenders die unter der Haut liegenden Lymphdrüsen massiert und damit Ödeme und andere Flüssigkeitsstauungen im Gewebe und Lymphsystem zu einem Abfluss angeregt. Bei der Behandlung, die in der Regel über mindestens zehn Mal erfolgen sollte, werden mit leichtem Druck kreisförmige Bewegungen ausgeführt, die mit unterschiedlichen Verschiebevarianten die Lymphen anregen. Hierbei werden jedoch nur die Ober- bzw. Unterhautbereiche behandelt, was sich als einer der größten Unterschiede gegenüber einer herkömmlichen klassischen Massageformen zeigt.
Besonders erfolgreich wird die manuelle Lymphdrainage bei Ödemen, Verrenkungen, Muskelfaserrissen, Zerrungen, nach Brustoperation oder auch anderen Operationen, sowie bei Verbrennungen oder einem Schleudertrauma eingesetzt. Schmerzbekämpfung bei traumatologischen und orthopädischen Beschwerden und vor geplanten Operationen sind weitere Einsatzmöglichkeiten der Lymphdrainage. Kontraindikationen, sprich Gegenanzeigen finden sich bei einer bestehenden Herzinsuffizienz, kardinalen Ödemen oder auch wenn Entzündungen vorliegen, die entweder akut, bakteriell oder auch fiebrig sind. Die Durchführung von Lymphdrainagen erfolgt durch einen Therapeuten, der in einer physikalischen Praxis tätig sein kann oder auch von medizinischen Masseuren, die eine entsprechende Zusatzausbildung durchlaufen haben.
Patienten, die unter den oben genannten Beschwerden leiden und sich der manuellen Lymphdrainage unterziehen, können auch selber aktiv die Therapie unterstützen. Maßnahmen, wie etwa oft die Beine hochlegen, nicht überkreuzt sitzen und Laufen oder Wandern, sowie Schwimmen helfen dabei den Lymphfluss anzuregen und weitere Stauungen zu vermeiden. Ebenfalls hilfreich ist das Radfahren, die Vermeidung von enger Kleidung zu tragen und eine Überhitzung des Körpers zu vermeiden. Hier die richtigen unterstützenden Maßnahmen zu finden sollten am besten im Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder Physiotherapeuten besprochen werden.
Letzte Aktualisierung am 29.04.2010.