Die operativen Verfahren sind unterschiedlich. Das zu saugende Fettgewebe wird zunächst mit einer wässrigen Lösung aufgefüllt, dann erst folgt die Behandlung, entweder sofort saugend mit feinen eventuell vibrierenden Kanülen oder nach einer Vorbehandlung mit Ultraschall, dem Laser oder einem harten Wasserstrahl. Sinn der verschiedenen Maßnahmen ist es, möglichst nur das Fettgewebe zu treffen, nicht aber die Blutadern oder Nerven zu verletzen.
Mit über 400.000 operativ-ästhetischen Eingriffen gehört die Fettabsaugung (Liposuktion) zum beliebtesten Eingriff. Es gibt keinen Facharzt, der speziell dafür ausgebildet wird. Zudem gibt es auch keine Reglementierung, welche Fachärzte, Fettabsaugung durchführen dürfen. Jeder Arzt darf in Deutschland diese Behandlung anbietet unerheblich davon, wie er sich in diesem Sektor fortgebildet hat.
Es wundert nicht, dass die Komplikationsrate mit 9% sehr hoch ist. Dazu gehören in Deutschland auch 14 Todesfälle nach ambulanten Fettsaugungen. Damit hat unter den ästhetisch-chirurgischen Eingriffen die Fettsaugung die höchste Komplikationsrate und ist zudem die einzige Methode mit möglicher Todesfolge, typischerweise durch Verletzung von inneren Organen durch die gefährlich langen und dünnen Saugkanülen.
Die meisten Komplikationen (in Form von entstellenden Dellen und deformierenden Ungleichmäßigkeiten und Löchern) sind Dauerschäden und kaum korrigierbar, weil Fett sich schlecht zurück transplantieren lässt. Bei einer derart hohen Komplikationsrate für eine nicht lebensnotwendige Operation ist es besonders wichtig, sich nach der Ausbildung und Erfahrung des behandelnden Arztes zu erkundigen. Jedenfalls müssen sich die Gutachterkommissionen für ärztliche Behandlungsfehler bei den Ärztekammern bei Klagen auf dem Gebiet der Ästhetischen Chirurgie am häufigsten mit Fettsaugungsfolgen beschäftigen.
"Das ist das einzige Gebiet, wo wir Tote haben", klagt Prof. Rolf R. Olbrisch, Präsident der "Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen" aus Düsseldorf. Immerhin 14 Todesfälle waren es im letzten Jahr, und das für einen Eingriff, der eigentlich nicht notwendig sei, so Olbrisch: "Das ist eine Katastrophe." Bei anderen plastisch-ästhetischen Eingriffen dagegen ist keine einzige Todesfolge zu beklagen.
Internet-Links:
Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen: www.vdaepc.de
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Letzte Aktualisierung am 27.03.2017.