Es ist eine hektische Zeit, in der wir leben. Freizeit ist für viele Menschen zu einem raren und wertvollen Gut geworden und es bleibt kaum ein Moment, den man für sich hat und einfach nur genießen kann. Dabei reicht oft schon ein kurzer Ausflug ins Grüne, um sich etwas Gutes zu tun: Ein fünfminütiger Spaziergang hebt die Stimmung und wirkt sich positiv auf das Selbstwertgefühl aus. Zu diesem Ergebnis kamen englische Wissenschaftler nun in einer Studie.
Vor allen Dingen junge Menschen würden von Aktivitäten im Freien profitieren, stellten die Forscher fest. Ausgewertet wurden zehn Untersuchungen mit insgesamt gut 1200 Probanden, in denen jeweils die Auswirkungen eines Ausflugs in die Natur auf den Gemütszustand beobachtet worden war. Die Aktivitäten waren dabei völlig unterschiedlich und gingen von einem einfachen Spaziergang über Gartenarbeit, Fischen, Bootfahren bis hin zu Reitausflügen.
Die Untersuchung zeigt, dass die Auswirkungen zu Beginn des Ausfluges besonders stark ausgeprägt sind. In den ersten fünf Minuten steigt die Stimmung und das Selbstbewusstsein verbessert sich. Danach flacht die Kurve deutlich ab. Verstärkt wird der Effekt immer dann, wenn Gewässer in der Nähe sind oder gar mit in den Aufenthalten im Grünen einbezogen werden. Ein kurzer Spaziergang im Freien ist somit bereits ein wichtiger Faktor für die psychische Gesundheit. Denn ein geringes Selbstwertgefühl und schlechte Stimmung sind bekannte Symptome bei Depressionen.
Die Wissenschaftler appellieren daher auch an die Politik, die positiven Aspekte in Stadtplanung mit einzubeziehen und Platz für Parks und Grünflächen vorzusehen. Dies helfe allen Bevölkerungs- und Altersgruppen und senke zudem langfristig die Ausgaben für das Gesundheitssystem. Denn wer im Freien aktiv ist, beugt offenbar psychischen und stressbedingten Erkrankungen vor. Eine gute Nachricht also für all jene, die nur in der Mittagspause Zeit finden, durch einen Park zu laufen oder kurz an einem Fluss oder See zu verweilen. Das, liebe Workaholics, ist wissenschaftlich gesehen immerhin besser als nichts.
Letzte Aktualisierung am 20.05.2010.