Die Konservierungsstoffe halten das Keimwachstum in den Kosmetikprodukten in Schach oder töten die kleinen Bösewichte gar ab. Dann bleibt die Creme auch noch frisch und verwendbar, wenn mal ein schmutziger Finger im Tiegel gerührt hat oder der Deckel nicht wieder aufgelegt wurde. Ohne die Schutzmechanismen der Konservierungsstoffe würden sonst auf genau diesen Wegen neue Keime in das Produkt gelangen und dafür sorgen, dass es früher oder später verdirbt.
Meist kommt die Industrie nicht mit einem einzigen Konservierungsmittel aus. Das liegt schlicht daran, dass häufig ein Schutzstoff genau eine bestimmte Keimart bekämpft und unschädlich macht. Für viele verschiedene mögliche Keimbelastungen werden somit diverse Konservierungsstoffe benötigt. Konservierende Helferlein kommen auch dann zum Einsatz, wenn sie nicht auf der Packung ausgewiesen sind. Dort gehören sie nach der Kosmetikverordnung nämlich nur dann hin, wenn sie ausschließlich dem Zweck der Haltbarmachung dienen. Aber auch ein Produkt ohne spezialisierte Konservierungsmittel nutzt die Schützenden Eigenschaften anderer Inhaltsstoffe. So können beispielsweise Bestandteile wie Alkohol, Glyzerin oder Vitamin C Kosmetika haltbar machen.
Da wie gesagt Wasser der Herd für Keimbefall ist, kommen Puder oder auf Ölen oder Fetten basierende Kosmetikprodukte ohne Konservierungsmittel aus. Hier kommen die Schädlinge schon von Natur aus mangels Wassergehalt gar nicht vor. Wenn ein Konservierungsstoff in der Creme ist, ist dies meist nicht bedenklich. Im Gegensatz zu den Inhaltsstoffen von vor 20 Jahren sind die heute zum Einsatz kommenden Haltbarmacher in aller Regel gut verträglich. Wenn doch eine Unverträglichkeit festgestellt wird, sollte der Hautarzt umgehend um Rat gefragt werden. Er kann durch einen Test feststellen, welches Mittel die allergische Reaktion auslöst. Das entsprechende Präparat sollte dann selbstverständlich nicht mehr auf die Haut aufgetragen werden, um Gesundheitsschäden zu vermeiden.
Den konservierenden Parabenen wird von einigen Forschern übrigens eine krebserregende Wirkung nachgesagt, weil Spuren von ihnen im Rahmen einer britischen Studie vor einiger Zeit in Brustkrebsgewebe nachgewiesen werden konnten. Einen Zusammenhang zwischen der Anwendung der Parabene und der Krebserkrankung konnte allerdings nicht eindeutig festgestellt werden. Daher gelten auch diese Konservierungsstoffe inzwischen als weitgehend unbedenklich.
aktualisiert am 10.09.2010