Es gibt einige - wohl vor allen Dingen finanzielle - Gründe, die dafür sprechen, eine Schönheitsoperation im Ausland durchführen zu lassen. Doch die Erfahrung zeigt, dass das Erkennen schwarzer Schafe oft schwierig bis unmöglich, die Kontaktaufnahme bei Problemen im Nachgang des Eingriffs nicht selten problematisch ist. Das soll nicht heißen, dass alle ausländischen Operateure Quacksalber sind und es in Deutschland solche nicht gibt. Selbstverständlich gibt es überall auf dieser Welt gute Ärzte, die sich auch auf Schönheitsoperationen verstehen und wissen was sie tun. Experten raten, nach Möglichkeit zu überprüfen, ob der- oder diejenige einen qualifizierten Abschluss in der Tasche hat. Denn wer sich Schönheitschirurg nennt, ist noch lange kein Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie.
Wer in seinem Heimatland dem entsprechenden Fachverband angehört, hat in aller Regel die nötige Qualifikation und kann dies im Zweifel auch nachweisen. Auch wird geraten, sich nicht auf die Empfehlungen eines Arztes zu verlassen, sondern mindestens zwei voneinander unabhängige Meinungen einzuholen. Dies gilt nicht nur für eine geplante Operation im Ausland, hier aber ganz besonders. Es kann daher sinnvoll sein, vor der Abreise einen deutschen Spezialisten zu konsultieren und sich beraten und über mögliche Risiken aufklären zu lassen. Auch wichtig ist, nichts zu überstürzen und sich selbst eine ausreichende Bedenkzeit, mindestens zwei Wochen, zwischen Beratungsgespräch und Eingriff zuzugestehen.
Wenn der Preis lockt, sollte man sich jedoch nicht gleich auf das beste Angebot stürzen. Gerade bei ausländischen Kliniken und Praxen sind Kosten für die Narkose, zusätzliche Medikamente, Unterkunft und Verpflegung oft nicht im Preis enthalten und müssen extra bezahlt werden. Auch die Nachbehandlung kann kosten. Empfohlen wird hier, im Vorfeld ausdrücklich nachzufragen, sich aufklären zu lassen und - am besten schriftlich - zu vereinbaren, welche Kosten auf den Patienten zukommen und welche Leistungen bereits im Preis für die Operation enthalten sind.
In jedem Fall gilt: Selbst nach einer geleisteten Anzahlung sollte nie die Möglichkeit außer Acht gelassen werden, doch noch von dem Eingriff Abstand zu nehmen. Das Geld ist dann in aller Regel zwar weg, doch auf ein schlechtes Gefühl im Hinblick auf die Operation sollte man hören. Ein einmal vorgenommener Eingriff kann nicht wieder rückgängig gemacht werden, mit möglichen Spätfolgen muss man in manchen Fällen ein Leben lang zurecht kommen.
Letzte Aktualisierung am 10.11.2010.