Herr Dr. Ferrara: Guten Tag, sehr gerne.
PdS: Herr Dr. Ferrara, was genau muss ich mir unter einer Trichterbrust vorstellen?
Herr Dr. Ferrara: Eine Trichterbrust ist eine krankhafte Veränderung des Brustkorbes, bei der es zu einer Einziehung des Brustbeines und Rippen im vorderen Teil kommt.
PdS: Ist die Krankheit angeboren?
Herr Dr. Ferrara: Ja
Herr Dr. Ferrara: In der Regel ist jeder 300. Mensch in unterschiedlicher Ausprägung davon betroffen. Jungs häufiger als Mädchen und es besteht eine familiäre Häufung. Es gibt auch Syndrome in der Schwangerschaft, die eine Trichterbrust bedingen können, z. B. das Poland-Syndrom oder das fetale Alkoholsyndrom.
Herr Dr. Ferrara: Neben den Fehlhaltungen können auch Herz und Lunge durch die Einziehung beeinträchtigt werden. Auch Bauchorgane, wie der Magen, Speiseröhre können durch den Druck von außen Probleme machen. Die Fehlstellung der Wirbelsäule kommt noch hinzu, die dann zu umfangreichen Rückenproblemen und Haltungsschäden führen kann.
Herr Dr. Ferrara: Eine Trichterbrust ist äußerlich bereits in den ersten Lebensjahren sichtbar und prägt sich meist bis Ende des Wachstums noch mehr und vollständig aus. Meistens ist am Anfang nichts zu erkennen und erst mit dem raschen Wachstum des Brustkorbes wird diese Verformung sichtbar.
Herr Dr. Ferrara: Durch konservative Mittel läßt es sich nicht behandelt und es muss nahezu immer ein operativer Weg eingeschlagen werden.
Herr Dr. Ferrara: Es gibt Techniken, einen Bügel unter das eingezogene Brustbein zu schieben, oder den Brustkorb aufzurichten mit Durchtrennen der Rippen oder es werden auch Implantate in diesen Trichter plaziert.
Herr Dr. Ferrara: Mittlerweile wird mit neuen Materialien gearbeitet wie mit Hyaluronsäure, welche direkt in diesen Trichter eingespritzt wird und man gleicht die Unebenheit vollständig aus.
Herr Dr. Ferrara: Nicht ganz. Es handelt sich hierbei um eine anders vernetzte Hyaluronsäure, Macrolane, welche wir mittlerweile auch für den Brustaufbau und Vergrößerung sowie zum Ausgleich von Defekten und Dellen im gesamten Körperbereich anwenden.
Herr Dr. Ferrara: Diese Technik sollte nur bei Pat.angewandt werden, die keine Beeinträchtigung durc h die Einziehung im Herz-Lungenbereich haben.
Herr Dr. Ferrara: Hier wird in einer Tumeszenslokalanästhesie, ähnlich wie bei einer Fettabsaugung, meist mit intravenöser Analgosedierung ambulant die Hyaluronsäure injiziert. Es wird dann anschließend soviel Hyaluronsäure in diese Einziehung eingebracht, bis es nahezu vollständig ausgeglichen ist.
PdS: Hat man unter dieser Technik auch ähnliche Risiken und Schmerzen wie bei einer OP?
Herr Dr. Ferrara: Das Risiko bei dieser Art der Behandlung ist wesentlich kleiner, weil hier in lokal und oberflächlich gearbeitet wird. Es handelt sich meist um gering bis mittlere Dehnungsschmerzen für 2- 3 Tage. Bekanntermaßen aus der Faltenbehandlung baut sich doch Hyaluronsäure wieder ab?
PdS: Ist hier durch die hohe Vernetzung die Abbaubarkeit verlangsamt oder muss ich wieder und wenn ja wann zur Nachbehandlung?
Herr Dr. Ferrara: Die Abbaugeschwindigkeit beträgt ca. 50 % nach 1,5 - 2 Jahren, welches durch Studien bei dieser Art der Indikation untersucht wurde.Dann kann in der Regel nachinjiziert werden. Hier wird dann natürlich weniger Material benötigt und der Abbauprozess scheint lt. den aktuellen Beobachtungen verlangsamt zu sein.
Herr Dr. Ferrara: Hier verzeichne ich eine außerordentlich hohe Patientenzufriedenheit, denn das Material ist gut verträglich.
Herr Dr. Ferrara: Hier können die Pat. direkt wieder in ihren Alltag zurückkehren und wenn Sie keine sehr schweren körperlichen Arbeiten zu verrichten haben direkt am nächsten Tag wieder im Büroarbeiten. Ansonsten sollte man sich schon ein paar Tage schonen.
Dr. Robinson Ferrara Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe Weitere Infos: www.robinson-esthetics.de Kontakt: kontakt@robinson-esthetics.de | |
Letzte Aktualisierung am 15.02.2011.