Dr. Rolf Vohs, plastischer Chirurg und Chefarzt der Moser-Kliniken, beantwortet die 10 häufigsten Fragen zum Thema Brustkorrekturen.
PdS: Ich wünsche mir einen besonders großen Busen - was spricht dagegen?
Dr. Rolf Vohs: Seriöse Fachärzte raten bei einer Brustvergrößerung zu Ergebnissen mit Maß und Ziel. Die Größe muss von der Hautelastizität her realisierbar sein und auch mit der Figur harmonieren. Gravierender als ästhetische Bedenken sind mögliche gesundheitliche Beschwerden wie etwa Verhärtungen, die schon bei Körbchengröße D nach einigen Jahren auftreten können. Wir verwenden in den Moser-Kliniken in der Regel Silikon-Implantate mit einer Größe zwischen 200 - 350 ml. Diese werden entweder unter die Brustdrüse geschoben oder, vor allem bei sehr schlanken Patientinnen, direkt unter den Brustmuskel. Der Grund: Durch das geringe Fettpolster unter der Hautschicht wäre das Implantat ansonsten eventuell zu ertasten oder sogar die Ränder zu sehen.
PdS: Bringt ein Implantat jeden Busen in eine schöne, volle Form?
Dr. Rolf Vohs: Im Prinzip ja. Selbst wenn keinerlei eigenes Drüsengewebe vorhanden ist, kann man durch die Auswahl des geeigneten Implantates und der richtigen Technik eine schön geformte Brust erzielen. Schwieriger wird es manchmal, wenn die Brust zudem stark hängt. In diesem Fall sind eventuell zusätzliche Straffungstechniken erforderlich.
PdS: Wo liegt der Unterschied zwischen einer Bruststraffung und einer Verkleinerung?
Dr. Rolf Vohs: Mit zunehmendem Alter wird die Haut schlaffer und die Brüste verlieren an Elastizität und Spannkraft. Mit einer Bruststraffung oder -hebung lassen sich frühere Form und Festigkeit weitgehend wieder herstellen. Im Unterschied zu der Brustverkleinerung wird bei diesem Verfahren kein Gewebe, sondern vielmehr der Hautüberschuss an der Unterseite der Brust entfernt und die hängende Brust angehoben und gestrafft.
PdS: Wann macht eine Bruststraffung Sinn?
Dr. Rolf Vohs: Diese OP macht Sinn, wenn Brustwarze und Warzenhof deutlich unter die Unterbrustfalte abgesunken sind. In diesen Fällen wird der Warzenhofkomplex wieder in eine Position oberhalb der Falte gebracht und der Hautmantel gestrafft, eventuell in Kombination mit einer Gewebeverminderung bei zu schweren Brüsten. Doch auch hier sind dem Chirurgen Grenzen gesetzt: Es macht keinen Sinn, zu schwere Brüste zu straffen, der Effekt wäre nur von kurzer Dauer. Deshalb sollte die Cupgröße nicht größer sein als C.
PdS: Sind nach einer Brustvergrößerung Narben sichtbar?
Dr. Rolf Vohs: Ohne Narben geht es nicht. Die Narben sind aber in der Regel sehr kurz und liegen so versteckt, dass auch "oben ohne" nichts auf die Operation hinweist.
PdS: Ab welchem Alter empfiehlt der Facharzt eine Brustvergrößerung?
Dr. Rolf Vohs: Sinnvoll ist dieser fachärztliche Eingriff ab dem 21. Lebensjahr. Dann ist das natürliche Wachstum der Brust im Regelfall abgeschlossen und es besteht auch die geistige Reife für solch einen Eingriff. Nach oben gibt es bei körperlicher Gesundheit keine Altersgrenze. Häufig macht jedoch auch hier das Gewebe einen Strich durch die Rechnung. Ab einem gewissen Alter empfiehlt sich deshalb die kombinierte Bruststraffung oder auch eine alleinige Straffung.
PdS: Wie funktioniert eine Brustverkleinerung?
Dr. Rolf Vohs: Ein übergroßer Busen (lat.: makromastie) kann nicht nur zu statischen Problemen wie Muskelverspannungen oder Fehlhaltung führen, sondern auch zu seelischem Stress. Narbensparende OP-Techniken erleichtern den Betroffenen heute den Entschluss zu einer Brustverkleinerung. Bei der OP wird zunächst das überschüssige Haut- und Drüsengewebe entfernt, dann ein neuer Brusthügel geformt, wobei Alter, Körpergröße und Statur der Patientin beachtet werden müssen, um ein stimmiges Gesamtbild zu erzielen. Aus diesem Grund ist es zumeist nicht sinnvoll, deutlich übergewichtige Patientinnen in dieser Weise zu operieren. Die OP-Dauer beträgt je nach Aufwand zwei bis drei Stunden. Sport, Sauna und Solarium sind für vier Wochen tabu. In dieser Zeit sollte ein Spezial-BH getragen werden.
PdS: Kann ich nach einer Brustvergrößerung stillen?
Dr. Rolf Vohs: Bei einer folgenden Schwangerschaft unterliegt die vergrößerte Brust den gleichen Veränderungen wie ohne Implantat. Die Stillfähigkeit ist weiter erhalten, im übrigen auch das Gefühl der Brustwarze.
PdS: Was sind die Risiken einer Brustvergrößerung und was kostet diese?
Dr. Rolf Vohs: Eine Brustvergrößerung ist eine Operation unter Vollnarkose mit entsprechenden Risiken wie Blutergüsse und Schwellungen. Möglich sind zudem in seltenen Fällen Wundheilungs- und Gefühlsstörungen, Infektionen sowie Kapselfibrosen, also Verhärtungen der Brust. Die Kosten für eine Brustvergrößerung betragen je nach Implantat zwischen 5.400,-- und 5.800,-- Euro.
PdS: Weshalb empfehlen Spezialisten vor einer Brustverkleinerung eine Ultraschall-Untersuchung?
Dr. Rolf Vohs: Fachärzte empfehlen häufig eine Ultraschall-Untersuchung oder eine Mammografie, um auf suspekte Befunde gezielt reagieren zu können. Die Untersuchung des entnommenen Gewebes gibt zusätzliche Sicherheit, auch häufig zur Klärung eines verdächtigen Befundes aus Vorsorge-Untersuchungen.
Herr Dr. Rolf Vohs, wir danken für das Gespräch.
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Letzte Aktualisierung am 11.04.2019.