Schönheitsoperationen sind im Trend wie nie zuvor. Nicht zuletzt deswegen, weil die Operationstechniken immer ausgefeilter werden, sodass die Ergebnisse immer natürlicher wirken. "Kombinationsbehandlungen sind heutzutage aus der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie für ein gutes und den Patienten zufriedenstellendes Behandlungsergebnis unverzichtbar", stellt Prof. Dr. Dennis von Heimburg, Kongresspräsident der VDÄPC-Frühjahrstagung 2014 klar.
So haben Fortschritte in der Stammzellenforschung auch der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie beim sogenannten "Lipofilling" neue Möglichkeiten eröffnet. Lipofilling hat sich zum Beispiel als eine sinnvolle Ergänzung zum klassischen Facelift erwiesen. Noch vor einigen Jahren bestand ein chirurgisches Facelift aus gezielt gesetzten Schnitten und dem Straffen der Haut. Heute werden während des operativen Eingriffs zusätzlich kleine Mengen an Fettzellen unter die Haut injiziert. Diese Stammzellen bilden Wachstumsfaktoren. So lässt sich der altersbedingte Verlust an Gesichtsfülle ausgleichen und das Volumen nach und nach wieder aufbauen. Das Ergebnis ist eine jünger wirkende, straffe Haut und eine natürlich wirkende jugendlichere Gesichtsform.
Neben dem Eigenfett kann auch Hyaluronsäure als Filler eingesetzt werden. Zudem können Laser- und Ultraschallbehandlungen oder Peelings das Hautbild verbessern. Erfahrene ästhetisch-plastische Chirurgen setzen also zunehmend nicht nur auf eine Methode, sondern auf Kombinationsbehandlungen, um ein möglichst gutes und natürlich wirkendes Erscheinungsbild herzustellen.
Das Eigenfett mit den Stammzellen wird mithilfe einer Fettabsaugung (Liposuktion) gewonnen. Dieses Fett wird anschließend in aufbereiteter Form mit sehr feinen Kanülen an der gewünschten Stelle wieder in den Körper eingebracht.
Nicht nur bei Gesichtsbehandlungen hat sich die Eigenfettunterspritzung als wirksame Methode der Modellierung erwiesen. Auch in der Brustchirurgie wird sie eingesetzt: Eine Brustvergrößerung, bei der nicht nur Implantate eingesetzt werden, sondern zusätzlich Eigenfett injiziert wird, verspricht ein besonders natürlich wirkendes Ergebnis. "Gerade bei sehr schlanken Frauen waren die Brustimplantate früher manchmal sicht- und tastbar." Die Eigenfettunterspritzung gewährleistet, dass das Implantat nicht mehr sichtbar ist und der Übergang vom Implantat zum Dekolleté harmonisch erscheint. Je nach Vergrößerungswunsch der Patientin kann unter Umständen auch komplett auf ein Implantat verzichtet werden und die Brustvergrößerung nur mithilfe von Eigenfett erfolgen.
Wer mit dem Gedanken an eine Schönheitsoperation spielt, sollte sich beim Arzt seiner Wahl also immer auch nach möglichen sinnvollen Kombinationsmethoden erkundigen.
aktualisiert am 27.03.2019