Immer mehr Frauen möchten sich durch einen Eingriff im Intimbereich von ihrem Schönheitsfehler befreien lassen. Das zeigt eine Studie der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), die Zahlen aus den Jahren 2014 und 2015 miteinander verglichen hat und dabei einen Zuwachs von 17 Prozent feststellen konnte.
Oft dauert es lange, bis sich Frauen dazu entschließen, eine Schamlippenkorrektur anzusprechen oder eine Scheidenplastik vornehmen zu lassen. Der Leidensdruck wird besonders in der heutigen Zeit immer größer, wo makellose Schönheit und freizügige Mode immer präsenter werden.
Unter dem Begriff Intimchirurgie werden operative Korrekturen im Intimbereich von Männern oder Frauen verstanden. Es sind jedoch häufiger Frauen, die diesbezüglich einen Arzt aufsuchen. Zu den am häufigsten durchgeführten Operationen zählt die operative Verkleinerung der Labien, wie die Schamlippen vom Mediziner genannt werden. Im Laufe des Alters, aber auch durch persönliche Veranlagung und natürlich durch Geburten können sich die äußeren Geschlechtsorgane in ihrer Form verändern. Die eigentlich kleinen inneren Schamlippen vergrößern sich oder die äußeren großen Schamlippen verlieren an Spannkraft und Volumen.
Für viele Frauen ist die Verkleinerung der Schamlippen mehr als nur ein kosmetisches Problem. Sie spüren ein unangenehmes Gefühl und leiden nicht selten unter Wundsein und Schmerzen. Viele Betroffene meiden Orte, wo körperliche Freizügigkeit an der Tagesordnung ist, wie beispielsweise das Schwimmbad oder die Sauna. Selbst das Entkleiden vor dem Partner fällt vielen Frauen schwer, weil sie fürchten, dass ihr Problem zu Ablehnung führen könnte.
Dabei ist die Schamlippenverkleinerung ein Eingriff, der zwar viel Know-how vom Arzt und ein gutes ästhetisches Empfinden voraussetzt, der aber relativ unkompliziert abläuft. Es ist in den meisten Fällen auch keine Vollnarkose notwendig, auf Wunsch können sich die Patientinnen in einen Dämmerschlaf versetzen lassen und erleben den rund eineinhalb Stunden dauernden Eingriff viel entspannter. Nach der Operation sollten die Frauen noch für rund vier Wochen auf Sport verzichten, der Druck oder Reibung im Intimbereich verursacht, zum Beispiel beim Joggen, Reiten oder Radfahren. Dagegen ist nach einigen Tagen und nach Rücksprache mit dem Arzt die Benutzung eines Cross-Trainer-Gerätes möglich, da hier durch die Beinstellung keine Reibung erfolgt.
Nicht nur die Verkleinerung der Schamlippen, sondern auch die Scheidenplastik zählt zu den Intimoperationen, die immer häufiger durchgeführt werden. Auch das Gewebe der Vagina wird durch natürliche Geburten strapaziert und kann an Elastizität verlieren. Es äußert sich meistens beim Intimverkehr durch den Verlust von Empfindungen, aber auch der Rückhalt von Darm und Blase kann durch ein geschwächtes Gewebe beeinträchtigt werden. Um das Gewebe wieder zu straffen, führen die Ärzte, die im Bereich der Intimchirurgie versiert sein sollten, die sogenannte Scheidenplastik durch. Hierbei handelt es sich um einen Eingriff in Vollnarkose. Bei der sogenannten inneren Straffung arbeiten die Chirurgen häufig mit modernen Medizintechnikverfahren, aber auch mit dem klassischen Skalpell.
Achten Sie bei der Wahl des Arztes darauf, dass er über ausreichend Erfahrung in diesem Bereich verfügt. Es kommt immer wieder zu schlechten Ergebnisse, weil das nötige Know-how bei der Operationstechnik fehlt, so die Mitglieder der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Der Verband möchte das durch die Möglichkeit der Hospitation verbessern und hat deshalb das Programm „Fellowship“ ins Leben gerufen. In diesem Programm können Chirurgen von den Mitgliedern des Verbandes lernen, die bereits über umfassende Erfahrungen in der Intimchirurgie verfügen.
aktualisiert am 14.07.2016