Das verstärkte Körperbewusstsein der Frau sowie die verbesserten Techniken haben dafür gesorgt, dass die Anzahl an Mastopexien, wie die Bruststraffung in der Fachsprache bezeichnet wird, im Jahr 2016 stark angestiegen sind. Allein die Eingriffe, die durch die Mitglieder der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) durchgeführt worden sind, sind um rund 150 Prozent gestiegen. Während im Jahr 2016 rund 2.800 solcher Eingriffe verzeichnet wurden, waren es im Vorjahr lediglich 1.300 Bruststraffungen. Damit gehören Bruststraffungen jetzt zu einem der beliebtesten Eingriffe in der Schönheitschirurgie.
Die Operation ist inzwischen die vierthäufigste Schönheitsoperation bei Frauen in Deutschland. Experten sehen vor allem das veränderte Körperbewusstsein der Frauen als Hauptgrund für den Eingriff. Besonders wenn die Kinderplanung abgeschlossen ist, konzentrieren sich die Frauen wieder auf den eigenen Körper und entscheiden sich häufig für das sogenannte Mummy Makeover. Durch Schwangerschaft und Stillzeit kommt es oftmals zu einer Erschlaffung der Brust. Die Betroffenen leiden unter dem veränderten Erscheinungsbild ihrer Brust häufig enorm und verlieren an Selbstbewusstsein. Die Bruststraffung sorgt dafür, dass die Brust wieder an Form gewinnt. Zusätzlich ist es allerdings häufig notwendig, ein Implantat einzusetzen, um das gewünschte Volumen wieder herzustellen.
Zwar gehören die Folgen von Schwangerschaften und Stillzeiten zu den häufigsten Entscheidungsgründen für eine Bruststraffung, es gibt allerdings noch viele weitere Gründe. So können starke Gewichtsschwankungen im Rahmen einer Diät beispielsweise zum Erschlaffen der Brust führen. Bei anderen Frauen sorgt eine genetische Veranlagung dafür, dass sich die Form der Brust ändert und schließlich führt der natürliche Alterungsprozess ein verändertes Erscheinungsbild der Brüste herbei. Die Erschlaffung tritt nicht nur bei großen Brüsten auf, sondern ebenso bei kleinen. Allerdings kommt es bei einer großen Brust meist früher zum erschlafften Gewebe, weil das Eigengewicht die Brust belastet. Hinzu kommt ein Absinken der Brustwarzen.
Der Chirurg verleiht dem erschlafften Gewebe bei der Mastopexie wieder eine schöne Form, indem er überschüssige Haut und Gewebe entfernt. Zusätzlich versetzt er die Brustwarzen wieder nach oben. Der Eingriff ist ohne Schnitt leider nicht möglich, allerdings wurden die Techniken der Bruststraffung stark verbessert. Bisher entschieden sich Chirurgen bei dem Eingriff für den sogenannten T-Schnitt: Ein Schnitt führte hierbei um die Brustwarze herum und wurde nach unten senkrecht weitergeführt. Hinzu kam häufig ein waagrechter Schnitt in Brustfalte. Schnitte sind zwar immer noch notwendig, allerdings können die Schönheitschirurgen deutlich narbensparender arbeiten. Einerseits versuchen die Chirurgen den Schnitt kürzer zu halten, andererseits kann bei einigen Eingriffen auf den vertikalen und den T-Schnitt verzichtet werden, indem die Brust über die Brustwarze gestrafft wird.
Der Präsident der VDÄPC, Prof. Dr. Dennis von Heimburg, erklärt zudem, dass die Einlage von Implantaten zu noch besseren Ergebnissen führt. Durch die Verwendung von Implantaten könne man eine formschöne Brust bilden, sodass die Bruststraffung möglichst lange aufrechterhalten werden kann. Besonders bei kleinen Brüsten ist das sehr sinnvoll, weil das Volumen hier bislang gering ausfällt. Besonders natürlich wird das Ergebnis, wenn man flache Implantate verwendet. Bei großen Brüsten kann es dagegen sinnvoller sein, die Bruststraffung mit einer Verkleinerung zu verbinden. Damit reduziert sich das Eigengewicht der Brüste, sodass dauerhaft ein schönes Erscheinungsbild der Brüste gewährleistet wird.
aktualisiert am 15.11.2017