Als die Verantwortlichen am Florence Nightingale Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie Düsseldorf 1982 eine Abteilung für Plastische Chirurgie aufbauen wollten und einen geeigneten Chefarzt suchten, schauten sie sich bei Frau Professor Schmidt-Tintemann in München um. Die Wahl fiel auf den inzwischen habilitierten Rolf Rüdiger Olbrisch, der in den Jahren darauf in Kaiserswerth eine national und international renommierte Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie installierte. In Düsseldorf fühlten er, seine Frau und seine inzwischen erwachsenen vier Kinder sich all die Jahre wohl.
Dem Anliegen aller Plastischen Chirurgen in Deutschland sah sich Professor Rolf Rüdiger Olbrisch immer verpflichtet. So stand er der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen (VDPC) genauso als Präsident vor wie der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Die Jahreskongresse dieser Berufsverbände leitete er 1989 und 2004. "Sich verantwortlich einzusetzen liegt mir im Blut", findet Professor Rolf Rüdiger Olbrisch, der schon in seiner Schülerzeit das Berliner Schülerparlament leitete und sich an seinen Wohnsitzen intensiv für die Belange des Johanniterordens engagierte.
"Hobbys", sagt Professor Rolf Rüdiger Olbrisch, "hätte ich viele. Aber woher soll ich für Freizeitvergnügungen die Zeit nehmen?" Bestes Indiz für diese Aussage: Seit 40 Jahren holt er sich in seinem Golfclub die Mitgliedskarte ab - zum Spielen aber bleibt keine Minute. Die Organisation der Klinik, die vielen Kongressreisen, die Mitarbeit in der Gutachterkommission der Ärztekammer Nordrhein, die ihn zurzeit "auffrisst", Vorträge im In- und Ausland, zuletzt in Wien und St. Petersburg, und das Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten füllten ihn aus. "Doch es gibt etwas, woran mein Herz hängt. Unser Haus in Mecklenburg, das wir aufgebaut haben. Das Guthaus mit dazu gehörendem See macht uns viel Freude."
Obwohl die Zeit im Klinikum mit dem Symposium am Samstag, 29. Oktober, 9.00 Uhr, im Florence Nightingale Krankenhaus (Kreuzbergstraße 79, Düsseldorf) ausklingt, kann sich der erfahrene Plastische Chirurg nicht ganz zu Ruhe setzen. Dem Weltkongress der Plastischen Chirurgen im Jahr 2007 in Berlin wird er als Präsident vorstehen. Bis dahin kann er es auch nicht lassen, vor allem ästhetische Operationen vorzunehmen. Bei Gerd Friedrich Westphal in der Meoclinic Berlin wird er seine langjährige Erfahrung einbringen und ausleben. Doch am Samstag darf er sich erst einmal über die Besetzung seines Abschiedssymposiums freuen, denn Kollegen wie Daniel Marchac aus Paris, Hans Holmström aus Göteburg, Wolfgang Gubisch aus Stuttgart, Wolfgang Mühlbauer aus München, Claude Lassus aus Nizza, Philip G. Arnold aus Rochester/USA und Jean-Philippe Nicolai aus Groningen haben unter den Plastischen Chirurgen in der Welt einen legendären Ruf und scheuen nicht die Mühe, nach Düsseldorf zu kommen, um ihrem geschätzten Kollegen den Abschied ein wenig leichter zu machen.
Quelle: Vereiniung der Deutschen Plastischen Chirurgen
Letzte Aktualisierung am 19.04.2010.