Es gibt sie also doch, die Gene die das Altern aufhalten...
Forever Young ein Thema, das nicht nur in der Musikwelt und Literatur zahlreiche Werke inspiriert hat, auch die Wissenschaft beschäftigt sich ständig mit dem Wunsch nach längerem Leben und strahlender Schönheit auch im hohen Alter. Und die Ergebnisse erscheinen vielversprechend, zumindest auf den ersten Blick.
Anti-Aging-Gene
Neue Möglichkeiten in der Erforscherung der Alterungsprozesse haben sich mit der Entwicklung der Genforschung angeboten. Je genauer eine Genseuquenzierung möglich ist, desto gründlicher kann die DNA auf entsprechende Genome untersucht werden. Aber auch die Genome gesunder alter Menschen sind nicht makellos. Die Anzeichen für bevorstehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Diabetes sind ebenso ausgeprägt wie bei vergleichbaren Menschen, aber die untersuchte Gruppe von über eintausend Personen wird einfach nicht krank.
Forscher suchten die Erklärung für dieses Phänomen. Dazu wurden den Probanden Blutproben abgenommen und etwa 100 Gene sequenzeirt, die schon in Versuchen am Tier für den Gesundheitszustand verantwortlich zu sein schienen. Gefunden wurden so genannte Schutzgene, die zu einem großen Teil dafür zuständig sind, kleinere Defekte in der Genstruktur älterer Menschen zu beheben und damit förderlich für die Gesunderhaltung sind. Dabei geht die Hoffnung dahin, Medikamente zu entwicklen, die diese Schutzeffekte nachbilden können und somit vor mehreren Alterskrankheiten schützen können. Zielstellung ist nicht die Behandlung jeder einzelnen Alterskrankheit sondern das Erreichen einer außergewöhnlichen Langlebigkeit.
Gefunden auf diesem Weg wurde bisher auch eine Gruppe an alten Menschen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Genvariation in sich trägt, die die Cholesterinverarbeitung anders bewerkstelligt als die "normalen" Menschen. Identifiziert wurden auch die Gene für IGF1 und ihre Rezeptoren. IGF1 ist ein insulinähnliches Hormon, das vor allem für Wachstum zuständig und die Regulation von körperlichen Zuständen und Krankheitserscheinungen ist. Sogar eine Gruppe spezieller Mutationen die nur bei über hundertjährigen Frauen vorkommt wurde entdeckt. Damit scheinen erste wichtige Schritte auf dem Weg zur Entdeckung der Anti-Aging-Gene getan. Eine weitere Eingrenzung dieser Gene sowie die Entwicklung von Medikamenten die die Herausbildung solcher Gene positiv beeinflussen könnte steht auf dem Plan der Forscher.
Damit ist das Geheimnis der vermuteten Anti-Aging-Gene noch nicht vollends gelüftet. Aber der Weg ist bereitet und kann weiter beschritten werden. Die Zeichen für die letztliche Entdeckung des dem Menschen eigenen Jungbrunnens stehen auf Grün. Bleibt die eher ethische Frage zu klären ob wir tatsächlich ewig leben wollen oder ein gesundes Altwerden bevorzugen. Gerade in der derzeitigen Alterspyramide erscheint ein "Forever Young" eher kontraproduktiv zu sein.
Nur wenn die gesellschaftlichen Weichen so gestellt werden, dass die Alterssicherung auch menschenwürdig gestaltet werden kann, macht das Streben nach längerem gesunden Leben wirklich sind. Andernfalls wird die Altersarmut weiter steigen oder sich nur solche Menschen ein langes gesundes Leben leisten können, die über die nötigen finanziellen Mittel verfügen. Das wäre dann aber wohl der schlechteste Ausgangspunkt für den Weg auf der Suche nach einem langen, gesunden und glücklichen Leben.