Mitte Juni veranstaltete der Verband Deutscher Haarchirurgen e. V. –Deutsche Gesellschaft für Haarchirurgie sein alljährliches Treffen. Die Tagung fand im Rahmen des IGÄM-Kongresses am 16.06.2018 statt. (IGÄM steht für Internationale Gesellschaft für Ästhetische Medizin). Ort des Geschehens: Die Inselhalle in Lindau am Bodensee.
Nach der Verbandssitzung am Nachmittag hatten die Mitglieder Zeit und Gelegenheit, ihre Erfahrungen auszutauschen. Die Bilanz der Behandlungsergebnisse ist positiv.
Haarausfall bei Männern wie Frauen beeinträchtigt die Lebensqualität. Eine hocherfolgreiche Therapieform ist in diesen Fällen die Haarchirurgie. Dabei handelt es sich um die Transplantatin von Gewebe mit intakten Haarfollikeln. Zahlreiche wissenschaftliche Studien bestätigen bislang den Erfolg dieser Methode. Die Zahl zufriedener Patienten wächst. Einige davon lieferten auf dem Kongress im „life patient viewing“ (der Vorstellung einzelner Patienten) den Beweis.
Problematisch war bislang besonders die Therapie einer androgenetischen Alopezie. Ursache dieser Art des Haarverlustes sind männliche Sexualhormone. Viele Menschen reagieren aus genetisch bedingten Gründen empfindlich: Ihre Haarwurzeln schrumpfen und sterben ab, wenn ein Abbauprodukt des Testosteron sich an bestimmte Rezeptoren der Haarfollikel bindet.
Aktuell bietet die Haartransplantation in diesen Fällen eine wirksame Alternative, um den Betroffenen zu helfen. Entsprechend wurde diese Behandlungsform in die europäische S3-Leitlinie aufgenommen. Dabei handelt es sich um einen systematisch entwickelten Leitfaden, dem die behandelnden Mediziner freiwillig folgen.
Der Verband Deutscher Haarchirurgen e. V. bemüht sich, in unermüdlicher Öffentlichkeitsarbeit Informationen um die Chancen einer Haartransplantation zu verbreiten. Viele Ärzte werben online für neueste Therapiemethoden - überprüfen lassen sich auf diesem Wege gegebene Versprechungen nicht. Über den Verband erfahren Patienten, wo sie kompetent beraten werden und wo sie erfahrene, qualifizierte Behandler finden.
Thematisiert wurden besonders die Themen Voruntersuchung und Beratung der Patienten durch den Haarchirurgen. Im persönlichen Gespräch lassen sich die Voraussetzungen für eine Therapie realistisch einschätzen und vermitteln.
Nachweislich ist die Haartransplantation relativ frei von medizinischen Risiken. Gut geplante und korrekt durchgeführte Operationen führen überwiegend zu zufriedenstellenden, natürlich aussehenden Ergebnissen. Im Interesse der Patienten ist auch die Nachhaltigkeit der Therapie.
Im Interesse einer seriösen Beratung lehnen die Mitglieder des Verbandes in ihren Leitlinien (https://www.vdhc.de/) überzogene Werbeversprechen oder ein Bagatellisieren einer Haar-Transplantation ab. Gleiches gilt für günstige Pauschalangebote und Rundum-Sorglos-Pakete. Patienten sollten darauf beharren, dass sie ausschließlich durch den behandelnden Facharzt beraten werden.
Und so verläuft eine Haartransplantation: Einzelne Haareinheiten werden entnommen und an gewünschter Stelle passgerecht transplantiert. Die verwendeten Verfahren sind FUT oder FUE. Bei jeder Transplantation wird der Facharzt von qualifizierten Mitarbeitern unterstützt. Besonders wichtig sind gute Planung und eine natürliche, dem Patiententyp entsprechende Positionierung der transplantierten Haareinheiten. Diese müssen auf schonende Weise entnommen werden.
Mitglieder des Verbandes halten sich strikt an die selbst gesetzten, hohen Qualitätsstandards. Sie arbeiten alle aktiv daran mit, die Haartransplantationstechnik weiter zu entwickeln.
Detaillierte Informationen zur Arbeit des Verbandes Deutscher Haarchirurgen e. V. auf der Seite www.vdhc.de
aktualisiert am 04.05.2023