Spätestens mit dem Bürgertum im 18. Jahrhundert begann die Geschichte der idealisierten Normierung des weiblichen Körpers. Das Schönheitsideal stand im engen Zusammenhang zum politischen Frauenbild.
Im 18. Jahrhundert sollte die bürgerliche Frau eine Zier sein eher klein, zierlich, aber mit breitem (gebärfreudigen) Becken, schmaler Taille und rundem Busen (zum Stillen).
Um dem Frauenkörper-Ideal nahe zu kommen, zwängten sich im 19. Jahrhundert Frauen in das Schnürleibchen (Korsett). Zu Zeiten der bürgerlichen Kleinfamilie half die so erzeugte Wespentaille, das Mütterlich-Weibliche, also Busen, Hüfte und Po, zu betonen. Die Taillen wurden zum Teil extrem (bis auf 40 cm) zusammengeschnürt. Die Folgen waren unter anderem Rippenquetschungen und ein reduzierter Atemraum, der oft zu Ohnmachten führte.
Die 20er Jahre brachten dann für den Körper Lockerung und gleichzeitig neue Normen. Reformkleidung und hängende Charlestonkleider beendeten das Einschnüren. Gefragt war jetzt der sportliche, flachbusige und schlanke Frauenkörper. Durch die in dieser Zeit entstehende FKK-Bewegung kamen noch die Attribute nackt und braun hinzu. Unter der NS-Ideologie wurde daraus die blonde, blauäugige, kräftige, gesunde deutsche Frau.
Dieser deutsche Kult endete in den 50er Jahren. In dieser Zeit begannen Frauen auch damit, Ihren Körper mit Hilfe chirurgischer Eingriffe zu verändern. Ob aus eigenem Wunsch oder um wieder einem neuen Frauenkörper-Ideal nachzulaufen, wissen letztlich nur die Frauen selbst.
Letzte Aktualisierung am 16.04.2010.