Die Zeitschrift "Konsument" testet österreichische Ärzte
Die Zeitschrift "Konsument" (vergleichbar mit Stiftung Warentest in Deutschland) hat in Österreich zwei Testpersonen zu zehn Wiener Ärzten geschickt, um deren Beratungsleistung (in Bezug auf eine Fettabsaugung) zu überprüfen.
Österreich - bei Fettabsaugung schlecht beraten
Die Fettabsaugung ist keineswegs eine harmlose Operation. Infektionen und Lungenembolien (beim Absaugen größerer Fettmengen kann Fett in die Blutbahn geraten und im schlimmsten Fall zu tödlichen Gefäßverschlüssen führen) gehören zu den möglichen Komplikationen.
Nur zwei von zehn Ärzten haben bei der Beratung das Urteil "sehr gut" erhalten. Weitere zwei Ärzte wurden mit "gut" beurteilt. Die Beratungsqualität war nicht gleichwertig gut. Häufigster Kritikpunkt: über Risiken und Nachwirkungen wurde nicht ausreichend aufgeklärt. Allein fünf von zehn Ärzten sind auf die Risiken der Operation gar nicht eingegangen.
Auch Stiftung Warentest hat im Jahr 2002 in Deutschland eine ähnliche Untersuchung gemacht und kam auch zu einem ähnlichen Ergebnis. Damals wurden 30 Ärzte untersucht. Das Fazit damals: keiner der Spezialisten ist seiner Verpflichtung zur gründlichen Aufklärung nachgekommen. Aber auch damals gab es große Unterschiede zwischen den Ärzten.
Welche Komplikationen können bei einer Fettabsaugung auftreten?
Schwellungen, Gewebeverhärtungen, Blutergüsse und vorübergehendes Taubheitsgefühl sind normale Begleiterscheinungen einer Fettabsaugung. In den ersten Tagen nach der Operation können Kreislaufprobleme auftreten.
Aus den Hautschnitten durch die abgesaugt wurde, kann einige Tage lang Wundsekret und Reste der Tumeszensflüssigkeit auslaufen.
Wenn die Wunden ungünstig verheilen, können Narben zurückbleiben. Das ist individuell von der genetischen Veranlagung abhängig.
Die Haut kann (manchmal sogar schon ab Mitte 30) nach der Fettabsaugung schlaffer werden.
Das Ergebnis ist nicht immer symmetrisch. Hat der Arzt zu viel oder zu wenig abgesaugt sind möglicherweise weitere Eingriffe notwendig.
Dellen und Wellen, die durch eine Fettabsaugung etstehen können, verziehen sich nicht immer. Cellulite kann sich durch den Eingriff verstärken.
In Einzelfällen kann es zu den oben beschriebenen, schweren Komplikationen kommen.
Was muss man noch bei einer Fettabsaugung beachten?
Nach einer Fettabsaugung muss ein Kompressionsmieder (Kompressionsverband) für einige Wochen getragen werden.
Erst nach einem halben Jahr zeigt sich das endgültige Ergebnis. Manchmal sind weitere Operationen notwendig.
Eine erneute Gewichtszunahme an den "abgesaugten" Stellen ist durchaus möglich. Die noch verbliebenden Fettzellen können bei falscher Ernährung sich um ein Vielfaches vergrößern.