Das Ziel bei einer Absaugung der Schweißdrüsen ist eine deutliche Verringerung der Schweißbildung im Achselbereich. Eine komplette Verhinderung der Schweißproduktion wird durch die OP normalerweise nicht erreicht und ist auch nicht angedacht.
Bei dem Eingriff wird das Gewebe mit einer sogenannten Tumeszenzlösung unterspritzt und anschließend abgesaugt. Hierbei werden viele Schweißdrüsen entfernt. Da es sich aber um eine relativ ungenaue Methode handelt, verbleiben nach einer Absaugung immer einige Schweißdrüsen oder regenerieren sich wieder. Dies ist nicht weiter schlimm, solange die Anzahl der Schweißdrüsen durch die Operation deutlich reduziert wurde und damit viel weniger Schweiß unter den Achseln gebildet wird. Meistens wird im Anschluss an das Absaugen der Schweißdrüsen noch zusätzlich die Unterseite der Lederhaut abgeschabt. Dort sitzen viele Schweißdrüsen, die beim Absaugen nicht erfasst werden konnten. Durch dieses Verfahren wird die Anzahl der Schweißdrüsen zusätzlich reduziert.
Durch die starke Verringerung der Schweißbildung tritt meist eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität für die Patienten ein. Während vorher bereits nach kurzer Zeit Schweißflecken entstanden und auch Deodorant die unangenehme Geruchsbildung nicht verhindern konnte, sollte nach einer Absaugung der Schweißdrüsen das Schwitzen auf ein normales Maß reduziert werden. Viele Patienten haben sich durch ihr Schweißproblem bereits sozial distanziert und können nach einem operativen Eingriff wieder im normalen Ausmaß am sozialen Leben teilhaben.
Eine komplette Unterbindung des Schwitzens ist normalerweise nicht möglich, da Schweißdrüsen in der Haut verbleiben. Dies ist auch gar nicht nötig. Um die Situation der Patienten zu verbessern, reicht es, das Schwitzen deutlich zu vermindern.
Bei manchen Patienten bringt eine Absaugung der Schweißdrüsen keinen Erfolg: Die Reduktion der Schweißproduktion ist zu gering, der Patient leidet weiterhin unter zu starker Schweißbildung und den damit verbundenen Problemen. In einem solchen Fall kann nach einiger Zeit erneut eine Absaugung der Schweißdrüsen durchgeführt werden. Durch eine erneute Operation wird die Zahl der Schweißdrüsen noch weiter reduziert und regenerierte Drüsen werden mit abgesaugt. Viele Kliniken bieten einen zweiten Eingriff kostenlos an, sollte der erste nicht den gewünschten Erfolg bringen. Wenn die Krankenkasse, wie in den meisten Fällen, die Kosten für die Operation nicht übernimmt, empfiehlt es sich, dies schriftlich festhalten zu lassen, damit im Falle einer zweiten Operation nicht weitere Kosten entstehen.
Auch bei anderen Methoden als der Absaugung der Drüsen werden nicht alle Schweißdrüsen entfernt beziehungsweise zerstört, sondern nur ein Teil davon. So kommt es auch nach Laserbehandlung oder chemischer Verödung weiterhin zu Schweißbildung im behandelten Bereich. Die Behandlung des Schweißproblems gilt als erfolgreich, wenn das Schwitzen auf ein normales Maß reduziert werden konnte. Der Patient hat dann im Alltag keine Probleme mehr durch übermäßige Transpiration.
Die meisten Schweißdrüsen werden beim radikalen Herausschneiden der Gewebes in der Achselhöhle entfernt. Diese Methode ist jedoch auch diejenige mit den meisten Komplikationen und wird auch wegen der großen entstehenden Narbe heutzutage kaum noch angewendet.
aktualisiert am 29.07.2016