Im Gegensatz zu einer operativen Absaugung der Schweißdrüsen verbleiben diese bei einer Laserbehandlung in der Achselhöhle und werden nicht entfernt. Damit dennoch kein Schweiß mehr abgesondert wird, werden die Schweißdrüsen durch den Laser und die von ihm ausgehende Hitze deaktiviert. Hierzu wird eine ungefähr ein Millimeter dünne Sonde in die Achsel und unter die Lederhaut eingeführt, wo die Schweißdrüsen sitzen. Diese werden mit kurzen Impulsen durch den Laser bestrahlt. Da der Laser eine große Hitze erzeugt, werden die Schweißdrüsen und ihre Rezeptoren zerstört. Die Drüsen können so keine Signale durch die angrenzenden Nerven mehr empfangen und werden daher nicht mehr zum Schwitzen angeregt. Eine so deaktivierte Schweißdrüse kann in der Achselhöhle verbleiben, ohne dass sie Schweiß absondert.
Während bei der Absaugmethode relativ viel Gewebe aus der Achselhöhle entfernt wird, verbleiben die Drüsen und das umliegende Gewebe bei der Laserbehandlung an Ort und Stelle. Dadurch fällt die Verletzung der Achselhöhle bei diesem Eingriff deutlich geringer aus. Die Patienten sind schneller wieder vollständig einsatzfähig. Auch nach einer Laserbehandlung kann eine leichte Schwellung der Achsel auftreten. Diese fällt jedoch geringer aus, als dies nach einer operativen Entfernung der Drüsen mittels Absaugen der Fall gewesen wäre.
Ebenso wie bei der Absaugung der Schweißdrüsen können auch bei der Laserbehandlung nicht alle Schweißdrüsen deaktiviert werden. Das Ziel einer solchen Behandlung ist also nicht, dass der Patient an der behandelten Stelle gar nicht mehr schwitzt, sondern dass die Schweißproduktion auf ein normales Maß reduziert wird, welches nicht mehr zu massiven Problemen wie zum Beispiel unkontrollierbarer Geruchsbildung führt. Sollte die Schweißbildung nach einer Laserbehandlung immer noch zu stark sein, kann die Behandlung nach einiger Zeit wiederholt werden, oder es kann doch eine operative Entfernung mittels Absaugung in Erwägung gezogen werden.
Auch wenn die Laserbehandlung geringere Verletzungen des Gewebes verursacht als die Absaugung der Schweißdrüsen, handelt es sich um einen invasiven Eingriff mit den entsprechenden Verletzungen und Risiken. So kann es auch bei der Laserbehandlung zu Wundheilungsstörungen kommen. Um das Risiko hierfür so gering wie möglich zu halten, sollte in den Tagen vor dem Eingriff und während der Heilungsphase nach Möglichkeit nicht geraucht und kein Alkohol konsumiert werden.
Eine weitere mögliche Komplikation bei einer Laserbehandlung sind Verbrennungen im behandelten Bereich. Um die Schweißdrüsen zu veröden, erzeugt der Laser eine große Hitze. Wird diese zu stark oder trifft auf die falsche Stelle, kann es zu unerwünschten Verbrennungen kommen. Daher ist es wichtig, dass der Laser von einer erfahrenen Person angewendet wird. Es lohnt sich also, die Behandlung in einem auf solche Eingriffe spezialisierten Zentrum vornehmen zu lassen.
Ebenso wie bei der Absaugung der Schweißdrüsen handelt es sich bei der Verödung um einen rein kosmetischen Eingriff, dessen Kosten meist nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Anders sieht es jedoch aus, wenn die übermäßige Schweißabsonderung zu psychischen Problemen, zum Beispiel in Folge eines sozialen Rückzuges, führt. Wenn durch die Behandlung eine Verbesserung der psychischen Situation zu erwarten ist, werden die Kosten in vielen Fällen von der Kasse übernommen. Es empfiehlt sich, den Antrag zur Kostenübernahme gemeinsam mit dem behandelnden Arzt oder Psychologen zu stellen. Dieser weiß am besten, wie eine Kostenübernahme erreicht werden kann.
aktualisiert am 19.07.2016