Die operative Behandlung übermäßigen Schwitzens beschränkt sich auf den Achselbereich. Hier liegen die Schweißdrüsen so günstig, dass sie mit Hilfe einer sogenannten Tumeszenzlösung für eine operative Absaugung zugänglich gemacht und teilweise entfernt werden können. Durch eine solche Behandlung wird das Schwitzen nicht vollständig unterbunden, da oft nicht alle Drüsen entfernt werden können, aber das Ausmaß der Schweißbildung wird deutlich verringert, so dass die meisten Patienten nach einer Behandlung klar davon profitieren.
An anderen Körperstellen ist eine solche Behandlung meist nicht ohne Komplikationen möglich.
Ungefähr zwei Prozent der Menschen leiden an übermäßiger Schweißbildung. Dies stellt für die Betroffenen ein ernstzunehmendes Problem dar, vor allem wenn die üblichen Mittel wie Deodorants und ähnliches nicht mehr helfen. Hat der Patient nicht die Möglichkeit, sich mehrmals täglich gründlich zu waschen, führt die übermäßige Schweißproduktion schon bald zu unangenehmer Geruchsbildung. Betroffene isolieren sich oftmals durch dieses Problem.
Zwar wird durch eine Operation nur die Schweißbildung in den Achseln reduziert, aber dies kann bereits zu einer deutlichen Verbesserung der Gesamtsituation führen: Lästige Schweißflecken in den Achseln treten nicht mehr so schnell auf und auch die Geruchsbildung wird reduziert. Auf die Schweißbildung in anderen Körperregionen hat eine Behandlung der Achseln keinen Einfluss. Hier muss bei Bedarf mit anderen Mitteln so gut wie möglich gegengesteuert werden.
Glücklicherweise tritt übermäßiges Schwitzen selten am gesamten Körper auf, sondern beschränkt sich auch klar begrenzte Regionen. Der Achselbereich ist häufig der am stärksten betroffene Bereich, so dass eine Behandlung hier schon zu einer deutlichen Verbesserung führt. Andere Bereiche wie zum Beispiel die Fußsohlen lassen sich nicht durch Absaugen behandeln.
Übermäßiges Schwitzen betrifft bei vielen Patienten nicht nur den Achselbereich. Auch Hände, Füße und Rumpf zählen zu den häufig betroffenen Körperregionen. Eine Operation kann bei Menschen, deren Schweißproblem sich vorwiegend auf die Achselregion beschränkt, eine gute Lösung sein. Wenn aber am gesamten Körper vermehrte Schweißbildung auftritt, kann nur mit anderen Methoden entgegengesteuert werden. Hier kann versucht werden, die Schweißbildung so gut es geht zu reduzieren und eine Geruchsbildung durch häufiges Waschen zu verhindern. Weitere Behandlungsmöglichkeiten, beispielsweise an Händen oder Füßen, sind die Injektion von Botulinumtoxin (Botox®) oder eine Nervendurchtrennung (Sympathikusblockade).
Bevor eine operative Entfernung der Schweißdrüsen an den Achseln in Erwägung gezogen wird, sollten die Alternativen ausgeschöpft werden. Erst wenn sich hierdurch nicht der erwünschte Erfolg einstellt, sollte über eine Operation nachgedacht werden.
Ein Vorteil von manchen nicht-operativen Methoden ist, dass sie nicht nur im Achselbereich wirken. So kann zum Beispiel die Einnahme von Salbei die Bildung von Schweiß am gesamten Körper reduzieren. Die im Salbei enthaltenen Wirkstoffe führen dazu, dass die Schweißdrüsen sich zusammenziehen und so weniger Schweiß abgeben können. Der gleiche Effekt kann auch mit anticholinergen Medikamenten erreicht werden. Hier ist allerdings im Vergleich zum Salbei mit teilweise erheblichen Nebenwirkungen zu rechnen, so dass eine medikamentöse Behandlung gut überlegt sein sollte.
aktualisiert am 12.03.2017