Nach einer Bauchdeckenstraffung bleibt eine lange Narbe zurück, die sich von Beckenkamm zu Beckenkamm quer über den Unterbauch erstreckt. Auch rund um den versetzten Nabel wird eine kleine Narbe sichtbar bleiben. Diese Narben lassen sich nicht verhindern.
Ein gleichmäßig flacher Bauch kann nur mit einem langen Schnitt erzielt werden. Der Schnitt wird jedoch dicht über der Scham platziert, sodass er unter dem Rand der Unterwäsche oder der Bikinihose verschwindet. Er wird deshalb auch "Bikinischnitt" genannt. Falls eine Patientin bevorzugt hohe Beinausschnitte trägt, kann die Narbe steiler gesetzt werden, damit sie verdeckt bleibt.
Der neue Bauch wird möglichst straff vernäht, sodass die Narben gerade anfangs, wenn noch Schwellungen vorhanden sind, ein bisschen unter Spannung stehen. Wenn die Hautspannung groß ist, ist damit zu rechnen, dass sich die Narbe ein wenig dehnt und nicht wie gewünscht als feiner Strich abheilt, sondern etwas breiter verläuft.
Dass die Narben in den ersten Monaten nach der Operation noch gerötet und etwas wulstig sind, ist normal und kein Grund zur Beunruhigung. Es kann sechs Monate und länger dauern, bis die Narben flacher werden. Erst nach einem Jahr gilt eine Narbe wirklich als ausgeheilt.
Ein Teil der Verantwortung, wie die Narben sich entwickeln, liegt in der Hand des Chirurgen und seiner sorgfältigen Arbeitsweise. Der andere Teil der Verantwortung liegt beim Patienten: Die Narbe sollte, gerade wenn sie noch frisch ist, so oft wie möglich entlastet werden. Das bedeutet leicht gebücktes Gehen, Stehen und Sitzen; Liegen und Schlafen nur auf dem Rücken mit erhöhten Beinen. Rauchen behindert den Wundheilungsprozess und sollte möglichst vier Wochen vor und nach der Operation unterlassen werden.
Bei der Entlassung wird die Narbe zur Stabilisierung häufig noch quer mit mehreren Pflasterstreifen getapt. Das elastische Mieder, das in den ersten vier bis sechs Wochen tagsüber und nachts getragen werden muss, stützt den Bauch und hält alles an seinem Platz.
Nach zwei bis drei Wochen kann der Patient langsam mit der Narbenpflege beginnen. Auf die Narbe sollte jeden Tag vorsichtig Creme, Hautöl oder eine spezielle Narbensalbe aufgetragen werden, damit das Narbengewebe möglichst weich und geschmeidig wird. Ein Silikongel kann die Narbenpflege ergänzen. Ein Taubheitsgefühl rund um die Narbe ist nicht besorgniserregend und kann mehrere Monate anhalten.
Direkte Sonneneinstrahlung oder Solariumsbesuche müssen in den ersten sechs Monaten nach der OP unbedingt vermieden werden. Die Narbe könnte sich dauerhaft verfärben.
Ein leichter Juckreiz ist ein Zeichen von Heilung, sollte jedoch am Verlauf der Narbe ein starker Juckreiz auftreten und die Narbe sich röten oder anschwellen, muss der Arzt konsultiert werden. Bei stark verdickten Narben kann unter Umständen eine Kortisonspritze hilfreich sein.
Wer zu überschießenden Narben (Keloiden) neigt, sollte das bereits beim Vorgespräch dem Chirurgen mitteilen. Eine operative Korrektur der Narbe ist möglich, sollte aber erst ein Jahr nach der Bauchdeckenstraffung durchgeführt werden.
aktualisiert am 27.08.2019