Eine Bauchdeckenstraffung (Abdominoplastik) ist ein großer chirurgischer Eingriff, in dessen Folge auch mit Schmerzen zu rechnen ist.
Am Tag nach der Operation ist es normal, dass beim Nachlassen der Betäubung Schmerzen im Wundbereich auftreten. Diese Schmerzen signalisieren dem Patienten unter anderem, dass sein Körper Ruhe braucht, um zu heilen. Der Patient sollte nach der OP ein bis zwei Tage im Bett bleiben und sich nur wenig bewegen.
Ein Spannungsgefühl im Unterbauch kann länger bestehen bleiben. Die Bauchdecke sollte anfangs möglichst entlastet werden, zum Beispiel indem der Patient nicht ganz aufrecht, sondern leicht vorgebeugt geht. Meist wird diese Schonhaltung instinktiv eingenommen. Es kann hilfreich sein, sich ab und zu eine Weile mit hochgelagertem Oberkörper hinzulegen, um Bauchspannung zu verhindern. Husten, Niesen und Lachen können in den ersten beiden postoperativen Wochen ebenfalls Schmerzen hervorrufen.
Blutergüsse und Schwellungen im Operationsbereich sind kein Grund zur Beunruhigung. Sie verschwinden nach wenigen Tagen.
Grundsätzlich ist das Schmerzempfinden jedes Menschen individuell und wird auch stark von der Psyche mit beeinflusst: Wer große Angst vor Schmerzen hat, wird vermutlich sensibler reagieren, weil er seinen Körper und dessen Signale aufmerksamer beobachtet. Menschen, die sich nicht so viele Sorgen machen und die Operation ohne Erwartung von Schmerzen auf sich zukommen lassen, empfinden meist auch weniger Schmerzen.
Es lohnt sich also, sich vor der Operation auf das positive Ergebnis zu konzentrieren. Auch Entspannungs- und Atemübungen können helfen, den Schmerz – oder die Angst davor – zu lindern. Ablenkung in Form von Unterhaltung, Fernsehen oder Ähnlichem kann helfen, Schmerzen eine Weile auszublenden.
In den meisten Fällen halten die Schmerzen nach einer Bauchdeckenstraffung nicht länger als ein bis zwei Tage an und sind gut medikamentös zu behandeln. Die Dosierung der Schmerzmittel erfolgt durch den behandelnden Arzt. Von einer Selbstmedikation ist abzusehen. Vor allem Aspirin darf aufgrund der gerinnungshemmenden Wirkung nicht eingenommen werden!
Dauern die Schmerzen an und besteht der Verdacht, dass sich die Wunde infiziert haben könnte, muss der Patient umgehend den Arzt aufsuchen. Eine Infektion kann mit Antibiotika erfolgreich behandelt werden.
aktualisiert am 04.02.2016