Um das Erscheinungsbild von Schwangerschaftsstreifen oder Dehnungsstreifen zu verbessern, ist keine Form der Liposuktion wirklich geeignet, obwohl in einigen Fällen eine oberflächliche Verbesserung des Hautbildes damit zu erzielen ist. Das liegt schlicht an der Entstehungsursache. Striae gravidarum, Schwangerschafts- oder auch Dehnungsstreifen, stellen sich meist während des späteren Stadiums einer Schwangerschaft ein und bleiben für immer sichtbar, auch wenn sie sich mit der Zeit wieder abschwächen. Weitere mögliche Ursachen der Striae (Dehnungsstreifen), auch außerhalb von Schwangerschaften, sind ein rasches Zunehmen an Körpergewicht oder auch Erkrankungen.
An der Brust verlaufen Schwangerschaftsstreifen längst zur Brustwarze hin, an den Oberschenkeln oder am Bauch von oben nach unten. Durch die starke Dehnung der Haut während der Schwangerschaft – auch bedingt durch Flüssigkeitseinlagerungen – spalten sich die Bindegewebsfasern teilweise auf und es bilden sich Risse im Unterhautgewebe. Dieses wird obendrein unter dem Einfluss des Hormons Cortisol etwas spröder. Je stärker die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft, desto mehr solche Risse oder Dehnungsstreifen, desto unebener die Hautoberfläche.
Ähnlich wie bei der Entstehung von Cellulite sind die Striae nur indirekt mit Fettansammlungen oder Fettzellen-Depots verbunden. Sie sind vielmehr abhängig vom individuellen Bindegewebe der betroffenen Person und zu einem guten Teil einfach Veranlagungssache. Während der Schwangerschaft kann eine Frau ihnen vorbeugen, indem sie das Bindegewebe zumindest am Busen entsprechend mit einem stützenden BH entlastet, sich gezielt massiert, sich mit Sport wie Schwimmen fit und beweglich und die Durchblutung in Schwung hält. Eine allzu rasche und übermäßige Gewichtszunahme sollte sie vermeiden. Natürlich ist Hungern bei werdenden Müttern nicht angebracht, allerdings auch nicht das häufig empfohlene „Essen für zwei“. All diese Maßnahmen dienen dazu, das Bindegewebe straff und stabil zu halten, damit die Hautstruktur selbst so wenig wie möglich einreißt und Narben bildet.
Diese Narben können durch eine Fettabsaugung in keiner Weise geschlossen oder unsichtbar gemacht werden. Unter Umständen verbessert eine Liposuktion das Hautbild, indem Fettzellen zwischen zwei solcher Bindegewebsnarben entfernt wird. Die Risse im Gewebe selbst sind so nicht zu schließen. Nachhaltig und vor allem über größere Areale hinweg bringt die Liposuktion bei Schwangerschaftsstreifen keine entscheidenden Veränderungen zum Positiven.
aktualisiert am 14.09.2015