Bereits ab dem 18. Lebensjahr können Liposuktionen oder Fettabsaugungen problemlos durchgeführt werden, notfalls sogar schon früher.
Etwa ab dem 45. oder 50. Lebensjahr entscheidet die Haut- und Gewebeelastizität über die Auswahl der Methode und den Erfolg des Eingriffes. Ab etwa 50 Jahren sollte eine Hautstraffung entweder begleitend mit durchgeführt werden oder vollständig an die Stelle der Fettabsaugung treten. Wichtiger als das Alter nach Jahren ist der Allgemeinzustand des Patienten: Ein intaktes Herz-Kreislaufsystem ist eine Voraussetzung. Diabetes mellitus oder bestimmte Schilddrüsenfehlfunktionen verbieten eine Fettabsaugung. Die obere Altersgrenze für eine Fettabsaugung ist bei etwa 70 Jahren anzusetzen.
Eine Fettabsaugung ersetzt grundsätzlich weder Diät noch ausreichende körperliche Bewegung. Sie dient allein der Modellierung und der Korrektur der Körperkonturen, denn auch sportliche, durchtrainierte und relativ normalgewichtige Menschen haben veranlagungsbedingt oft „Problemzonen“ in Form von Körperfett-Ansammlungen an unerwünschter Stelle. Diesen Pölsterchen ist auch mit eiserner Disziplin nicht beizukommen. Bei Männern sind das der Bereich um Bauch und Hüften, bei Frauen die Oberschenkel, Hüften und Po. Hier kann die Liposuktion die Körperkontur entscheidend verbessern.
Vielfach hat der Eingriff auch medizinische Gründe: Mädchen und Frauen leiden häufig unter dem Lipödem. In diesen Fällen bilden sich die berüchtigten „Reiterhosen“ an Oberschenkeln und Gesäß, es bildet sich Cellulite, später entstehen deutliche Dellen und Knoten in der Haut. Charakteristisch sind eine erhöhte Neigung zu Blutergüssen bei geringstem Druck, das Gefühl von Schwere in den Beinen und Schmerzen. Das Phänomen stellt sich häufig bereits während der Pubertät ein, oft nach einer Schwangerschaft. Verursacht wird es durch eine übermäßige Anlagerung von Unterhautfettgewebe in den beschriebenen Bereichen, dazu kommen Wasseransammlungen durch defekte Haar- oder Kapillargefäße. Oft liegen Autoimmunerkrankungen, Gewebe- und Venenschwäche, Schilddrüsen-Fehlfunktionen und ähnliche Störungen zugrunde und bedürfen einer gesonderten Behandlung.
In diesen Fällen verschafft die Fettabsaugung große Erleichterung und ermöglicht es den Patientinnen, sich wieder normal und schmerzfrei zu bewegen. Dazu gibt sie den Betroffenen Zeit, weitere Therapiemaßnahmen einzuleiten. Regelmäßige Lympdrainagen etwa verhindern Rückfälle.
Im Falle einer solchen Fettverteilungsstörung kann es sogar angebracht sein, die Liposuktion bereits vor dem 18. Lebensjahr durchzuführen, um den Patienten mehr Lebensqualität zu verschaffen und die Weiterentwicklung zum Lymphödem mit weitreichenden gesundheitlichen Folgen zu verhindern.
Als reine Schönheitskorrektur ist eine Fettabsaugung jedoch keinesfalls vor dem Erwachsenenalter sinnvoll.
aktualisiert am 15.08.2019