Mit dem Alter verliert die Haut an Elastizität. Ist die Elastizitätsgrenze erreicht, zeigen sich zuerst im Bereich der Oberschenkel-Innenseiten Hautüberschüsse, die weder durch Diät noch durch Sport beseitigt werden können. Aber auch eine Erschlaffung der Gesäßhaut bei sonst guter Figur, ist möglich. Dieser natürliche Alterungsprozess hat keinen Krankheitswert. Besonders ausgeprägt zeigt sich der Effekt nach übermäßiger Gewichtsreduktion.
Bei einem lokalisierten Fettüberschuss mit noch relativ elastischer Haut ist eine Gesäßstraffung nicht notwendig. An dieser Stelle ist die Fettabsaugung (Liposuktion) eine geeignete Maßnahme. Ist das überschüssige Haut- und Unterhautgewebe zu ausgeprägt, kann eine operative Gesäßstraffung helfen.
Die Veränderungen von Fettgewebe und Haut können im Bereich der Oberschenkel als
sog. Reiterhose (Fettgewebsansammlung an der Oberschenkel-Außenseite),
Hautschlaffheit an der Oberschenkel-Innenseite,
und Hautschlaffheit im Gesäßbereich auftreten.
Diese Veränderungen treten einzeln oder in Kombination auf.
Straffungsoperationen werden häufig mit der Absaugung lokaler Fettdepots kombiniert, um ein optimales, ästhetisches Ergebnis zu erzielen.
Das Ergebnis der Oberschenkelstraffung hängt von Ihrem individuellen Allgemeinzustand, vom Operateur und vom Zustand der Hautelastizität ab.
Was muss ich vor der Operation beachten?
Um das Operationsrisiko möglichst gering zu halten, beachten Sie folgende Verhaltensrichtlinien:
Fragen Sie Ihren Arzt, welche Medikamente Sie bis zur Operation weiterhin einnehmen dürfen. Medikamente, die die Blutgerinnung verzögern, müssen in der Regel 14 Tage vor der Operation abgesetzt werden. Zu den gerinnungshemmenden Substanzen gehören einige Schmerzmittel, u. a. ASPIRIN (Acetylsalicylsäure). Diese Substanz kann die Blutgerinnung erheblich beeinträchtigen und das Risiko einer Nachblutung nach der Operation erhöhen.
Nikotin führt zu einer verminderten Durchblutung der Organe und der Haut. Im Operationsbereich kann es deshalb zu einer Durchblutungsstörung und zu einer verzögerten Wundheilung kommen. Zusammen mit Medikamenten zur Empfängnisverhütung (Antibabypille) steigt das Risiko der Bildung von Blutgerinnsel. Verzichten Sie bereits zwei Wochen vor dem Eingriff und für die Zeit der Wundheilung nach dem Eingriff auf den Nikotinkonsum.
Führen Sie derzeit eine Diät durch, sollten Sie erst Ihr Wunschgewicht erreichen bevor Sie sich operieren lassen. Bei schlanken Personen werden bessere ästhetische Ergebnisse erzielt. Hohes Übergewicht ist eine Kontraindikation für diese Operation.
Was passiert bei der Operation?
Die Operation wird in der Regel stationär (im Krankenhaus) und in Allgemeinnarkose durchgeführt. Die notwendigen Voruntersuchungen werden am Vortag Ihres Termins in der Klinik durchgeführt. Sie können die Voruntersuchungen auch im Vorfeld von Ihrem Hausarzt durchführen lassen. Rechnen Sie mit einem Klinikaufenthalt von mindestens ein bis zwei Tagen. Selten wird die Operation ambulant und in örtlicher Betäubung angeboten. Der Anästhesist (Narkosearzt) bespricht mit Ihnen die Wahl der Narkose. Er ist während der gesamten Operation anwesend und steuert die Narkose. Bereits in der Narkose wird Ihnen aus hygienischen Gründen für ein bis zwei Tagen ein Blasenkatheter gelegt.
Die Operation dauert ca. 2 bis 2,5 Stunden. Es gibt unterschiedliche Operationstechniken, die sich nach Lokalisation, Art und Ausmaß des Hautüberschusses richtet. Je nach Lokalisation und Technik resultieren unterschiedliche Narben.
Oberschenkelinnenseite
Variante 1: Die Hauterschlaffung ist auf das obere Drittel des Oberschenkels begrenzt. Die Narbe verläuft dann halbmondförmig von der Leiste zur Gesäßfalte.
Variante 2: Die Hauterschlaffung zieht sich über die gesamte Oberschenkelinnenseite bis zum Knie. Die Narbe verläuft dann in der Leiste und an der Oberschenkelinnenseite bis zum Knie.
Variante 3: Ist es zusätzlich zu einer Erschlaffung/Faltenbildung am Gesäß gekommen, verläuft die Narbe von der Außenseite der Gesäßfalte nach vorn in die Leiste.
Reiterhose
Hier handelt es sich um eine Fettansammlung im Bereich der Oberschenkelaußenseite. In diesem Fall wird durch kleine Hauteinschnitte in der Po-Falte Fett abgesaugt (Liposuktion). ist zusätzlich eine Hauerschlaffung vorhanden, muss auch hier eine Straffungsoperation vorgenommen werden.
Bevor die Wunden verschlossen werden, werden dünne Drainageschläuche eingesetzt, damit das Wundsekret ablaufen kann und eine Infektion verhindert wird. Die Drainagen werden nach zwei bis drei Tagen entfernt. Zusätzlich wird manchmal in den ersten 24 Stunden eine Antibiotikum verabreicht, um eine komplikationslose Wundheilung zu erreichen.
Gleich nach der Operation wird ein fester Verband (Kompressionsverband / Kompressionsmieder) angelegt.
Welche Komplikationen können durch die Operation auftreten?
Keine Operation ist ohne Risiko. Auch bei größter Sorgfalt können während oder nach dem Eingriff Komplikationen auftreten.
Während der Operation kann es zu stärkeren Blutungen kommen. Diese sind allerdings selten. Größere Blutverluste können eine Bluttransfusion notwendig machen. Dies ist allerdings sehr selten. Auch äußerst selten kann es bei Bluttransfusionen zur Übertragung von Krankheitserregern kommen, z.B. dem HI-Virus (HIV) oder von Hepatitis-Viren (Leberentzündung). Dieses Risiko ist äußerst selten. Um das Risiko einer Infektion zu vermeiden, besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob eine Eigenblutspende möglich und sinnvoll ist.
In seltenen Fällen können Druckschäden an Nerven und Weichteilen entstehen. Sie bilden sich in der Regel innerhalb weniger Wochen wieder zurück. Auch Hautschäden können durch Desinfektionsmittel oder elektrischen Strom vorkommen.
Nach der Operation kann zu folgenden Komplikationen kommen:
Nachblutungen können auch mehrere Tage nach der Operation auftreten, sind aber bei diesem Eingriff selten. Zur Blutstillung ist dann möglicherweise ein zweiter Eingriff erforderlich.
Blutergüsse können im Wundgebiet selbstverständlich auftreten. In der Regel bilden Sie sich von alleine zurück.
Taubheitsgefühl im Bereich der Wundränder kann sich durch Schädigung von Hautnerven einstellen. Innerhalb von einigen Monaten kommt es im Normalfall zur vollständigen Wiederherstellung der Empfindungen der Haut. In Ausnahmefällen kann ein Taubheitsgefühl verbleiben.
Schwellung, Schmerzen und Spannungszustände können im Operationsgebiet auftreten.
Durchblutungs- und Wundheilungsstörungen kommen im Bereich der Wundränder vor. Es kann dann zur Ausbildung von breiten Narben kommen, die möglicherweise einen Korrektureingriff erfordern, um ein optisch optimales Ergebnis zu erzielen. Wundheilungsstörungen können zum Absterben von Gewebe führen. Evtl. ist eine Nachoperation notwendig, zudem kann es zu einer Verlängerung des Klinikaufenthalts kommen.
Die Ausprägung von Narben ist von Patient zu Patient anlagebedingt unterschiedlich. Bei entsprechender Veranlagung können wulstige, dicke, verfärbte und schmerzhafte Narben (Keloid) entstehen. Solche Narben erfordern manchmal einen Korrektureingriff.
Blutgerinnsel (Thromben) sind selten, können aber zum Verschluss eines Blutgefäßes führen, der lebensbedrohlich werden kann (z. B. Lungenembolie) und auch zum Tod führen kann. Rauchen, die Einnahme der Antibabypille (Kontrazeptiva) und wenig Bewegung sind Faktoren, die die Bildung von Thromben begünstigen.
Überempfindlichkeitsreaktionen auf Betäubungsmittel oder Medikamente können Brechreiz, Juckreiz oder Hautausschlag auslösen. In seltenen Fällen kann es aber auch zu lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen kommen, die manchmal bleibende Schäden hinterlassen können.
Infektionen der Wunde können zu einer Verzögerung der Wundheilung führen. Zudem kann es zur Ausbildung von Abszessen (Eiteransammlungen) und Nekrosen (Absterben von Gewebe) kommen.
Die Wundränder können bei zu früher oder zu starker Bewegung aufreißen. In diesem Fall kann eine Nachkorrektur notwendig werden.
Konturunregelmäßigkeiten können infolge innerer Narbenbildung entstehen. Dies kann zu einzelnen oder mehreren nebeneinander liegenden Einziehungen von Haut und Unterfettgewebe führen, was wie ein Wellblechmuster wirkt. Hier wird eine Nachkorrektur notwendig, um ein optimales, optisches Ergebnis zu erzielen.
Worauf muss ich nach der Operation achten?
Nehmen Sie sich die nötige Zeit, um sich von der Operation zu erholen. Sie sollten etwa zwei bis drei Wochen zur Genesung nach dem Eingriff planen.
Stehen Sie möglichst frühzeitig nach der Operation auf, um die Bildung von Blutgerinnsel zu vermeiden. Dabei sollten Sie den Oberkörper nicht ganz strecken, damit die Nähte entlastet werden und nicht einreißen.
Wenn Sie im Bett liegen, achten Sie darauf, für Ihren Bauch eine entlastende Position einzunehmen (Knie leicht angewinkelt), damit die Wunde nicht belastet wird und die Nähte nicht einreißen.
Während der Operation eingelegte Drainagen werden in den ein bis drei Tagen nach der Operation entfernt.
Schmerzen im Wundgebiet sind normal und können durch Medikamente gelindert werden.
14 bis 21 Tage nach der Operation werden die Hautfäden in der Regel entfernt. Das hängt von der individuellen Heilung des Wundgebiets ab und ist in Einzelfällen kürzen oder länger.
Verzichten Sie mindestens die ersten acht Wochen auf jede körperliche Anstrengung, vor allem auch auf Sport. Besprechen Sie dies mit Ihrem behandelnden Arzt.
Tragen Sie sechs bis acht Wochen lang die Kompressionsbandage, bzw. Kompressionshose, die Sie von Ihrem Arzt erhalten.
Vermeiden Sie in den ersten sechs Monaten die direkte Sonnenbestrahlung der Narben, da sich diese dadurch bräunlich verfärben können.
Wie sind die Erfolgsaussichten?
In den Händen erfahrener Spezialisten sind die Erfolgsaussichten gut. Sie hängen auch von Ihrer körperlichen Verfassung ab (Allgemeinzustand, Hautzustand, etc.). Eine realistische Erwartung bewahrt Sie vor Enttäuschungen.
Eine Oberschenkelstraffung hinterlässt Narben. Dessen müssen Sie sich bewusst sein. Um ein möglichst optimales Ergebnis zu erzielen, sollten Sie sich nur durch einen erfahrenen und gut ausgebildeten Arzt operieren lassen.
Die Oberschenkelstraffung kann die bei Frauen häufig vorkommende Reiterhose beseitigen und helfen, eine bessere Körperkontur wiederherzustellen.