Die Operation von Krampfadern ist nur in den seltensten Fällen ein rein kosmetischer Eingriff. Meistens handelt es sich dagegen um eine Operation, die das Risiko, an einer Thrombose oder einem offenen Bein zu erkranken, stark senkt. Diese Risiken sollten in jedem Alter minimiert werden, somit gibt es keine absolute Altersgrenze für eine Operation.
Der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten spielt jedoch eine große Rolle, da eine Operation generell Risiken mit sich bringt. Meist ist es die Narkose, die den Körper des Betroffenen belastet. Es sollte nicht vergessen werden, dass auch eine Krampfaderentfernung einen körperlichen Eingriff darstellt und Risiken mit sich bringt, auch wenn diese gering sind. Somit ist es weniger davon abhängig, wie alt der Patient ist, als davon, in welchem körperlichen Zustand er sich befindet. Der Arzt wird zunächst die Krankheitsgeschichte erfragen und abwägen, ob ein Risiko für den Patienten besteht. Gibt es Krankheiten, die durch Narkose verstärkt werden oder eine Operation zu einem Risiko werden lassen? Hat der Patient Herz-Kreislauf-Probleme? Hier können auch jüngere Patienten betroffen sein, während manch ein Patient im hohen Alter "fit wie ein Turnschuh" ist.
Wenn der Allgemeinzustand des Patienten gut ist, spricht in keinem Alter etwas gegen eine Operation. Gegen eine Operation sollte man sich nur dann entscheiden, wenn diese ein zu hohes Risiko für den Patienten darstellen würde. Ansonsten bringt eine Behandlung von Krampfadern meistens so viel mehr Lebensqualität, dass sie auch bei älteren, noch gut mobilen Menschen durchgeführt werden sollte. Trotzdem kann es sein, dass der Patient nicht stabil genug für eine Operation ist. Hier spielen Begleiterkrankungen eine große Rolle und drängen die Wichtigkeit einer Krampfaderoperation weit in den Hintergrund.
Generell soll die Belastung durch Narkose und das Operationsverfahren an sich so gering wie möglich gehalten werden. Dies gilt umso mehr für Patienten mit Vorerkrankungen und sehr alte Patienten. Hier sollte auf jeden Fall geprüft werden, ob ein schonendes Verfahren wie zum Beispiel die Radiowellen-Therapie in Frage kommt. Ist das Ausmaß der Krampfadern so stark, dass nur ein Stripping möglich ist, so sollte abgewogen werden, inwiefern die Operation einen Nutzen für den Patienten hat.
aktualisiert am 03.05.2016