Eine Krampfaderentfernung ist kein großer Eingriff. Es gibt verschiedene Methoden, den Krampfadern den Kampf anzusagen. Jede dieser Methoden, ob operativ oder nicht operativ, bringt prinzipiell nur eine geringe schmerzliche Belastung nach dem Eingriff mit sich. Hier muss jedoch beachtet werden, dass das Schmerzempfinden eines jeden Patienten unterschiedlich ist. Während die einen nur einen leichten Schmerz bei Druck oder Bewegung verspüren, fühlen sich andere stark eingeschränkt durch das unangenehme Gefühl. Daher ist es schwer, Schmerzen nach einem Eingriff zu kategorisieren. Zudem ist die Entstehung von Schmerzen abhängig von einem komplikationslosen Heilungsverlauf.
Nach der Operation können kleinere Blutergüsse auftreten. Diese verursachen an empfindlichen Stellen gelegentlich einen Druckschmerz. Die Blutergüsse bilden sich aber während der Heilung zurück, so dass auch die damit verbundenen Beschwerden schnell nachlassen. Die Wunden sind, je nach Operationsverfahren, klein bis sehr klein. Dennoch kann es wie bei jeder Verletzung zu einem normalen Wundschmerz kommen. Gerade bei der klassischen Stripping-Operation werden oft versehentlich Nerven gereizt. Dies äußert sich dann in einer Störung der Sensibilität, wie zum Beispiel einem Kribbeln der Haut an der betroffenen Stelle.
Wurde eine Wunde genäht, so können die Fäden ein leicht unangenehmes Gefühl verursachen. Immerhin ist hier ein Schnitt in der Haut vorgenommen worden, der bis zur vollständigen Wundheilung die üblichen Beschwerden mit sich bringt. Da die Schnitte für gewöhnlich klein sind, ist kein übermäßiges Schmerzempfinden zu erwarten. Generell benötigen nur die allerwenigsten Patienten nach einer Krampfaderoperation Schmerzmittel. Bei stärkeren Schmerzen ist immer der Arzt aufzusuchen, um Komplikationen auszuschließen.
Auf keinen Fall sollten eigenmächtig Schmerzmittel eingenommen werden, die die Blutgerinnung hemmen, wie zum Beispiel Aspirin. Dies kann zu einer starken Verschlechterung der Heilung führen und stellt darüber hinaus ein Blutungsrisiko dar. Der Arzt wird gegebenenfalls ein geeignetes Schmerzmittel verordnen, wenn der Patient generell schmerzempfindlich ist. Zudem kann es immer passieren, dass sich eine Wunde entzündet. Eine Entzündung ist nicht nur schmerzhaft, sie verlangsamt auch den Heilungsverlauf.
Leichte Schmerzen sind nützlich, um dem Körper zu signalisieren, wann eine Belastung zu viel wird. So darf der Patient bereits kurz nach der Operation wieder herumlaufen. Schon nach wenigen Tagen sind Spaziergänge möglich und nach einer Woche darf mit leichter sportlicher Aktivität begonnen werden.
Hierbei gilt: Wenn es weh tut, ist es zu viel. Daher nehmen Patienten spätestens hier keine Schmerzmittel (mehr) ein, da dieses Warnsystem sonst nicht gut funktionieren würde.
Bei starken Schmerzen, die ein Schmerzmittel nötig machen, sollte ohnehin der Arzt aufgesucht werden. Da starke Schmerzen ungewöhnlich für Venenoperationen sind, müssen sie abgeklärt werden, um nicht mögliche Komplikationen zu übersehen.
Generell sollten nach einer Krampfaderentfernung keine übermäßigen und lang anhaltenden Schmerzen auftreten, egal, welche Methode angewandt wird. Ganz schmerzfrei ist die Behandlung nicht, ein Eingriff bringt immer Beschwerden in Form von leichten Schmerzen mit sich. Ist der Patient jedoch stark durch die Schmerzen eingeschränkt, sollte erneut ein Arzt aufgesucht werden, um Begleiterkrankungen wie etwa Thrombose auszuschließen.
Auch wenn keine Schmerzen mehr vorhanden sind, sollten Kompressionsstrümpfe so lange getragen werden, wie es der Arzt verschrieben hat. Sie stützen und entlasten die Venen. Das Blut kann so leichter zum Herzen zurück transportiert werden und es wird sichergestellt, dass nicht etwa ein erneuter Rückstau venösen Blutes auftritt.
Auch ohne Schmerzen ist es wichtig, die Entlastung eine Weile aufrecht zu erhalten, da das operierte Gebiet am besten heilt, wenn es anfangs etwas geschont wird.
aktualisiert am 26.07.2019