Das richtige eigene Verhalten trägt nach einer Krampfader-Operation in großem Maße zur schnellen Heilung bei. Patienten sollten sich schonen, aber auch auf eine ausreichende, leichte Bewegung nicht verzichten. Die Kompressionsstrümpfe sollten die vom Arzt vorgegebene Zeit getragen werden, auch wenn die Heilung gut verläuft und schnell keine Beschwerden mehr vorhanden sind. Meist werden die Strümpfe eine Woche lang Tag und Nacht getragen und danach noch weitere fünf Wochen tagsüber. Dies ist wichtig, um die Heilung zu unterstützen. Manchmal wird, je nach Art und Ausmaß der Operation, in den ersten Tagen ein Kompressionsverband angelegt.
Die Kompression dient dazu, Nachblutungen, Blutergüsse und Schwellungen auf ein Minimum zu reduzieren und das Risiko einer Thrombose zu senken. Der Kompressionsstrumpf fördert den Rückfluss des Blutes zum Herzen und unterstützt und entlastet damit die Venen der Beine.
Bewegung tut gut, darf aber nicht übertrieben werden. Hier ist es wichtig, die eigenen Grenzen zu erkennen und sich gegebenenfalls zu schonen. Nach einer Krampfaderoperation sollte man bald aufstehen und sich in Maßen bewegen.
Die meisten Krampfaderoperationen finden ambulant statt, der Patient darf also kurz nach der Operation nach Hause. Deswegen ist es wichtig zu wissen, wie viel Belastung erlaubt ist, welche Dinge gut tun und was besser vermieden werden soll.
Leichte Bewegung wie kurze Spaziergänge oder die ganz normale tägliche Bewegung im Haushalt fördert die Durchblutung und somit die Heilung. Stehen ohne Bewegung und Sitzen mit herabhängenden Beinen dagegen belastet die Venen. Daher sollte dies anfangs vermieden werden und die Füße hochgelegt werden. Beim Sitzen muss darauf geachtet werden, dass der Blutfluss in der Leiste nicht abgeklemmt wird. Dabei ist es wichtig, bequem zu sitzen und die Position des Öfteren zu wechseln. Um den Rückfluss des Blutes durch die Venen zu unterstützen, können die Füße bei hochgelegtem Bein regelmäßig bewegt werden.
Längere Autofahrten sind in der ersten Zeit zu vermeiden, selber fahren sollte man in den ersten 24 Stunden nach der Operation auf Grund der Nachwirkungen der Narkose ohnehin auf gar keinen Fall.
Ungefähr zwei Wochen nachdem die Wunden komplett verheilt sind, kann wieder Sport getrieben werden, dies jedoch in Maßen und mit langsamer Steigerung.
Einen genauen allgemeinen Zeitplan zur körperlichen Schonung gibt es nicht. Der Heilungsprozess verläuft individuell unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab. Hier spielen zum Beispiel die Art der Operation, das Ausmaß, das Alter des Patienten, zusätzliche Erkrankungen und der körperliche Allgemeinzustand des Patienten vor der Operation eine Rolle. Wann eine volle Belastung möglich ist, sollte individuell mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Auch wenn Bewegung die Heilung fördert, sollte große Belastung vermieden werden. In den ersten zwei Wochen darf nicht schwer gehoben und getragen werden. Besser ist leichte und regelmäßige Bewegung, zum Beispiel kurze Spaziergänge oder leichte Gymnastik.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls von großer Bedeutung für den Heilungsprozess. Alkohol ist unbedingt in den ersten zwei Wochen zu meiden. Auch das Rauchen hat eine negative Wirkung auf die Heilung und ist nicht zu empfehlen.
UV-Licht wirkt sich negativ auf die Narbenbildung aus. Für ein optimales Ergebnis mit unauffälligen Narben ist es wichtig, zu starke Lichteinwirkung für längere Zeit zu vermeiden. Der Besuch eines Solariums ist für mindestens sechs Monate zu meiden und starker natürlicher Sonneneinstrahlung sollten die Narben in dieser Zeit nicht ausgesetzt werden.
Wärme führt dazu, dass die Venen sich erweitern. Deswegen sollte in der ersten Zeit nicht zu heiß geduscht werden und auf warmes Baden sollte circa drei Monate lang komplett verzichtet werden. Auch von einem Sauna-Besuch ist während dieser Zeit dringend abzuraten. Kaltes Wasser dagegen fördert die Heilung. Unter Kälteeinwirkung ziehen sich die Venen zusammen und das Blut kann besser zum Herzen zurückfließen. Regelmäßiges kaltes Abduschen der Beine ist eine gute Möglichkeit, den Venen Gutes zu tun.
Solange die Wunden nicht komplett abgeheilt sind, sollten keine Cremes oder andere Pflegemittel benutzt werden. Die Beine werden nur mit Wasser abgeduscht und anschließend mit einem Handtuch trocken getupft, nicht gerieben.
Medikamente sollten während des Heilungsprozesses nur in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden. Insbesondere gerinnungshemmende Medikamente, zu denen auch die Acetylsalicylsäure (das Schmerzmittel Aspirin/ASS) gehört, sind nach Möglichkeit komplett zu vermeiden.
aktualisiert am 25.07.2019