Dort, wo bei einer Oberschenkelstraffung ein Hautschnitt gesetzt und vernäht wird, bleiben Narben. Im besten Falle verblassen diese im Lauf der Zeit und sind dann kaum noch sichtbar.
Eine kleine Oberschenkelstraffung kommt mit einem C-Schnitt, einem „Bananenschnitt“, aus. Dieser beginnt meist an der Schamhaargrenze und verläuft dann im Schritt bis hin zur Pofalte. Idealerweise wird die verbleibende Narbe später von Unterwäsche oder Badebekleidung vollständig verdeckt. Anders ist dies bei einem T-Schnitt. Hier verläuft – zusätzlich zu den Narben des C-Schnitts – eine Narbe an der Innenseite der Oberschenkel, die sich vom Schritt bis zum Knie ziehen kann. Diese Narbe wird in Badebekleidung zu sehen sein.
Eine Oberschenkelstraffung ist kein kleiner Eingriff. Wundheilungsstörungen sind nicht selten. Da der Wundbereich nach einer Oberschenkelstraffung in der Nähe von Scheide bzw. Genitalien und After liegt, sind Sauberkeit und Hygiene in der Nachsorge besonders wichtig. Der Patient erhält genaue Anweisungen, wie er Wundpflege und Verbandswechsel zu Hause durchführen kann. Mit einer Beachtung der Hygienevorschriften lässt sich das Infektionsrisiko deutlich senken.
Nach der Operation muss für einige Wochen ein Kompressionsmieder getragen werden. Dieses sollte eng genug sitzen, um Stabilität zu gewährleisten. Andererseits sollte es nicht einschneiden oder auf den Narben reiben oder drücken.
Direkt im Anschluss an die OP kann es zu Blutergüssen und Schwellungen kommen. Letztere können über mehrere Wochen bestehen bleiben. Bei einem T-Schnitt ist die Stelle, an der sich die Schnitte kreuzen, besonders häufig von Wundheilungsstörungen betroffen. Hier steht die Haut am stärksten unter Spannung und der Bereich ist schlecht durchblutet. Gelegentlich kommt es zu einer sogenannten „Wunddehiszenz“, das heißt, die Wundränder weichen etwas auseinander, was in der Folge dazu führen kann, dass die Narbe später breiter verläuft.
Zwar lassen sich Wundheilungsstörungen nicht immer vermeiden, aber der Patient kann selbst eine Menge dafür tun, dass die Narbe gut verheilt. Vor allem muss er sich bewusst sein, dass er in den ersten Tagen nach der Operation auch zu Hause noch auf fremde Hilfe angewiesen sein wird. Leichte Bewegung, um den Kreislauf stabil zu halten und einer Thrombose vorzubeugen, ist angeraten. Sport ist für mehrere Wochen tabu. Rauchen sollte für mindestens zwei Wochen nach der Operation vermieden werden, da dies die Durchblutung stört und Wundheilungsstörungen fördert. Bei den Kontrollterminen kann der Arzt beurteilen, ob die Wund- und Narbenheilung gut verläuft.
Der Patient muss eine Menge Geduld mitbringen. Nach der Oberschenkelstraffung ist die schöne Form der Beine zwar schnell sichtbar, aber bis die Narbenreifung vollständig abgeschlossen ist, dauert es ein gutes Jahr, manchmal sogar länger. Erst dann kann davon ausgegangen werden, dass sich die Narbe nicht mehr verändern wird. Narben, die aufgrund einer Wundheilungsstörung nicht schön abgeheilt sind, können im Rahmen einer kleinen Operation noch korrigiert und verschmälert werden. Eine Narbenkorrektur wird in den meisten Fällen unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
Wenn sich die Wunde geschlossen hat und die Fäden gezogen wurden, kann die Narbenpflege beginnen. Der regelmäßige Einsatz von Wund- und Heilsalben wirkt sich positiv auf die Narbenreifung aus. Ein- bis zweimal täglich kann das Gewebe rund um die Narbe mit einem Öl sanft massiert werden. Dies sollte mindestens drei Monate lang durchgeführt werden, so dass die Narben mit der Zeit weich und flach werden. Die Narben sollten im ersten halben Jahr nach der Oberschenkelstraffung nicht der Sonne ausgesetzt werden. Enge Kleidung, die an den Narben reiben oder sie reizen könnte, sollte auch dann, wenn das Mieder nicht mehr getragen werden muss, vermieden werden.
aktualisiert am 06.09.2019