Jeder chirurgische Eingriff hinterlässt Narben. Gerade im Bereich der Schönheitschirurgie ist es wichtig, dass diese so unauffällig wie möglich bleiben. Plastische Chirurgen sind sehr bemüht, möglichst narbensparende Operationsmethoden anzuwenden.
Bei der Bruststraffung ist die Narbenbildung von der Operationsmethode abhängig. Bei der sogenannten Mastopexie werden verschiedene Schnitttechniken angewandt, abhängig vom Ausmaß, in dem die Brust gestrafft werden soll.
Ein periareolärer Brustlift ohne Implantat wird auch "Minilift" oder "zirkuläre Bruststraffung" genannt. Er verheilt schnell und die Patientin ist rasch wieder einsatzfähig. Die Möglichkeiten dieses Minilifts sind begrenzt: Nur wenn der Hautüberschuss nicht groß ist und der Busen nicht zu sehr hängt, ist ein gutes Ergebnis zu erwarten. Bei der periareolären Straffung wird nur ein Schnitt rings um die Brustwarze gesetzt. Anschließend wird rund um die Brustwarze ringförmig ein Hautstreifen entfernt, die verbliebene Haut wird gestrafft und die Wunde wird mit einem feinen Faden vernäht. Innerhalb von drei bis vier Wochen sind die Narben verheilt. Der Übergang zwischen umliegender Brusthaut und Warzenhof kann ein bisschen auffälliger erscheinen als vorher. Ob ein Minilift die gewünschten Ergebnisse bringt, kann am besten ein Chirurg entscheiden.
Bei den meisten Bruststraffungen muss die Brustwarze versetzt werden. Dafür wird ein zirkulärer Schnitt um den Brustwarzenhof gesetzt. Diese Narbe ist später meist unauffällig. Um die Brust anzuheben, ist allerdings ein weiterer Schnitt erforderlich. Dieser führt senkrecht von der Brustwarze Richtung Unterbrustfalte. Dort erfolgt dann ein zweiter horizontaler Schnitt, der den senkrechten Schnitt entweder nur in eine Richtung fortsetzt (L-Schnitt) oder in beide Richtungen (T-Schnitt). So entsteht auf jeden Fall eine Narbe, die von der Unterbrust bis zur Brustwarze reicht, sowie eine Quernarbe. Auch wenn die Brust im Anschluss an die OP straff ist, befindet sich die waagerechte Narbe etwas verdeckt im Schatten der Brust. Die senkrechte Narbe wird als Strich immer sichtbar bleiben. Beide Narben sind in Badebekleidung, in Wäsche oder bei einem tiefen Ausschnitt nicht zu sehen.
Eine Bruststraffungstechnik, die mit einem Schnitt weniger auskommt, ist die Lejour-Methode. Abgesehen vom Schnitt um die Brustwarze wird lediglich ein senkrechter Schnitt gesetzt - der waagerechte entfällt. Mit einer speziellen Naht, die die überschüssige Haut plissiert, wird die Brust gestrafft. Die Naht sieht in den ersten Wochen unschön aus, glättet sich aber im Laufe des Heilungsprozesses. Erst dann bekommt die Brust ihre endgültige Form. Die Lejour-Technik eignet sich nur, wenn die Brüste nicht zu schwer sind und nicht zu sehr hängen. Es bleibt nur eine senkrechte Narbe, die im Lauf der Monate zu einem dünnen roten Strich verheilt.
Ganz egal, welche Schnitt-Technik angewandt wird, Narben lassen sich nicht vermeiden. Falls die Patientin nicht zu einer überschießenden Narbenbildung (Keloid) neigt, verheilen die Narben meist zu schmalen Linien. Eine Rötung der Narbe kann allerdings bis zu einem Jahr nach der Operation anhalten.
aktualisiert am 16.08.2019