Abhängig von der Größe der Brust werden im Rahmen einer Brustverkleinerung bis zu 50 Prozent oder noch mehr des bestehenden Brustgewebes entfernt. Oft ist das komplette Abtrennen der Brustwarze von dem darunterliegendem Gewebe und Drüsen unerlässlich. Aufgrund der Operationswunden ist mit Schmerzen nach dem Eingriff zu rechnen.
Die Beschwerden lassen sich durch Schmerzmittel, Schonung und weitere lindernde Maßnahmen gut in den Griff bekommen. Schmerzen nach der Operation halten meist nur eine begrenzte Zeit an, während eine zu schwere Oberweite den Patientinnen sehr lange starke Rückenschmerzen bescheren kann.
Eine Brustverkleinerung wird bei einer Vollnarkose durchgeführt. Der Eingriff nimmt circa zwei bis drei Stunden in Anspruch. Dabei werden den Patientinnen Drainageschläuche gelegt, um der Bildung von Blutergüssen vorzubeugen. Nichtsdestotrotz kann es nach der Operation zu Blutergüssen und Schwellungen kommen. Der Wundschmerz hält in einigen Fällen nur wenige Tage an. Andere Patientinnen haben über Wochen hinweg mit Wundschmerzen zu kämpfen. Bei einem großen Teil der Operierten sind die Schmerzen jedoch nach ein bis zwei Wochen verschwunden.
Gegen die Schmerzen bekommen die Patientinnen unmittelbar nach der Operation Schmerzmittel, die über einen Tropf verabreicht werden. Das ist wichtig, um die Heilung zu fördern, denn Schmerzen bedeuten Stress für den Körper. Sobald das passende Medikament abhängig von der Stärke der Schmerzen gefunden ist, verspüren die Patientinnen maximal einen leichten Wundschmerz. Dieser lässt sich durch die Medikamente jedoch meist komplett eliminieren. Auf Wunsch ist die Einnahme von Schmerztabletten auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus noch möglich.
Allerdings sollten sich die Patientinnen im Rahmen ihrer Periode auf eine mögliche Verstärkung der Schmerzen einstellen. Das Anschwellen der Brust kann außerdem zu einem verringerten Gefühl im Bereich der Brustwarzen führen. Normalerweise zeigen sich diese Symptome nur vorübergehend und legen sich von selbst, sobald der Heilungsprozess weiter vorangeschritten ist.
Das vorsichtige Kühlen der Brust wirkt sich während der Heilungsphase ebenfalls abschwellend und daher schmerzlindernd aus. Um die Schmerzen zu minimieren, ist es wichtig, dass sich die Patientin an alle Anweisungen ihres Arztes hält. Das bedeutet zum Beispiel, dass sie Sport und körperliche Anstrengungen meidet und nicht schwer hebt. Das Tragen eines Stütz-BHs ist im Sinne einer ästhetischen Brust und zum Zweck des Schmerzmanagements ebenso sinnvoll.
Sofern die Heilung nicht frei von Komplikationen erfolgt, sind zusätzliche Schmerzen zu erwarten. Nachblutungen und Wundinfektionen sind neben anderen Wundheilungsstörungen möglich. Anzeichen für die Störungen sind neben den verstärkten Schmerzen oft Rötungen, Schwellungen oder Wundausfluss mit unangenehmem Geruch. Diese Symptome sind ein Anlass, sich kurzfristig beim Arzt vorzustellen.
Weitere mögliche Komplikationen können in Form einer Thrombose der Bein- oder Beckenvenen auftreten. Teile dieser Blutgerinnsel können sich zudem ablösen und eine Lungenembolie (Verlegung eines Lungengefäßes) nach sich ziehen. Dabei handelt es sich allerdings um eine sehr seltene Komplikation.
Patientinnen, bei denen aufgrund einer Vorerkrankung ein erhöhtes Risiko besteht, sprechen am besten mit ihrem Arzt. Er kann sein Vorgehen dann anpassen, um das Risiko zu minimieren. In ebenfalls sehr seltenen Fällen klagen die Patientinnen nach mehr als sechs Monaten über dauerhafte Brustschmerzen. Dies kann dann der Fall sein, wenn es zur Bildung eines Neuroms gekommen ist. Mit diesem medizinischen Fachbegriff ist eine knotige Verdickung an einem durchtrennten Nerv gemeint. Dieser kleine Knoten zieht die dauerhaften Schmerzen nach sich. Schmerzmittel kommen gegen diese Schmerzen nur zeitlich begrenzt an. Ein kleiner Eingriff kann daher erforderlich werden, um diesem Leiden ein permanentes Ende zu setzen.
aktualisiert am 18.04.2019