Welche Möglichkeiten bietet die Brustverkleinerung?
Die Brust der Frau ist ein Zeichen der Weiblichkeit. Genetisch veranlagt kann die Brust in Relation zum Körperbild zu groß sein. Eine zu große Brust führt zu Bewegungseinschränkungen, zudem kann es zu Haltungsschäden und Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich kommen. Kopfschmerzen sind nicht selten die Folge davon.
Frauen mit zu großen Brüsten leiden häufig unter Störungen des Selbstbewusstseins. Es kommen nicht selten auch psychische Probleme vor.
Mit der operativen Brustverkleinerung (Mammareduktionsplastik) ist es möglich, die zu große Brust, den eigenen Wünschen anzupassen. Die meisten Frauen wünschen sich in Relation zum eigenen Körper eine wohl geformte Brust. Zudem kann eine Brustasymmetrie (Ungleichheit der Brüste) ausgeglichen werden.
Ob sich Ihre Erwartungen hinsichtlich der Operation mit den Möglichkeiten der operativen Brustverkleinerung decken, sollten Sie mit ihrem Arzt besprechen. Die operative Brustverkleinerung hinterlässt Narben. Je nach Veranlagung können diese Narben sichtbar bleiben.
Häufig wird zur Brustverkleinerung zusätzlich eine Straffungsoperation durchgeführt. Bei einer Bruststraffung (Mastopexie) werden die Brustwarzen nach oben in eine neue Position verlagert.
Was muss ich vor der Brustverkleinerung beachten?
Um das Operationsrisiko möglichst gering zu halten, sollten Sie sich wie folgt verhalten:
Fragen Sie Ihren Arzt, welche Medikamente Sie bis zur Operation weiterhin einnehmen dürfen. Medikamente, die die Blutgerinnung verzögern, müssen in der Regel 14 Tage vor der Operation abgesetzt werden. Zu den gerinnungshemmenden Substanzen gehören einige Schmerzmittel wie Aspirin®.
Verzichten Sie zwei Wochen vor der Operation auf das Rauchen. Nikotin führt zu einer verminderten Durchblutung der Organe. Im Operationsbereich kann es deshalb zu einer Durchblutungsstörung kommen. Zusammen mit Medikamenten zur Empfängnisverhütung (Antibabypille) steigt das Risiko der Bildung von Blutgerinnsel. Verzichten Sie bereits zwei Wochen vor dem Eingriff und für die Zeit der Wundheilung nach dem Eingriff auf den Nikotinkonsum.
In manchen Fällen ist es sinnvoll vor der Operation eine Mammografie (spezielle Form der Brustuntersuchung) und eine Ultraschalluntersuchung durchzuführen.
Planen Sie eine Diät, sollten Sie diese vor der OP angehen. Eine Gewichtsreduktion nach der Operation kann zu einer erneuten Erschlaffung des Brustgewebes führen.
Nach einer Schwangerschaft kann sich die Brustform verändern. Deshalb empfiehlt es sich, eine Brustverkleinerung erst nach Abschluss der Familienplanung vorzunehmen. Zudem kann die Stillfähigkeit durch die Operation beeinträchtigt werden.
Was passiert bei der Operation?
Eine Brustverkleinerung wird in der Regel stationär (also im Krankenhaus oder in der Klinik) und in Vollnarkose durchgeführt. Die Voruntersuchungen werden am Tag vor dem Operationstermin in der Klinik durchgeführt. Es ist möglich, die Voruntersuchungen auch im Vorfeld vom Hausarzt durchführen zu lassen. Rechnen Sie mit einem Klinikaufenthalt von ein bis drei Tagen. Sehr selten wird die Operation in örtlicher Betäubung angeboten. Der Anästhesist (Narkosearzt) bespricht mit Ihnen die Wahl der Narkose. Er ist während der gesamten Operation anwesend und steuert die Narkose.
Operationsmethoden
Eine Brustverkleinerung dauert ungefähr zwei bis drei Stunden. Es gibt unterschiedliche Operationstechniken, die von der Größe der Brust abhängen. Im Grunde genommen sind das die gleichen Operationstechniken, die bei einer Bruststraffung durchgeführt werden. Abhängig von der Methode, kann die Brust stärker oder weniger stark verkleinert werden.
Je nach Technik resultieren unterschiedliche Narben. Die Narben können:
senkrecht nach unten und um die Brustwarze verlaufen (Lejour-Methode),
senkrecht nach unten, um die Brustwarze und L-förmig (umgekehrt) zur Seite (Strömbeck-Methode),
senkrecht nach unten, T-förmig (umgekehrt) und um die Brustwarze (bei stark erschlafften Brüsten) verlaufen (Störmbeck-Methode).
Vor der Operation wird der vorgesehene Schnittverlauf durch den Operateur auf die Haut gezeichnet. Anschließend werden die Schnitte (Hautinzisionen) gesetzt und anschließend Haut und überschüssiges Drüsen- und Fettgewebe entfernt. Die Brustwarzen werden nach oben verlagert. Schließlich wird die Haut unterhalb der Brustwarzen zusammengebracht und die Brust geformt. Der Narbenverlauf ist von der gewählten Technik abhängig.
Damit das Wundsekret ablaufen kann, werden dünne Drainageschläuche eingesetzt. Die Drainagen werden nach einigen Tagen entfernt. Unmittelbar nach der Operation wird ein fester Verband angelegt.
Welche Komplikationen können durch die Brustverkleinerung auftreten?
Operationen ohne Risiko gibt es nicht. Auch bei größter Sorgfalt können während oder nach dem Eingriff Komplikationen auftreten.
Während der Operation kann es zu stärkeren Blutungen kommen. Größere Blutverluste, die unwahrscheinlich sind, können eine Bluttransfusion notwendig machen. Ist eine Bluttransfusion notwendig, dann kann es in seltenen Fällen zur Übertragung von Krankheitserregern kommen durch die Bluttransfusion kommen (HIV, Hepatitis). Um das Risiko einer Infektion zu vermeiden, besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob eine Eigenblutspende möglich und sinnvoll ist. Das kann Ihr Arzt am besten einschätzen.
Ebenso selten kann es zu Druckschäden an Nerven und Weichteilen kommen. Das führt zu Missempfindungen, die sich sich in der Regel innerhalb weniger Wochen wieder zurückbilden.
Nach der Operation kann zu folgenden Komplikationen kommen:
Nachblutungen (selten) - auch mehrere Tage nach der Operation (in aller Regel bilden sich Nachblutungen innerhalb weniger Wochen wieder selbständig zurück).
Blutergüsse - auch diese bilden sich in aller Regel innerhalb weniger Wochen selbständig zurück.
Taubheitsgefühl kann sich durch Schädigung von Hautnerven einstellen. Innerhalb von einigen Monaten kommt es im Normalfall zur vollständigen Wiederherstellung der Empfindungen der Haut. In Ausnahmenfälle kann ein Taubheitsgefühl verbleiben.
Schwellungen im Operationsgebiet. Insbesondere in den ersten drei Tagen nach der Operation kann es im operierten Gebiet zu Schwellungen kommen.
Durchblutungs- und Wunheilungsstörungen sind selten. Es kann dann zur Ausbildung von breiten Narben kommen, die möglicherweise einen Korrektureingriff erfordern, um ein optisch optimales Ergebnis zu erzielen.
Die Ausprägung von Narben ist von Patient zu Patient anlagebedingt unterschiedlich. Bei entsprechender Veranlagung können wulstige, dicke, verfärbte und schmerzhafte Narben (Keloid) entstehen. Solche Narben erfordern manchmal einen Korrektureingriff.
Blutgerinnsel (Thromben) sind selten, können aber zum Verschluss eines Blutgefäßes führen, der lebensbedrohlich werden kann (z. B. Lungenembolie) und auch zum Tod führen kann. Rauchen und die Einnahme der Antibabypille (Kontrazeptiva) sind Faktoren, die die Bildung von Thromben begünstigen.
Überempfindlichkeitsreaktionen auf Betäubungsmittel oder Medikamente können Brechreiz, Juckreiz oder Hautausschlag auslösen. In seltenen Fällen kann es aber auch zu lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen kommen, die manchmal bleibende Schäden hinterlassen können.
Die Sensibilität der Brustwarze kann beeinträchtigt werden. Das ist die Folge der notwendigen Durchtrennung von Hautnerven. Diese Störung kann bis zu einem Jahr dauern und verbessert sich in der Regel im Laufe der Zeit.
Bei gestörter Blutversorgung kann die Brustwarze komplett absterben. In diesem Fall wird eine Verpflanzung von dunkel pigmentierter / tätowierter Haut notwendig.
Infektionen der Wunde können zu einer Verzögerung der Wundheilung führen. Zudem kann es zur Ausbildung von Abszessen (Eiteransammlungen) und Nekrosen (Absterben von Gewebe) kommen.
Die Stillfähigkeit kann durch eine Brustverkleinerung oder Bruststraffung beeinträchtigt werden.
Worauf muss ich nach der Brustverkleinerung achten?
Nehmen Sie sich die nötige Zeit, um sich von der Operation zu erholen. Für die Genesung sollen Sie etwas zwei bis drei Wochen nach der OP einplanen.
Die Brüste werden in den ersten Tagen anschwellen und empfindlich sein. Kühlende Maßnahmen helfen, die Schwellung zu verringern.
Stehen Sie möglichst frühzeitig nach der Operation auf, um die Bildung von Blutgerinnsel zu vermeiden.
Schmerzen im Wundgebiet sind normal und können durch Medikamente gelindert werden.
Während der Operation eingelegte Drainagen werden in den ersten Tagen nach der Operation entfernt.
Sie bekommen nach der Brustverkleinerung einen Stütz-BH. Ggf. müssen Sie den Stütz-BH vor der Operation selbst kaufen. Tragen Sie den Stütz-BH drei bis sechs Wochen lang (Tag und Nacht). So erzielen Sie ein optimales Ergebnis.
Zehn bis vierzehn Tage nach der Operation werden die Fäden gezogen.
Verzichten Sie mindestens die ersten vier Wochen auf jede körperliche Anstrengung, vor allem auch auf Sport. Besprechen Sie dies mit Ihrem behandelnden Arzt.
Vermeiden Sie in den ersten sechs Monaten die direkte Sonnenbestrahlung der Narben, da sich diese dadurch bräunlich verfärben können.
Wie sind die Erfolgsaussichten?
In den Händen erfahrener Spezialisten sind die Erfolgsaussichten gut. Sie hängen auch von Ihrer körperlichen Verfassung ab (Alter, Wundheilung, Allgemeinzustand, Hautzustand). Eine realistische Erwartung bewahrt Sie vor Enttäuschungen.
Bedenken Sie, dass eine Brustverkleinerung Narben hinterlässt. Im ungünstigsten Fall werden die Narben deutlich zu sehen sein. In den meisten Fällen verblassen die Narben nach ungefähr einem Jahr. Durch eine konsequente Narbenpflege mit einem Narbencreme können Sie diesen Prozess unterstützen.
Die Brustverkleinerung gilt als anspruchsvolle Operation mit vielen möglichen Komplikationen. Um diese gering zu halten, sollten Sie sich nur durch einen erfahrenen und gut ausgebildeten Arzt operieren lassen.
Die Brustverkleinerung kann Brusthyperplasien (zu große Brust) und Brustasymmetrien (ungleiche Brust) ausgleichen und Ihnen ein neues Lebensgefühl vermitteln.
Was kostet eine Brustverkleinerung?
Die Kosten für eine Brustverkleinerung können sehr unterschiedlich sein. Sie sind abhängig von der verwendeten Methode, dem Umfang der Operation und dem Arzt. Eine Brustverkleinerung kostet im Durchschnitt zwischen 4.500 und 7.000 Euro.
Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Brustverkleinerung?
Die Krankenkasse darf nur Erkrankungen im Sinne der Rechtsversicherungsordnung bezahlen. Damit die Krankenkasse die Kosten für eine Brustverkleinerung übernimmt, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Es muss eine krankhafte oder funktionelle Störung der Brust vorliegen.
Eine zu große Brust reicht nicht aus, damit die Krankenkasse die OP-Kosten übernimmt.
Eine Erstattung der Kosten ist möglich, wenn die Brust von Geburt an entstellt ist. Die Entscheidung liegt beim Medizischen Dienst der Krankenkassen.
Wenn Sei ein chronisches körperliches Leiden haben (chronische Haltungsschäden durch schwere Brüste, Unterbrustfaltenentzündung), dann sind die Chancen besser, dass die Krankenkasse den Eingriff erstattet.
Sprechen Sie vor der Operation mit Ihrer Krankenkasse, um die Kostenübernahme zu klären.
Brustverkleinerung - Infos auf einen Blick
Brustverkleinerung - Alle Infos auf einen Blick
Info
Antwort
OP-Dauer
1,5 bis 4 Stunden (abhängig von der OP-Technick)
Narkose
Vollnarkose
Klinikaufenthalt
Ja, eine bis drei Übernachtungen
Aktivitäten
Sport: frühestens 4 Wochen nach OP Saune / Solarium / Sonne: frühestens 6 Wochen nach OP
Arbeitsfähigkeit
1 bis 2 Wochen nach OP
Nachsorge
Fädenziehen nach 10 bis 14 Tagen Stütz-BH für 3 bis 6 Wochen
Kosten
zwischen 4.500 und 7.000 Euro, in manchen Fällen werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen.
Alternativen
In machen Fällen ist es möglich, durch Gewichtabnahme eine Brustverkleinerung zu erzielen.
Fragen zur Brustverkleinerung
Welche Operationsmethoden werden bei der Brustverkleinerung angewandt? Zwei Operationsmethoden werden bei der Brustverkleinerung bevorzugt: Die narbensparende Operationsmethode nach Lejour. Bei dieser Operationsmethode verläuft die Schnittführung (und später auch die Narbe) längs unterhalb der Brustwarze zur Unterbrustfalte. Bei der zweiten Operationsmethode wird entsteht ein t-förmiger Schnitt. Von der Brustwarze zur Unterbrustfalte und verläuft anschließend in dieser weiter.
Habe ich nach einer Brustverkleinerung Schmerzen? Menschen haben ein individuelles Schmerzempfinden. Schmerzen nach der Brustverkleinerung sind in der Regel gering. Treten Schmerzen nach der Brustverkleinerung auf, können Sie mit Schmerzmittel therapiert werden.
Kann ich nach einer Brustverkleinerung trotzdem mein Kind stillen? Durch eine Brustverkleinerung kann es dazu kommen, dass die Stillfähigkeit eingeschränkt ist oder auch gänzlich verloren gehen. Frauen, die Stillen wollen, sollten das berücksichtigen.
Werden bei einer Brustverkleinerung die Brustwarzen versetzt? Meistens ist das notwendig, um ein ästhetisch gutes Ergebnis zu erzielen. Im ungünstigsten Fall kann es passieren, dass die Sensibilität der Brustwarzen verloren geht.
Muss ich nach einer Brustverkleinerung in der Klinik bleiben? Ja, Sie sollten nach der Brustverkleinerung etwa mit zwei Tagen Klinikaufenthalt rechnen.
Wann kann ich nach einer Brustverkleinerung wieder Sport treiben? Sie sollten die ersten sechs Wochen nach einer Brustvergrößerung kein Sport treiben, um das Ergebnis der Operation nicht zu gefährden.
Hallo Himmbeere, ich weiss das der Eintrag schon Jahre her ist, dennoch erhoffe ich mir eine Antwort. Ich bin 17 Jahre alt und leide unter den ganzen
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Vier Wochen, da können auf jeden fall noch innerliche Schwellungen sein. Die Brsut wird noch weicher und die Form ist am Anfang auch immer etwas
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Hallo Muriella Ich hatte 2018 Juli eine Brustverkleinerung auch ich habe Probleme mit der rechten Brust. Es ist auch so das oberhalb der Brustwarze
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