Eine Schlupfwarzenkorrektur ist keine alltägliche Operation. Etwa drei Prozent aller Frauen haben eingezogene Brustwarzen. Auch einige Männer leiden unter den sogenannten Hohlwarzen oder Schlupfwarzen. Meist sind sie angeboren. Einige Menschen leiden so unter diesem Phänomen, dass sie die Schlupfwarzen bei einem chirurgischen Eingriff korrigieren lassen. Diese Operation hat vor allen Dingen ästhetische Gründe, kann aber die Funktion der Brust einschränken, da die Stillfähigkeit in vielen Fällen nicht mehr gegeben ist. Die Operation an der Schlupfwarze kann dabei direkt mit anderen Operationen kombiniert werden. In einigen Fällen bietet diese Kombination sich an, etwa, wenn man zugleich die Brust straffen lassen will.
Eine Schlupfwarze ist eine nach innen gezogene Brustwarze. Schlupfwarzen sind nicht sichtbar oder lassen sich nicht aufrichten. Bei Frauen hängen die Schlupfwarzen meist mit angeborenen verkürzten Milchgangsystemen zusammen, die die Brustwarze nach innen ziehen.
Es kann aber auch im Laufe des Lebens erst zu den Schlupfwarzen kommen. Dann kann dies medizinische Ursachen haben und sollte unbedingt von einem Facharzt abgeklärt werden. Angeborene Schlupfwarzen sind meist kein gesundheitliches Problem, sondern vor allem für Frauen eher ein optischer Nachteil.
Zunächst werden zur Korrektur der Schlupfwarzen konventionelle Therapiemöglichkeiten wie Saugpumpen oder Brustwarzenhütchen ausprobiert. Helfen die konventionellen Methoden nicht, kann eine Operation an den Brustwarzen die Lösung sein. Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen bei der Operation und Kombinationsmöglichkeiten mit weiteren Maßnahmen, die im individuellen Fall mit dem Chirurgen besprochen werden.
Mittlerweile gibt es in einigen Fällen die Möglichkeit, die Schlupfwarzen zu korrigieren, ohne einen Schnitt setzen zu müssen. Die Brustwarze wird dabei mittels einer Kanüle korrigiert. Der Eingriff erfolgt von außen durch die Haut. Da diese Variante ohne Schnitt auskommt, kommt es auch zu keiner Narbenbildung nach dem Eingriff. Normalerweise bleibt bei dieser Methode die Sensibilität der Brustwarze erhalten, kann aber teilweise schwächer ausgeprägt sein als zuvor.
Bei einer normalen Operation an der Brustwarze wird ein Schnitt gesetzt. Dann wird das gleiche gemacht wie bei dem Eingriff von außen mit der Kanüle: Gewebe wird gelöst, um zu verhindern, dass es die Brustwarze weiterhin nach innen zieht. Der entstandene Raum muss oft noch unterfüttert werden. So kommt die Brustwarze in eine aufrechte, nach außen gerichtete Position.
Häufig ist es nötig, dass die Milchgänge durchtrennt werden. Nach einem solchen Eingriff kann eine Frau meist kein Kind mehr stillen. Allerdings bleibt die Sensibilität erhalten. Eine sichtbare Narbe kann meist vermieden werden. Die Brustwarze sieht natürlich aus und zieht sich nicht erneut ein.
Der Eingriff erfolgt normalerweise in einer ambulanten Operation. Am selben Tag kann die Patientin also normalerweise wieder nach Hause gehen. Nachwirkungen können allerdings blaue Flecken und Schwellungen an den Brüsten darstellen.
Die Schlupfwarzenkorrektur kann normalerweise problemlos mit anderen Eingriffen an der Brust kombiniert werden. Eine Brustwarze kann also durchaus im Zusammenhang mit einer Bruststraffung, Brustverkleinerung oder Brustvergrößerung zusammen in Angriff genommen werden. Allerdings empfehlen viele Chirurgen, im Falle einer Brustvergrößerung mit der Schlupfwarzenkorrektur zu warten. Denn es ist durchaus möglich und tritt häufig auf, dass eine Brustwarze sich nach einer Brustvergrößerung durch den Druck des Implantates aufrichtet und nach außen richtet. Das kann durchaus ein dauerhafter Nebeneffekt einer Brustvergrößerung sein.
Welche Kombinationen möglich und sinnvoll sind, bespricht jeder Patient individuell mit dem behandelnden Chirurgen. Denn je nach Ursache und gewünschtem Ergebnis sowie unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen können unterschiedliche Operationswege und Kombinationsmöglichkeiten sinnvoll sein.
aktualisiert am 17.03.2017