In der Regel sind Schlupfwarzen nicht weiter bedenklich und meistens eher ein kosmetisches denn ein gesundheitliches Problem. Dennoch können Schlupfwarzen dazu führen, dass die betroffene Frau oder der betroffene Mann ihren bzw. seinen Brustbereich als unästhetisch empfindet, was wiederum der Psyche negativ zusetzen kann. Für die Korrektur von Schlupfwarzen besteht die Möglichkeit eines chirurgischen Eingriffs, bei dem die Brustwarzen ganz nach Wunsch des Patienten modelliert werden. Auf der anderen Seite existieren jedoch auch sogenannte konservative Behandlungsmöglichkeiten bei Schlupfwarzen, also Methoden, bei denen nicht zum Skalpell gegriffen werden muss.
Zu einer solchen konservativen Behandlungsmöglichkeit bei Schlupfwarzen zählen sogenannte Nipletten. Hierbei handelt es sich um kleine Plastikhütchen, die auf die Brustwarze gesetzt werden. In die Nipletten wird dann eine Spritze gestochen, um die Luft aus dem Inneren der Hütchen zu ziehen. Die Kombination aus Umgebungsdruck und Saugbewegung sorgt dafür, dass sich die Brustwarzen in die Hütchen hineinziehen und aus dem Körper gestülpt werden. Um einen Behandlungserfolg erzielen zu können, müssen die Nipletten über mehrere Tage bzw. Wochen einige Stunden am Stück getragen werden. Dies ist vor allem vor bzw. während der Schwangerschaft empfehlenswert, um die spätere Stillfähigkeit bei Schlupfwarzen zu verbessern. Durch das Tragen von Nipletten können verkürzte Milchgänge verlängert werden, was bei erfolgreicher Anwendung einen operativen Eingriff nicht mehr nötig macht. Nipletten sollten nach Absprache mit dem Frauenarzt verwendet werden. Erhältlich sind sie in jeder Apotheke. In der Regel lassen sich Schlupfwarzen mithilfe von Nipletten jedoch nur kurzzeitig beheben. Diese gewünschte Ausstülpung ist jedoch für das Stillen ausreichend.
Eine weniger konventionelle Methode ist es hingegen, ein Brustwarzen-Piercing auf Schlupfwarzen zu platzieren. Solche Piercings werden so in die Warzenregion eingesetzt, dass die Schlupfwarzen ein wenig nach vorne gezogen werden. Ein solches Brustwarzen-Piercing muss nicht immer auf Dauer getragen werden, denn vom Arzt wird es so platziert, dass die Warzen auch nach der Abheilung aufgerichtet bleiben und nach außen weisen.
Leichte Fälle von Schlupfwarzen können mitunter dadurch gebessert werden, dass Massagen der Brust durchgeführt werden. Diese sollten mehrmals pro Tag wiederholt werden. Die Massagen können eine Lockerung des Gewebes bewirken, so dass die Brustwarze nicht mehr so stark eingezogen wird.
Wenn es bei jungen Müttern aufgrund von Schlupfwarzen Probleme gibt, ihren Säugling zu stillen, gibt es weitere Möglichkeiten der konservativen Behandlung. Zum einen können Brustschilde mit einem Loch in der Mitte aufgesetzt werden, die die Brustwarze nach außen drücken. Zum anderen existieren spezielle Stillhütchen, die aufgesetzt werden und über die das Kind wie bei einem Trinkfläschchen saugen kann.
Letzte Aktualisierung am 12.09.2019.