Von Schlupf- bzw. Hohlwarzen spricht man, wenn die Brustwarzen nach innen gestülpt sind und sich auch bei thermischen Reizen, wie beispielsweise Kälte, nicht aufrichten. Die Medizin weiß heute, dass verkürzte Milchgänge Ursache für das Auftreten angeborener Schlupfwarzen sind. Je nach Ausprägung wird zwischen verschiedenen Stufen von Schlupfwarzen unterschieden.
In der Regel handelt es sich bei Schlupfwarzen um ein kosmetisches Problem, das jedoch für betroffene Frauen eine enorme psychische Belastung darstellen kann. Schließlich sind die Brüste einer Frau ein zentrales Geschlechtsmerkmal, mit dem die heutige Gesellschaft die Schönheit und Attraktivität einer Frau definiert. Abhilfe kann eine Operation schaffen, die wie alle chirurgischen Eingriffe gewisse Risiken aufweist. Dazu gehören auch mögliche Sensibilitätsstörungen, welche allerdings nur in sehr seltenen Fällen dauerhaft bestehen bleiben.
Für die Korrektur von Schlupfwarzen stehen entweder konservative oder operative Korrekturmöglichkeiten zur Verfügung. Zu den konservativen Möglichkeiten zählen beispielsweise Geräte, durch welche die Brustwarze nach und nach daran „gewöhnt“ wird, sich aus dem Warzenhof heraus aufzurichten. Ebenso fallen auch spezielle Massagetechniken in diesen Bereich.
Ebenfalls können Schlupfwarzen durch einen operativen Eingriff korrigiert werden. Hierfür stehen zwei verschiedene Varianten zur Auswahl. Während es bei der einen Variante zu einer Durchtrennung der Milchgänge kommt, werden diese bei der zweiten Methode geschont. Inwiefern die Sensibilität der behandelten Brustwarze in Mitleidenschaft gezogen wird, ist also auch abhängig von der jeweils gewählten Operationsmethode.
In der Regel können beide genannten Operationsvarianten ambulant unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Der Eingriff dauert jeweils zwischen 30 und 60 Minuten. Anschließend wird die behandelte Brust bzw. beide Brüste mit einem Wundverband stabilisiert. Die Frau sollte einige Tage bzw. Wochen nach der Operation auf schwere körperliche Arbeiten oder extreme sportliche Betätigungen verzichten, um ein bestmögliches Operationsresultat zu erhalten.
Inwiefern die Brustwarze an Sensibilität verliert, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die meisten Frauen berichten darüber, dass sich die behandelte Brustwarze einige Tage nach dem Eingriff noch schmerzhaft anfühlen kann. Ein dauerhafter Verlust der Berührungsempfindlichkeit wird hingegen von den wenigsten Frauen berichtet. Abhängig von der jeweils gewählten Operationsmethode kann es der Fall sein, dass die Brustwarzen nicht mehr so sensibel reagieren wie vor dem Eingriff. Insbesondere in den ersten Tagen und Wochen nach der Operation kann es zu Empfindungsstörungen im behandelten Bereich kommen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Nerven gequetscht oder versehentlich durchtrennt worden sind. In letzterem Fall kann es zu dauerhaften Missempfindungen im Operationsbereich kommen. Einmal durchtrennte Nerven lassen sich kaum wieder aufbauen, sodass auch eine operative Korrektur von Schlupfwarzen nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Aus diesem Grund wird der behandelnde Arzt vor dem Eingriff ein ausführliches Beratungsgespräch mit der Patientin führen und sie über die individuellen Risiken beim jeweils gewählten Eingriff informieren.
Letzte Aktualisierung am 20.02.2017.