Die Entfernung von Wangenfett (Bichektomie) ist ein Eingriff mit großer Wirkung, der die Proportionen des Gesichts verbessert. Wer an Pausbacken und runden Gesichtszügen leidet, aber nicht übergewichtig ist, kann Wangenfett entfernen lassen, um schmalere Gesichtszüge zu erlangen (Face Slimming).
Eine schmale, v-förmige Gesichtsform, gerade bei Frauen, wird von vielen Menschen als ästhetisch wahrgenommen. Hingegen entsprechen „Hamsterbäckchen“ eher einem kindlichen Gesichtsschema. Die natürlichen Wangenfettpolster sitzen unterhalb der Wangenknochen (Jochbeinbögen), umgeben von der Gesichtsmuskultur. Bei manchen Menschen sind sie so ausgeprägt, dass sie das Gesicht voll und rund erscheinen lassen.
Volle Wangen haben dabei nicht unbedingt etwas mit Übergewicht zu tun. Eine große Rolle spielen die Fettpolster in den Wangen (Bichat'scher Fettkörper, englisch: buccal fat pad). Durch die Entfernung dieser Fettpolster wird die Gesichtskontur schmaler und die Wangenknochen kommen deutlicher zum Vorschein.
Die Bichektomie ist für nicht übergewichtige Patienten gedacht, die ihre „Pausbäckchen“ als störend empfinden und sich eine schmalere Gesichtsform wünschen. Im Gegensatz zu vielen anderen plastisch-ästhetischen Operationen liegt das Durchschnittsalter der Patienten, die sich einer Fettpolsterentfernung im Wangenbereich unterziehen, zwischen 20 bis 25 Jahren. Gerade im Altersbereich Anfang 20, der das Ende der Teenager-Zeit markiert, ist der Wunsch nach einem altersgerechten, nicht mehr kindlichen Aussehen ausgeprägter als in späteren Lebensjahren.
Der Arzt bespricht mit dem Patienten in einem Vorgespräch den Ablauf der Operation und klärt über mögliche Risiken auf. Ebenso wird erläutert, welche Medikamente vor der Operation abgesetzt werden müssen. Im Falle einer Wangenfettentfernung sollten blutverdünnende Medikamente (Antikoagulantien) 7 bis 10 Tage vor der Operation abgesetzt werden. Dazu zählt auch die Einnahme von ASS (Acetylsalicylsäure).
Die Fettdepots in den Wangen werden durch die Mundhöhle entfernt, sodass keine äußeren Narben sichtbar sind. Die Mundschleimhaut wird dafür lokal betäubt. Die beiden kleinen Schnitte in der Wangenschleimhaut werden mit selbstauflösenden Fäden vernäht. Die gesamte Operation dauert zwischen 30 und 45 Minuten. Danach kann der Patient die Praxis sofort wieder verlassen.
Wie bei jedem operativen Eingriff kann es zu Komplikationen wie Wundheilungsstörungen, Infektionen oder Blutungen kommen. Da es sich bei der Wangenfettentfernung um einen kleinen, unter lokaler Betäubung durchgeführten Eingriff handelt, ist die Gefahr für Komplikationen sehr gering. Gewebe in der Umgebung der Fettentfernung können jedoch in seltenen Fällen geschädigt werden, beispielsweise die Speicheldrüse oder der Gesichtsnerv. Aufgrund von Problemen durch die Operation kann das Gesicht asymmetrisch werden. Sollte zu viel Fett entfernt werden, kann das Gesicht unausgewogen oder zu schmal wirken. Leichte Schwellungen und leichte Schmerzen sind in den ersten Tagen nach Operation normal und können nach Bedarf durch die Einnahme eines Schmerzmittels und die Auflage von kalten Kompressen gelindert werden.
Am Tag der Bichektomie sollte der Patient nur flüssige Nahrung zu sich nehmen, um die vernähten Schnitte in der Mundhöhle nicht durch Kaubewegungen zu belasten. Bereits einen Tag nach der Operation können jedoch meist schon weiche Speisen und später feste Nahrung aufgenommen werden. Gerade nach dem Essen ist es wichtig, auf eine ausreichende Mundhygiene zu achten, um die Wunden sauber zu halten, Infektionen vorzubeugen und so eine gute Wundheilung zu fördern. Die genauen Verhaltenshinweise sollten mit dem Arzt besprochen werden.
Die Erfolgsaussichten sind bei gesunden Patienten sehr gut. Mit der Operation wird eine bleibende Gesichtsverschmälerung erreicht. Die meisten Patienten sind mit ihrem Ergebnis zufrieden. Bis sich das Resultat endgültig beurteilen lässt, dauert es etwa vier Wochen.
Die Operation wird von einem Facharzt für ästhetische/plastische Chirurgie ausgeführt.
Die Kosten hängen von den individuellen Gegebenheiten des Patienten ab (Anatomie des Gesichts, Schwierigkeit des Eingriffs). Man sollte allerdings mit Kosten von circa 2000 Euro rechnen. Da es sich um eine rein ästhetische Behandlung handelt, wird diese Operation nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Info | Antwort |
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OP-Dauer | 30 bis 45 Minuten |
Narkose | örtliche Betäubung oder Dämmerschlaf |
Klinikaufenthalt | nicht erforderlich, Operation kann ambulant in der Praxis vorgenommen werden |
Aktivitäten | moderate Aktivitäten sofort, Sport einige Tage nach der Operation, je nach eigenem Empfinden und Hinweisen des Arztes |
Arbeitsfähigkeit | sofort nach der Operation bei körperlich nicht anstrengender Tätigkeit |
Gesellschaftsfähig | nach ca. 1 Woche |
Kosten | ab 2000 Euro |
Mindestalter | Volljährigkeit |
aktualisiert am 07.03.2022