Der Begriff „Grafts“ leitet sich aus dem Englischen ab und bedeutet übersetzt „Transplantate.“ Diese Transplantate kommen bei Haartransplantationen zum Einsatz und enthalten eine genau definierte Anzahl an Haarfollikeln. Bei der Eigenhaartransplantation kommen oftmals mehrere Hunderte bis zu über 4000 dieser Grafts zum Einsatz, die am Hinterkopf entnommen werden. Dazu muss ein schmaler Kopfhautstreifen am Hinterkopf entfernt werden, um die zu transplantierenden Grafts zu gewinnen. Die Transplantate werden dann unter dem Mikroskop präpariert und für die Verpflanzung an eine andere Stelle am Kopf vorbereitet.
Abhängig davon, wie viele Haarfollikel jeweils enthalten sind, wird zwischen den sogenannten Grafts, Mini-Grafts und Micro-Grafts unterschieden. Bei Mini-Grafts handelt es sich um Transplantate mit vier bis acht Haarwurzeln. Sind ein bis vier Haarwurzeln enthalten, so sind dies Micro-Grafts. Bei mehr als acht Haarwurzeln ist von Grafts die Rede, wobei es sich um größere Haarinseln für die Eigenhaartransplantation handelt. Abhängig von der jeweiligen Transplantationsmethode werden bis zu 4000 Grafts transplantiert. Das bedeutet, dass umgerechnet maximal 12.000 Haare an einer anderen Stelle eingepflanzt werden. Die Anzahl der erforderlichen Grafts hängt von dem zu behandelnden Areal aus der nachfolgenden Liste ab:
700 bis 900 Grafts sind teilweise für eine Behandlung ausreichend. Anhand der Begriffe „Grafts,“ „Mini-Grafts,“ und „Micro-Grafts“ ist nicht unmittelbar klar, wie viele Haarwurzeln transplantiert werden. Daher ist es sinnvoll, wenn die Patienten bei ihrem Operateur nachfragen. Somit lässt sich die Anzahl der von den Grafts produzierten Haare in Erfahrung bringen.
Im Vergleich zu anderen Techniken der Haartransplantation besteht eine Besonderheit bei den sogenannten Grafts darin, dass diese nicht in ihren natürlichen Gruppen, die auf der Kopfhaut des Patienten zu finden sind, verbleiben. Vielmehr werden die Grafts unter dem Mikroskop von Hand isoliert. Das unterscheidet Grafts von den follikulären Einheiten, die ebenfalls bei der Haartransplantation verwendet werden.
Hierbei kommen natürlich gebildete Follikeleinheiten (FU) zum Einsatz, die unter dem Mikroskop nicht voneinander getrennt wurden. Aus jedem Graft wachsen zwei bis acht Haare. Zwei bis drei Haare sind die Norm. Im Vergleich zu den FU wurden Grafts nicht nur willkürlich festgelegt. Vielmehr beinhalten sie eine größere Menge an Hautgewebe als die follikulären Einheiten. Die Einsetzung von Mini- oder Micro-Grafts ist bei Haartransplantationen in Deutschland besonders weit verbreitet. Diese Haarinsel-Transplantate werden sogar unter örtlicher Betäubung eingesetzt.
aktualisiert am 16.04.2019