Bei Minoxidil handelt es sich um ein Antihypertensiva, welches eigentlich zur Senkung des Blutdrucks eingesetzt wird. In der heutigen Zeit ist Minoxidil jedoch im Hinblick auf die Behandlung von erblich bedingtem Haarausfall von Bedeutung und kommt als Antihypertonikum zum Einsatz. Aktuell ist noch nicht bekannt, ob es lediglich einen positiven Effekt auf den Wachstumszyklus der Haare gibt oder ob Minoxidil tatsächlich in der Lage ist, den Haarausfall auch zu stoppen. Man geht davon aus, dass der Haarausfall zumindest verlangsamt wird, es soll darüber hinaus auch eine Stimulation des Haarwachstums erfolgen.
Der Wirkstoff ist in dem Produkt Regaine® von Johnson und Johnson enthalten, das es sowohl in einer Variante für Männer als auch in einer für Frauen gibt. Das liegt daran, dass die Dosierung bei beiden Geschlechtern etwas unterschiedlich ist. Frauen kommen mit einer niedrigeren Dosierung aus. Bewährt hat sich Regaine® vor allem bei Männern im Alter zwischen 18 und 50 Jahren. Hier konzentriert man sich auf den Tonsurbereich (Bereich des Haarwirbels). Die kahlen Stellen sollten so klein wie möglich sein, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen.
Es ist bis heute nicht klar, ob man Geheimratsecken mit Hilfe des Wirkstoffs behandeln kann, deshalb wird es überwiegend am Hinterkopf eingesetzt, bei Frauen im Bereich des Scheitels. Wendet man Minoxidil regelmäßig über einen längeren Zeitraum an, lässt sich der Haarausfall in bis zu 80 Prozent aller Fälle stoppen, bei etwa 30 Prozent der Patienten ist ein auch ein neuer Haarwuchs zu verzeichnen. Grundsätzlich beabsichtigt man mit der Anwendung von Regaine® einen Stopp des Haarausfalls, die Stimulation des Haarwachstums ist bei manchen Betroffenen eher eine positive Begleiterscheinung.
Während der Behandlung erweitern sich die Blutgefäße, da deren glatte Muskulatur erschlafft. In der Folge sinkt der Blutdruck, die Durchblutung wird verbessert, so dass die Haare mit mehr Nährstoffen und Blut versorgt werden. Darüber hinaus teilen sich die Zellen auch schneller, so dass die Haare kräftiger nachwachsen.
Bei regelmäßiger Anwendung kann man nach etwa einem Jahr die besten Resultate erwarten. Natürlich wird man bereits nach etwa sechs bis zwölf Wochen eine Stabilisierung des Haarausfalls feststellen können. Das Minoxidil ist als Wirkstoff in einer Lösung oder einem Schaum zum Auftragen auf die Kopfhaut enthalten, man sollte diese Produkte auch direkt auf der Kopfhaut anwenden, damit eine optimale Wirkung gewährleistet ist. Bricht man die Behandlung vorzeitig ab, so wird nach rund drei bis vier Monaten wieder ein verstärkter Haarausfall einsetzen.
Ein Nachteil von Minoxidil ist die schlechte Dosierbarkeit in der aktuell angebotenen Darreichungsform. Als Schaum wird es auf das Haar aufgetragen. Dadurch ist es schwer einzuschätzen, ob alle Stellen gleichermaßen mit dem Wirkstoff in Berührung kommen. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Wirkung aufhört, wenn man den Wirkstoff nicht mehr aufträgt. Natürlich ist auch der hohe Preis als Nachteil zu nennen, da Minoxidil häufig aus der eigenen Tasche bezahlt wird. Aktuell kostet eine Behandlung von drei Monaten ca. 50 Euro.
Patienten berichten häufiger von einem Juckreiz auf der Kopfhaut als Nebenwirkung, das liegt in erster Linie am darin enthaltenen Alkohol und nicht am Minoxidil, nur selten kommt es zu allergischen Reaktionen. Manchmal verstärkt sich der Haarausfall einige Zeit nach dem Beginn der Behandlung, dies ist aber eher ein positives Zeichen für das Einsetzen der Wirkung. Ist das Minoxidil sehr hoch dosiert, kann unter Umständen der Blutdruck absinken. Weitere Nebenwirkungen können Herzrasen, ein Kribbeln in den Extremitäten und im Gesicht, Kopfschmerzen oder Akne an den behandelten Stellen sein.
Letzte Aktualisierung am 06.05.2019.