Unterschiedliche Vorgehensweisen kommen bei einer Eigenhaar-Transplantation zum Einsatz: Die ältere, aber bewährte Methode (FUT) sieht vor, dass am Hinterkopf ein schmaler Streifen der Kopfhaut entnommen wird. Vor der Implantierung werden Haarwurzel-Grüppchen punktuell abgetrennt und an der gewünschten Stelle wieder eingepflanzt.
Bei dieser Methode bleibt ein deutlicher und dauerhaft haarloser Narben-Streifen im Hinterkopfbereich. Wer sich irgendwann dazu entschließt, sich den Kopf zu rasieren, muss damit rechnen, dass diese Narbe sichtbar bleibt. Der Operateur sorgt dafür, dass die Narbe möglichst unauffällig wird. Vermeiden lässt sie sich aber nicht. Bei normaler Haartracht bleibt die Narbe verborgen.
Neuere Methoden (FUE) sehen die Entnahme von Mini- oder Mikrografts vor. Das heißt, dass jeweils einzelne, doppelte oder bis zu fünf Haarwurzeln mit Hilfe einer Hohlnadel entnommen und an die entsprechende Stelle verpflanzt werden.
Bei der punktuellen Graft-Entnahme ist die Narbenbildung sehr viel unauffälliger: Nur winzige, punktförmige Kahlstellen oder verfärbte Kopfhaut-Areale bleiben und verheilen auch gut. Ein weiterer Vorzug dieser Methode ist, dass Übergänge und Haarverteilung natürlich wirken.
Auch an den Stellen, an denen die Haarfollikel eingepflanzt werden, kommt es zu winzigen Wunden. Meist führen sie nicht zu nennenswerten Narben.
Mit entstandenen Narben können Patienten nach einer erfolgreichen Haartransplantation durchaus leben. Wer sich aus rein kosmetischen Zwecken zu diesem Schritt entschließt, sollte bedenken: Der Mensch verfügt nur über eine genetisch festgelegte Anzahl von Haarfollikeln. Bei der Transplantation werden diese anders verteilt – an einer Stelle wird entsprechend „ausgedünnt“, damit an anderer Stelle wieder Haar wächst. Neue Haarwurzeln können nicht erzeugt werden. Körperhaar-Follikel sind zur Verwendung an anderer Stelle ungeeignet, weil dieses Haar eine andere Struktur hat.
aktualisiert am 16.04.2019