Üblicherweise wird für eine Haartransplantation Follikelgewebe aus dem Hinterkopfbereich verwendet. Eine der guten Eigenschaften dieser Transplantate ist, dass sie lebenslanges Wachstum garantieren - vorausgesetzt, der Träger beachtet in den ersten Wochen nach der Verpflanzung einige schlichte Vorsichtsmaßnahmen.
Patienten müssen sich generell mit Geduld wappnen: Bis die verpflanzten Haare wieder in ihre natürlichen Wachstums-Rhythmus „fallen“, gehen sie aus. Doch nach spätestens drei Monaten sollten sie zügig und zunehmend üppiger nachwachsen.
Trotz ärztlich bestätigter Arbeitsfähigkeit sollten sich Patienten bis zu drei Tage nach dem Eingriff körperlich schonen. Damit lassen sich Schwellungen der Narben gut vermeiden.
Vor allem schweißtreibende Arbeiten oder Sport gilt es für die ersten Tage dringend zu meiden. Gleiches trifft auf eine starke Verschmutzung der Haare, etwa durch Staub oder Rauch, zu. In den ersten Wochen nach der Transplantation sind nur sehr sachte Haarwäschen möglich, um den Wund- und Einheilungsprozess nicht zu stören.
Zwei bis drei Tage nach dem Eingriff helfen spezielle Pflege- und Wundlotionen oder Panthenol-Spray, um die Krusten aufzuweichen und die Wundheilung zu fördern. Aufgetragen wird beides nur auf den Entnahme- und den Implantations-Bereich. Die Einwirkungszeit des Hautpflegemittels beträgt dabei mindestens 30 Minuten. Im Anschluss erfolgt die Kopfwäsche mit lauwarmem Wasser und mildem Shampoo.
Durch das vollständige Abschrauben oder eine spezielle Einstellung des Duschkopfes lässt sich ein druckloser Wasserstrahl erzielen, genau richtig für die sanfte Haarwäsche nach der Transplantation. Starkes „Einarbeiten“ des Shampoos oder anschließendes rüdes Rubbeln mit dem Handtuch verbieten sich von selbst. Richtig sind ein sanftes Abspülen der Pflegelotion und ein vorsichtiges Auftupfen des Shampoos, das sofort anschließend abgewaschen wird. Auch beim Trocknen darf das Handtuch nur sachte aufgelegt werden.
In den ersten Wochen lösen sich bei der Haarwäsche Krusten. Zwar wachsen bereits Haare nach, die aber unweigerlich wieder ausfallen. Dies ist ein normaler Vorgang, der nichts über den Erfolg der Transplantation aussagt. Kratzen ist streng verboten, auch wenn der Heilungsprozess Juckreiz auslöst. Denn dabei können transplantierte Haare samt Haarwurzeln versehentlich wieder aus der Kopfhaut gezogen oder gedrückt werden.
Zwei bis drei Monate nach dem Eingriff ist wieder eine normale Haarpflege möglich. Die neue Haarpracht übersteht Friseurbesuche mit Stylen, Färben, Fönen im Regelfall problemlos.
Innerhalb der ersten drei Monate nach der Transplantation ist Sonnenschutz für die transplantierten Haut- und Haarpartien wichtig. Patienten sollten die Stellen möglichst wenig der direkten Sonne aussetzen. Andernfalls drohen Pigmentstörungen oder schmerzhafter Sonnenbrand in der Narben-Region.
Sport kann ebenfalls den Behandlungserfolg gefährden, wenn er in der Anfangszeit zu intensiv betrieben wird. Hier kommt es auf die Methode an. Bei der FUE (Einzelentnahme der Haarfollikel) ist nach circa fünf Tagen wieder Sport möglich, bei der FUT (Verpflanzung von Kopfhautstreifen) dauert es drei bis vier Wochen. Allerdings muss man nach einer Haartransplantation ein paar Wochen länger auf Aktivitäten verzichten, die die Kopfhaut zu heftig belasten wie z. B. Kopfbälle beim Fußball oder Extremsportarten. Genaue Informationen wird der behandelnde Arzt geben.
aktualisiert am 06.05.2019