Eine Empfehlung, in welchen Alter eine Lidstraffung durchgeführt werden sollte, lässt sich nicht pauschal aussprechen. Vielmehr kommt es auf das persönliche Empfinden und auf das Ausmaß der Falten und Hautabsackungen an. Was für den einen bereits eine Katastrophe ist, stört den anderen unter Umständen erst in 10 Jahren oder vielleicht auch nie.
Pauschal lässt sich daher nur sagen, wann altersunabhängig der richtige Zeitpunkt für eine Lidstraffung gekommen ist. Dieser Zeitpunkt lässt sich bei einer rein kosmetischen Lidstraffung daran festmachen, dass sich der oder die Betroffene zunehmend beim Blick in den Spiegel unwohl fühlt und das Bedürfnis hat, die Augenlider straffen zu lassen.
Ab einem Alter von etwa 30 Jahren werden bei den meisten Menschen erste Alterungserscheinungen der Haut sichtbar. Da die Haut um die Augen herum sehr zart und dünn ist, können sich dort als erstes Fältchen und Falten bemerkbar machen. Außerdem ist gerade der Bereich um die Augen von sehr viel Mimik geprägt. Dadurch entstehen zum Beispiel die von vielen Menschen ungeliebten Lachfältchen. Mit den Jahren wird die Erschlaffung der Haut an den Ober- und Unterlidern deutlicher, die Falten werden tiefer und zusätzlich können Schlupflider und Tränensäcke entstehen.
Wer sich bereits an den ersten kleinen Fältchen rund um die Augen stört, sollte sich nicht unbedingt gleich einem chirurgischen Eingriff unterziehen. In dem vergleichsweise jungen Alter zwischen 30 und 40 wird in vielen Fällen auch mit einer nicht-operativen Methode ein Erfolg zu erzielen sein. So können kleine Fältchen beispielsweise mit Laserstrahlen, mit dem Thermage-Verfahren oder mit Botulinumtoxin zum Verschwinden gebracht werden. Ganz leicht hängende Oberlider können auch mit einer Eigenfett-Transplantation behandelt werden.
Andererseits gibt es Patienten, die in vergleichsweise jungen Jahren starke Schlupflider oder Tränensäcke haben. Sie werden trotz ihres Alters nicht um einen chirurgischen Eingriff herumkommen, wenn sie das Problem beseitigen wollen. Tränensäcke können bei junger und noch elastischer Haut ohne Hautüberschüsse sehr gut mit der sogenannten transkonjunktivalen Blepharoplastik behandelt werden. Dabei handelt es sich um eine Operationsmethode, bei der der Schnitt nicht außen am Wimpernrand, sondern im Inneren des Unterlids in der Bindehaut gesetzt wird. Der große Vorteil dieser Methode ist, dass keinerlei Narben zurückbleiben.
Das häufigste Alter, in dem sich Patienten einer Lidstraffung unterziehen, liegt jedoch zwischen 40 und 60 Jahren. Je nach Typ und Veranlagung ist das die Zeit, in der sich die Alterungserscheinungen rund um das Auge deutlich zeigen. Da gerade das Auge sehr stark den Ausdruck des Gesichts bestimmt und Schlupflider und Tränensäcke den Ausdruck traurig und müde wirken lassen können, ist es vielen Menschen wichtig, durch die Lidstraffung wieder einen jungen und frischen Augenausdruck zurückzubekommen.
Spätestens, wenn Schlupflider und Tränensäcke so stark ausgeprägt sind, dass es im Alltag zu Beeinträchtigungen kommt, denken die meisten Menschen über eine Lidstraffung nach. Eine Einordnung nach Altersklassen lässt sich dabei jedoch auch nur schwer vornehmen. In den meisten Fällen wird das Problem in dieser Intensität erst mit über 40 oder 50 Jahren auftreten.
Gerade Schlupflider können mit der Zeit sehr ausgeprägte Formen annehmen und teilweise sogar das Gesichtsfeld beeinträchtigen. Dadurch kann beispielsweise die Fahrtüchtigkeit und die Möglichkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr beeinträchtigt werden. Patienten sollten in solchen Fällen vor einem Eingriff einen Antrag auf Kostenübernahme bei ihrer Krankenkasse stellen. Liegt eine medizinische Indikation (Beweggrund) vor, können die Kosten von der Kasse getragen werden.
aktualisiert am 21.06.2019