Neben einer Operation gibt es auch einige nicht operative Methoden, mit denen eine Lidstraffung durchgeführt werden kann.
Dazu zählen sowohl Laserbehandlungen und Behandlungen mit hochfrequenten Radiowellen wie auch die Anwendung von Botulinumtoxin oder die Transplantation von Eigenfett.
Bei einer Lidstraffung mit Laserstrahlen wird die Laserenergie tief in die Haut eingebracht. Dort erwärmen sich die Kollagenfasern und ziehen sich zusammen. Die Haut strafft sich sofort und erhält mehr Elastizität.
Zusätzlich wird mit einem Abtragungslaser die oberste Hautschicht entfernt. Dadurch entsteht eine oberflächliche Verletzung der Haut, die einer Schürfwunde ähnelt. Wenn die Verletzung nach etwa zwei Wochen verheilt ist, hat sich eine neue, glattere Hautstruktur gebildet.
Alternativ wird ein fraktionierender Laser verwendet. Dieser Laser streut gewissermaßen seine Strahlen und dringt an vielen Stellen in die Haut ein. Dadurch werden mehr Kollagenfasern stimuliert als mit dem Abtragungslaser. Der fraktionierende Laser wirkt nur in den tieferen Hautschichten und trägt keine Haut ab. Aus diesem Grund ist die Heilungsdauer bei der Behandlung mit dem fraktionierenden Laser wesentlich kürzer als beim abtragenden Laser.
Die Methode eignet sich gut, um kleine Fältchen zu beseitigen. Während am Oberlid oft der Abtragungslaser zum Einsatz kommt, wird am Unterlid eher der fraktionierende Laser eingesetzt.
Bei tieferen Falten und bei leicht hängenden Oberlidern kann die Lasertherapie zu einer leichten Abmilderung führen. Die Falten und die hängenden Lider können mit dieser Methode jedoch nicht entfernt werden.
Die Wirkung der Lidstraffung mit Laserstrahlen hält ungefähr sechs Monate an. Die Risiken und Komplikationen dieser Methode sind eine Verbrennung der Haut durch die Laserstrahlen und eine daraus resultierende Narbenbildung.
Die Laserbehandlung zur Lidstraffung darf nicht verwechselt werden mit einem Lasereingriff zur Entfernung vonSchlupflidernoderTränensäcken. Dabei handelt es sich um eine Operation, bei der zum Schneiden anstatt eines Skalpells ein Laser verwendet wird.
Das sogenannte Thermage-Verfahren ist eine relativ neue Technik, die in der Lidstraffung eingesetzt wird. Dabei dringen hochfrequente Radiowellen bis zu einem halben Zentimeter tief in die Haut ein. An der Oberfläche wird die Haut gekühlt und anders als bei der Behandlung mit Laserstrahlen nicht verletzt oder abgetragen. In den tieferen Schichten der Haut erwärmen die Radiowellen ähnlich wie die Laserstrahlen die Kollagenfasern. Diese ziehen sich daraufhin zusammen, wodurch die Haut sofort gestrafft wird. Außerdem haben die Radiowellen einen stimulierenden Effekt auf die Kollagenfasern, was zu einer Langzeitwirkung des Thermage-Verfahrens führt. Über die Dauer von etwa sechs Monaten bildet sich in den behandelten Kollagenfasern ständig neues Kollagen, so dass die Haut auch noch Monate nach der Behandlung gestrafft wird.
Ein großer Vorteil bei der Lidstraffung mit hochfrequenten Radiowellen ist, dass keinerlei äußerlich sichtbaren Verletzungen entstehen. Das Ergebnis der Behandlung ist direkt zu sehen und es kommt nicht zu Ausfallzeiten durch Wundheilungsprozesse.
Komplikationen und Nebenwirkungen zu dieser Methode sind nicht bekannt. Die Thermage-Behandlung ist daher eine sehr beliebte Methode zur Lidstraffung ohne Operation. Allerdings hat auch sie ihre Grenzen und kann nur kleinere Fältchen komplett glätten. Tiefere Falten werden lediglich abgemildert.
Wie auch die Laserstrahlen können hochfrequente Radiowellen bei operativen Eingriffen anstelle eines Skalpells eingesetzt werden. Eine Operation mit hochfrequenten Radiowellen darf daher nicht mit dem Thermage-Verfahren verwechselt werden.
Auch Botulinumtoxin kann zur Lidstraffung eingesetzt werden. Am Auge darf die Substanz jedoch nur im Augenringmuskel verwendet werden. Dieser Muskel verläuft einmal komplett um das Auge herum.
Bei Botulinumtoxin handelt es sich um eine neurotoxische Substanz, also prinzipiell um ein Nervengift. Dieses Gift ist in der Lage, Muskulatur zu entspannen, indem es die Kontraktionen der Muskeln verhindert. Botulinumtoxin blockiert bestimmte Substanzen (Botenstoffe), die den Muskel dazu anregen, sich zusammenzuziehen.
Zur Lidstraffung wird das Botulinumtoxin an verschiedenen Stellen in den Augenringmuskel gespritzt. Da die Kontraktionen dieses Muskels für viele Mimikfalten wie Krähenfüße oder Lachfältchen zuständig sind, werden diese Falten stark abgemildert, da Botulinumtoxin den Muskel am Zusammenziehen hindert.
Nach einigen Tagen lässt sich meist ein deutlicher Rückgang der ungeliebten Krähenfüße beobachten und auch beim Lächeln und Lachen entstehen weit weniger Falten im Gesicht.
Schlupflidern und Tränensäcken kann man mit der Botoxbehandlung allerdings nicht zu Leibe rücken. Zum Glätten kleinerer Falten ist die Methode jedoch gut geeignet. Wird die Behandlung sorgfältig und von einem erfahrenen Arzt durchgeführt, ist mit einem guten Ergebnis zu rechnen, das etwa sechs Monate anhält.
Risiken und Komplikationen treten bei der Behandlung mit Botulinumtoxin heute so gut wie gar nicht mehr auf. Nach dem Eingriff kann es ein paar Tage dauern, bis das endgültige Ergebnis sichtbar ist. Die Augen können durch die Einstiche etwas anschwellen und es können sich kleine Blutergüsse an den Einstichstellen bilden.
Vor allem im Bereich des Unterlids kann mit einer Transplantation von Eigenfett gearbeitet werden. Das Fett wird in kleiner Menge beispielsweise am Bauch entnommen und mit speziellen Methoden aufbereitet. Anschließend wird es in die Haut gespritzt, um diese von innen her zu unterfüttern und aufzupolstern.
Die Methode eignet sich gut, um leicht erschlafftes Gewebe zu straffen, indem von unten wieder mehr Volumen aufgefüllt wird. Sie wird oft am Unterlid eingesetzt und kann auch gut tiefe Augenringe zum Verschwinden bringen. Am Oberlid kann die Transplantation von Eigenfett genutzt werden, um leicht hängende Oberlider wider anzuheben. Auch kleine Fältchen können mit dem Eigenfett geglättet werden, tiefere Falten werden ausgefüllt und abgemildert.
Allerdings darf bei der Transplantation von Eigenfett kein Hautüberschuss vorliegen. Dieser kann grundsätzlich nur operativ entfernt werden.
Ähnliche Ergebnisse wie bei der Transplantation von Eigenfett kann man durch die Unterspritzung mit Substanzen wieHyaluronsäure erreichen.
aktualisiert am 25.06.2019