Nach jedem operativen Eingriff können Narben zurückbleiben. Das gilt auch für die Lidkorrektur. Die Narben sind jedoch üblicherweise sehr unauffällig und kaum sichtbar. Je nach Operationsmethode sitzen die Narben an unterschiedlichen Stellen und eine Methode kommt sogar gänzlich ohne Narbenbildung aus.
Bei der Korrektur des Oberlids wird der Schnitt genau in der Lidumschlagsfalte gesetzt. Dort wird nach dem Eingriff auch die Naht gesetzt. Muss sehr viel überschüssige Haut entfernt werden, kann der Schnitt auch über den äußeren Augenwinkel hinaus in Richtung Schläfe gezogen werden.
Wenn die Wunde nach einigen Wochen verheilt ist, beginnt die entstandene Narbe zu verblassen. Nach etwa drei bis sechs Monaten ist in den allermeisten Fällen bei geschlossenem Lid nur noch bei genauem Hinschauen ein unauffälliger, dünner Strich zu sehen. Da sich diese verblasste Narbe direkt in der Lidfalte befindet, ist sie bei geöffnetem Auge gar nicht zu sehen. Nur wenn der Schnitt über den äußeren Augenwinkel hinaus gezogen wurde, wird sie nicht mehr durch die Lidfalte verdeckt, ist aber in den allermeisten Fällen dennoch kaum sichtbar.
Bei der Lidstraffung des Unterlids wird der Schnitt meist direkt unter dem Unterlid gesetzt. Muss sehr viel überschüssige Haut entfernt werden, kann der Schnitt auch über den äußeren Lidwinkel hinausgehen. Ebenso wie bei der Straffung des Oberlids verheilt die Wunde nach wenigen Wochen und es bleibt eine dünne Narbe zurück. Im Verlauf der nächsten Wochen und Monate verblasst die Narbe und es bleibt nur noch ein dünner, kaum sichtbarer Strich zurück. Da die Narbe nicht wie am Oberlid in der Lidfalte verborgen ist, kann sie am Unterlid unter Umständen etwas leichter sichtbar sein. Im Alltag fällt sie jedoch normalerweise nicht auf.
Für die Straffung des Unterlids gibt es eine weitere Operationsmethode, die jedoch nicht in allen Fällen eingesetzt werden kann. Bei dieser sogenannten inneren Schnittführung, die in der Fachsprache als transkonjunktivale Blepharoplastik bezeichnet wird, wird der Schnitt nicht außen unterhalb der Wimpern, sondern im Inneren des Augenlids gesetzt. Diese Methode kann nur angewendet werden, wenn keine überschüssige Haut, kein Muskelgewebe und kein Bindegewebe entfernt werden müssen.
In den meisten Fällen wird die transkonjunktivale Blepharoplastik bei jüngeren Patienten angewendet, die unter Tränensäcken leiden. Tränensäcke entstehen durch Fettansammlungen unter dem Auge. Der Chirurg öffnet das Augenlid von innen mit einem kleinen Schnitt und kann durch diese Öffnung entweder Fett entfernen oder es unter dem Auge umverteilen. Um ein hohläugiges Aussehen nach dem Eingriff zu vermeiden, wird in den meisten Fällen der größte Teil des Fetts ausschließlich umverteilt. Der große Vorteil dieser transkonjunktivalen Blepharoplastik ist, dass nach dem Eingriff keinerlei sichtbare Narben zurückbleiben.
Werden die Lider mit einer nicht-operativen Methode wie zum Beispiel einer Laserbehandlung, Botulinumtoxin, dem Thermage-Verfahren oder durch eine Transplantation von Eigenfett gestrafft, bleibt üblicherweise keine Narbe zurück.
Nur bei der Laserbehandlung mit dem Abtragungslaser kann es in sehr seltenen Fällen zu einer Narbenbildung kommen. Bei dieser Methode wird zusätzlich zur Stimulierung der tief in der Haut liegenden Kollagenfasern auch die oberste Hautschicht abgetragen. Während der Heilung wird eine neue Hautschicht gebildet, die elastischer und ebener ist als die abgetragene Schicht. Normalerweise ähnelt die entstandene Wunde einer leichten Schürfverletzung. In seltenen Fällen kann es jedoch zu Komplikationen kommen und es wird zu viel Haut abgetragen, was zu einer tieferen Wunde führt, oder die Haut trägt Verbrennungen davon. In diesen Fällen kann es auch bei einer Behandlung mit einem Laser zu einer Narbenbildung des behandelten Gewebes kommen. Wird die Behandlung von einem erfahrenen Arzt durchgeführt, ist dieses Risiko jedoch so gut wie ausgeschlossen.
Bei den anderen nicht-operativen Methoden zur Lidstraffung ist unter normalen Umständen keine Narbenbildung zu erwarten.
In manchen Fällen kann es nach einer Lidkorrektur zu Problemen und Komplikationen mit der Narbenbildung kommen.
So sollten beispielsweise Patienten, die zur Bildung wulstiger Narben neigen, dies im Vorfeld unbedingt mit ihrem Arzt besprechen. Diese sogenannten hypertrophen Narben werden durch eine Überproduktion von Bindegewebsfasern während der Heilung verursacht.
Neben einer genetischen Veranlagung zur Bildung wulstiger Narben können diese auch durch eine Infektion entstehen oder dadurch, dass der Patient dem Körper in der Heilungsphase zu viel zumutet. Patienten sollten daher unbedingt auf die Anweisungen des Arztes hören und sich nach dem Eingriff einige Tage schonen.
Eine recht häufige, aber auch harmlose Erscheinung bei der Narbenbildung nach einer Lidkorrektur sind die sogenannten Millien. Bei diesen kleinen weißen Knötchen, die sich entlang der Narbe bilden können, handelt es sich um winzige, verstopfte Talgdrüsen. Der Arzt kann sie mit einem kleinen, scharfen Messer öffnen und ausdrücken. In besonders hartnäckigen Fällen kann es notwendig sein, die Millien auszukratzen oder mit einer Laserbehandlung zu entfernen. Patienten sollten auf keinen Fall selbst versuchen, die kleinen, weißen Pickelchen auszudrücken. Im schlimmsten Fall kann es dadurch zu einer Infektion kommen.
Auch eine Hyperpigmentierung kann nach einer Lidstraffung auftreten. Dabei ist die Haut im Bereich der Operation dunkler gefärbt als der sonstige Hautton des Patienten. Ist die Hyperpigmentierung so ausgeprägt, dass der Unterschied zur normalen Hautfarbe sehr groß und auffällig ist, kann sie mit einer Laserbehandlung korrigiert werden. Diese Behandlung sollte jedoch erst etwa sechs Monate nach der Lidstraffung vorgenommen werden.
aktualisiert am 24.06.2019