Das Fadenlifting ist eine noch relativ junge Behandlungsmethode im Bereich der Schönheitsoperationen. Es handelt sich um einen minimal-invasiven Eingriff, bei dem durch einen kleinen Einstich ein Faden in die Haut eingebracht wird. Dieser Faden verfügt über Widerhaken und strafft so das Gewebe. Die Fäden sind resorbierbar, das heißt, sie lösen sich nach einer Weile selbst im Körper auf. In den meisten Fällen lösen sich die Fäden nach acht bis 18 Monaten auf. Das Ergebnis des Fadenliftings bleibt für etwa zwei bis drei Jahre sichtbar, bevor es gegebenenfalls wiederholt werden muss. Der Eingriff kann ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Seine Dauer hängt von der Zahl der einzubringenden Fäden ab und beträgt etwa 30 bis 60 Minuten.
Eine direkte Lippenvergrößerung lässt sich mit einem Fadenlifting nicht erreichen. Andere Methoden wie beispielsweise das Unterspritzen mit Hyaluronsäure oder Eigenfett oder das Einsetzen von Implantaten sind besser geeignet, um die Lippen zu vergrößern und für mehr Volumen zu sorgen.
Dennoch wird das Fadenlifting im weiteren Sinne auch zur Korrektur der Lippen eingesetzt, und zwar zur Mundwinkelanhebung und zur Glättung und Straffung der Nasolabialfalten (Falten zwischen Nase und Mundwinkel). Dadurch wird das Fadenlifting vor allem bei älteren Patienten in vielen Fällen zusammen mit einer Lippenvergrößerung angewendet, um zusätzlich zum vergrößerten Lippenvolumen auch eine Verjüngung der gesamten Lippenpartie zu erreichen.
Eine weitere Möglichkeit, ein Fadenlifting im Bereich der Lippen anzuwenden, ist das Lippenforming, bei dem die Konturen der Lippen mit Hilfe der Fäden korrigiert oder verändert werden. Die in ihrer Form veränderten Lippen werden dann anschließend mit einem Füllmaterial (Filler) wie Eigenfett oder Hyaluronsäure aufgefüllt, so dass es sich auch hier um eine kombinierte Behandlungsmethode handelt.
Eine Alternative zur Lippenvergrößerung mit Fadenlift stellt der Bullhorn Lift dar.
Beim Fadenlifting handelt es sich um einen minimal-invasiven Eingriff, der ohne Schnitte und ohne Nähte auskommt. Es entstehen lediglich sehr kleine Einstichlöcher an den Stellen, an denen der Faden eingeführt wird. Eine spezielle Nachbehandlung ist daher nicht erforderlich.
Es können nach dem Eingriff Schwellungen, Rötungen und auch leichte Schmerzen auftreten, die am besten mit einer leichten Kühlung behandelt werden. Sport, körperliche Anstrengungen, Rauchen und Alkohol sollten in den Tagen nach der Behandlung vermieden werden. Außerdem ist es ratsam, nach einem Fadenlifting im Bereich der Lippen und des Mundes in den ersten Tagen nach dem Eingriff auf allzu starke Kaubewegungen und zu viel Sprechen zu verzichten.
Der Erfahrung nach sind die Patienten bereits am Tag nach dem Eingriff wieder gesellschaftsfähig und können auch wieder zur Arbeit gehen. Leichte Rötungen und Schwellungen können jedoch noch etwas länger andauern.
Wie bei jedem anderen Eingriff auch, kann es bei einem Fadenlifting zu Entzündungen und Wundheilungsstörungen kommen. Diese Wahrscheinlichkeit ist allerdings sehr gering, da der minimal-invasive Eingriff ohne größere Schnitte auskommt. Dennoch können sich gerade in der ersten Zeit nach dem Einsetzen auch die Fäden in der Haut entzünden. Patienten sollten daher unbedingt darauf achten, dass bei dem Eingriff absolut steril gearbeitet wird, und sich am besten in die Hände eines erfahrenen Arztes begeben. Patienten, die Anzeichen einer Entzündung an den Einstichstellen oder im Bereich der Fäden entdecken, sollten unverzüglich ihren behandelnden Arzt aufsuchen.
Eine der größten Komplikationen bei einem Fadenlifting ist eine Asymmetrie. Sie entsteht, wenn eine Gesichtshälfte durch den Faden straffer geliftet wurde als die andere. Kommt es zu einer solchen Asymmetrie, lässt sie sich in einem kurzen Korrektureingriff schnell beheben.
Weitere Komplikationen können zu oberflächlich gesetzte Fäden darstellen. Sie zeichnen sich auch nach der Heilung noch unter der Haut ab. Ebenso wie bei den Asymmetrien können zu oberflächlich gesetzte Fäden jedoch schnell und unter geringem Komplikationsrisiko entfernt und ersetzt werden.
aktualisiert am 07.03.2022